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Ouzo

Aus Jewiki
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Ouzo (griechisch Oύζο) ist ein griechischer Anisée (Anisspirituose).

Geschichte

Eine Flasche Ouzo der Marke Sans Rival

Die Frage, wann und wo der erste Ouzo gebrannt wurde, ist nicht abschließend geklärt. Der Ouzo entstand wahrscheinlich aus dem Tsipouro bzw. Rakı, der bereits seit dem 15. Jahrhundert sowohl von der griechischen als auch von der türkischen Bevölkerung im Osmanischen Reich gebrannt wurde. Der Ouzo wird nachweislich seit dem 19. Jahrhundert produziert.

Seine Beliebtheit nahm nach dem Griechisch-Türkischen Krieg 1922 zu, da er zu den favorisierten Spirituosen von Griechen aus der Türkei gehörte, vermutlich beeinflussten diese mit eigenen Destillerien die heutige Ouzo-Herstellung.

Besonders viele Ouzo-Destillerien gibt es auf der Insel Lesbos.

In Deutschland wurde Ouzo mit dem Werbespruch Ich trink Ouzo, was machst du so beworben. Dieser ging in die Werbegeschichte ein.

Etymologie

Einer wissenschaftlichen Quelle zufolge kommt das Wort ouzo vom türkischen üzüm, „Bund Trauben“ oder „Traubensud“.[1][2] Eine andere These besagt, Ouzo sei früher zum Export in Holzkisten verpackt worden, die auf italienisch mit Uso di Marsiglia („zum Gebrauch in Marseille“) beschriftet waren.[2] Daraus habe sich später Ouzo als Bezeichnung für die Spirituose entwickelt[3]

Herstellung

Ouzo wird aus reinem Alkohol hergestellt, dem neben verschiedenen Kräutern und Gewürzen vor allen Dingen Anis und/oder Fenchelsamen hinzugefügt werden, die das charakteristische Aroma von Ouzo bestimmen. Qualitativ höherwertiger Ouzo wird nach dieser Prozedur erneut gebrannt und teilweise über Jahre gelagert. Ouzo wird mit etwa 40 Vol.-% Alkoholgehalt in Flaschen verkauft.

Bekanntere Hersteller von Ouzo sind Ouzo 12, Plomari, Mini, Pilavas und Tsantali. Einige Marken wurden mittlerweile von internationalen Spirituosenkonzernen aufgekauft.

Geschützte Herkunftsbezeichnung

Die Bezeichnung Ouzo wird durch die EU-Spirituosenverordnung geschützt.[4] Sie stellt demnach eine besondere Spirituose mit Anis dar. Ouzo darf nur durch die Destillation von Alkohol gewonnen werden und darf nur mit bestimmten Pflanzen und Samen aromatisiert werden, darunter Fenchelsamen, Koriander und Mastix (Pistacia lentiscus oder latifolia) aus Chios.

Der Mindestalkoholgehalt muss dabei 37,5 Volumenprozent betragen.[5] Ouzo darf auch nur in Griechenland und dort nur in bestimmten Gebieten hergestellt werden, muss farblos sein und darf einen Zuckergehalt von bis zu 50 g/l haben.

Servieren

Kalter Ouzo in Gläsern

Die Trinksitten des Ouzo variieren auch in Griechenland sehr stark. Ouzo wird dort nur als Digestif pur getrunken, weitaus häufiger ist das Reichen zu Mezedes (kleine Speisen wie Octopus, Käse etc.), wo er am Tisch mit Wasser verdünnt getrunken wird, immer häufiger auch mit Eis. Entsprechend seiner Bedeutung als Verdauungsschnaps wird der Ouzo in der Volksmedizin als Mittel gegen Magenkrämpfe empfohlen. In Nordgriechenland wird Ouzo auch als Schuss (1 Teelöffel) zu einem Kaffee ohne Milch beigegeben.

In Deutschland wird Ouzo meist stark gekühlt als Aperitif getrunken, was in Griechenland eher unüblich ist, sowie auch für Mixgetränke und Cocktails verwendet.

Beim Vermischen mit Wasser oder stark gekühlt wird Ouzo durch den Louche-Effekt milchig-trüb. Man nennt diesen Vorgang auch Opaleszieren. Ist der Ouzo sehr stark, setzt bei zu starker Kühlung eine Kristallisation ein.

Einzelnachweise

  1. G. Clauson: An Etymological Dictionary of Pre-Thirteenth Century Turkish. Oxford 1972, S. 288.
  2. 2,0 2,1 Babiniotis gibt beide Möglichkeiten an, verwendet aber uso Massalia, Γεώργιος Μπαμπινιώτης (Georgios Babiniotis): Λεξικό της Νέας Ελληνικής Γλώσσας (Lexikon der Neugriechischen Sprache). Β' Έκδοση Auflage. Κέντρο Λεξικολογίας, 2005, ISBN 960-86190-1-7, S. 1285.
  3. laut V. Pisani
  4. Nr. 29 - Destillierter Anis. In: Spirituosenverordnung EG Nr. 110/2008.
  5. Spirituosen. bei: www.was-wir-essen.de

Weblinks

 Commons: Ouzo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ouzo aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.