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Outdoor-Growing

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Guerillaanbau von Cannabis (frühe Blütephase)

Outdoor-Growing (auch Guerilla-Anbau oder Guerilla-Growing) bezeichnet den Anbau von Hanf (Cannabis) im Freiland, in der Regel zur Gewinnung von Marihuana beziehungsweise Haschisch. Er stellt damit das Gegenstück zum Indoor-Growing dar. Outdoor-Growing ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz illegal (in der Schweiz wurden jedoch kleinere Anpflanzungen bis ca. fünf Pflanzen oftmals geduldet).

Intentionen

Es sind prinzipiell zwei Arten des Guerillaanbaus zu unterscheiden. Einerseits der im kleinen Rahmen durchgeführte, meist der Eigenversorgung des Anbauenden dienende, der sich somit den Gefahren des Schwarzmarktes entziehen und gleichzeitig die Qualität des von ihm konsumierten Marihuanas sicherstellen kann. In den Niederlanden und der Schweiz werden solche zur Selbstversorgung angelegten Gärten meist toleriert, aber nicht in Deutschland und Österreich. Belgien und Spanien haben ebenfalls eine Art "Pflanzentoleranz-Grenze" geschaffen, die sich am persönlichen Eigengebrauch misst.

Andererseits gibt es speziell in der Schweiz und in den Niederlanden, aber auch in Deutschland und Österreich kommerzielle Pflanzungen mit bis zu mehreren hundert Cannabispflanzen. Diese dienen der Versorgung des Schwarzmarktes und sind grundsätzlich illegal.

Angesichts steigender Schwarzmarktpreise und der teilweise schlechten Qualität des erhältlichen Marihuanas steigt die Zahl der Konsumenten, die ihre Droge selbst anbauen, ständig an. Auch gesundheitsschädliche Zusatzstoffe im Marihuana, die dazu dienen ein höheres Gewicht oder größeres Volumen vorzutäuschen, führen zu einem vermehrten Eigenanbau. Auch bei Jugendlichen, denen Indoor-Growing wegen ihrer finanziellen Situation bzw. in Ermangelung geeigneter Räumlichkeiten nicht möglich ist, wird der Guerillaanbau immer beliebter. Dies kann als Grund für die steigenden Feststellungen von illegalen Pflanzungen seitens der Polizei angesehen werden.

Voraussetzungen

Die Grundvoraussetzung einer jeden Pflanzung ist Saatgut von hoher Qualität. Da dieses in fast allen Ländern dieser Erde legal ist (so jedoch nicht in Deutschland), kann das Saatgut beispielsweise auf dem Postweg aus den Niederlanden, Spanien, Österreich, England oder der Schweiz bezogen oder selbst über die Grenze geschmuggelt werden. Ebenfalls ist ein Vorziehen mit sogenannten Stecklingen machbar, die fertig bewurzelt erworben werden können (in Growshops aus Österreich sogar legal) oder während der Vorzucht im Haus von Mutterpflanzen geschnitten werden. Die Pflanzen werden an Stellen gepflanzt, an denen sie nicht oder schwer entdeckt werden können. Bei der Wahl des Standortes werden weiterhin die Faktoren Bodenqualität, Lichteinfall und Lage des Grundwasserspiegels einbezogen. Eine Abschattung des Areals durch Bäume wird vermieden. Wie jede im Freiland gezogene Pflanze ist Hanf sowohl der Witterung als auch Einflüssen durch Wildtiere ausgesetzt, beides wird bei der Auswahl des Standortes berücksichtigt. Zudem ist zu beachten, dass im Schnitt etwa eine von vier illegalen Outdoor-Cannabispflanzungen entdeckt wird, in der Regel durch Zufälle.[1] Dies ist aufgrund der Illegalität und des Anbauzyklus von etwa einem halben Jahr nicht zu verhindern und bedeutet im Umkehrschluss, dass viele Guerilla-Grower mehrere Orte gleichzeitig bepflanzen.

Kultur

Junge Hanfpflanzen an idealem Standort

Zumeist werden schwer zugängliche Waldlichtungen, verwilderte Wiesen oder ähnlich unzugängliche, öffentliche Liegenschaften zum Guerillaanbau genutzt. Hin und wieder werden aber auch Privatgrundstücke bepflanzt, die die von den Pflanzen geforderten Gegebenheiten wie gute, lockere Böden, ständige Sonneneinstrahlung sowie die für den Pflanzenden notwendige Abgelegenheit erfüllen. Oftmals ist es beim Guerilla-Anbau nötig, die vorhandene Erde auszutauschen oder mit besser geeigneter Erde zu veschmischen.[2] Die Kultur der Pflanzen beginnt in den meisten Fällen noch im Haus, entweder aus Samen oder aus Stecklingen, die von ausgewählten Mutterpflanzen geschnitten wurden. Wenn die Jungpflanzen stabil genug sind, um auch kalten Nächten und Windböen widerstehen zu können werden sie, meist nach den Eisheiligen, ins Freie gesetzt. Ab diesem Zeitpunkt muss die Pflanzung im Grunde bis in den Herbst hinein nicht mehr betreut werden, außer man möchte die männlichen Pflanzen ausselektieren, da diese sonst die weiblichen bestäuben würden, die dann selbst nur noch sehr wenig THC bilden würden. Das Ausselektieren der männlichen Pflanze erfolgt kurz nach der Blütenbildung im Juli/August. Nur in sehr trockenen Sommern oder an ungünstigen, trockenen Standorten kann eine regelmäßige Bewässerung erforderlich werden. Die Feststellung des Erntezeitpunktes erfolgt durch Betrachten der Harzdrüsen (Trichome) der weiblichen Blüten (idealerweise unter dem Mikroskop). Sind die Harzdrüsen milchig bis bernsteinfarben, so kann die Pflanze geerntet werden. In dieser Phase enthalten die Pflanzen die optimale Kombination aus hoher THC-Menge und dem für das Wirkungsprofil bedeutsamen optimalen THC/CBN-Verhältnis (CBN, das kontinuierlich durch Oxidation aus THC entsteht, macht müde und ist meist unerwünscht). Die Pflanzen werden dann von den größeren Blättern befreit, getrocknet und fermentiert und entweder als Marihuana belassen, zu Haschisch oder seltener zu Haschöl weiterverarbeitet.

Sorten

Generell für das Outdoor-Growing geeignet sind frühblühende Sorten, da sonst im Herbst die Gefahr der Schimmelbildung besteht (durch erhöhte Feuchtigkeit, z. B. durch Nebel). Da Sorten, die eher auf Cannabis-Indica-Genen beruhen, eine kürzere Blühdauer besitzen und deutlich besser an kühles Klima angepasst sind, werden diese meist beim Outdooranbau in Mitteleuropa verwendet. Auch beliebt sind sogenannte Autoflowering-Sorten, in denen Cannabis ruderalis eingekreuzt wurde und einen genetisch festgelegten Lebenszyklus um die drei Monate besitzen und so unabhängig vom Licht zum Blühen neigen. Nur relativ wenige Sativa-Sorten oder sativalastige Hybride beenden ihre Blüte bereits Mitte Oktober und können auch in Mitteleuropa kultiviert werden.

Rechtliches

Der Anbau von THC-reichem Hanf ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz grundsätzlich strafbar.

Siehe auch

Literatur

  • Jorge Cervantes: Marijuana Outdoors: Guerilla Growing, Van Patten Publishing, 2000, ISBN 1-878823-28-0

Einzelnachweise

  1. Cannabis – Outdoor-Guerilla-Growing: Die Spotsuche (Teaser aus dem neuen Heft) - Highway – Das Cannabismagazin. Abgerufen am 1. Juni 2017 (deutsch).
  2. Top 5 Tipps für den Outdoor Grow von Cannabis - Sensi Seeds. In: Sensi Seeds Blog. 2015-03-18 (https://sensiseeds.com/de/blog/top-5-tipps-fuer-den-outdoor-grow-von-cannabis/).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Outdoor-Growing aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.