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Otto Qurin Lancelle

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Otto Quirin Lancelle (geb. 27. März 1885 in Xanten; gest. 3. Juli 1941 in Krāslava (Lettland)) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Lancelle war der Sohn eines Offiziers. Er trat nach seinem Abitur am 1. April 1905 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Bereits Ende des selben Jahres trat er als Fahnenjunker zur Preußischen Armee über und kam nach Wesel in das Klevesche Feldartillerie-Regiment Nr. 43. Hier wurde Lancelle am 27. Januar 1907 zum Leutnant befördert. Als solcher folgte im März 1912 seine Versetzung zum Lehrregiment der Feldartillerie-Schießschule und am 8. Juli 1914 die Beförderung zum Oberleutnant.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam Lancelle als Zugführer zur 5. Batterie des 6. Garde-Feldartillerie-Regiments und nahm an der Eroberung der Festung Namur teil. Anschließend verlegte sein Regiment an die Ostfront, wo Lancelle im Oktober 1914 die Führung der 2. Batterie übernahm. Im weiteren Kriegsverlauf kehrte Lancelle 1916 an die Westfront zurück. Hier zeichnete er sich mehrfach aus und erhielt neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes, das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern sowie am 9. Oktober 1918 die höchste preußische Tapferkeitsauszeichnung, den Orden Pour le Mérite.

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne führte er seine Truppe in die Heimat zurück, übernahm nach der Demobilisierung die I. Abteilung des 2. Garde-Feldartillerie-Regiments und wurde im Juli 1919 in die Vorläufige Reichswehr übernommen. Zunächst setzte man Lancelle als Führer der 3. Batterie im Reichswehr-Artillerie-Regiment 26 ein und versetzt ihn einen Monat später in das Lehrregiment der Feldartillerie-Schießschule. Hier war er vom 1. Oktober 1919 bis zu seiner Verabschiedung am 31. März 1920 bei der Abwicklungsstelle tätig.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst trat Lancelle an seinem Wohnort Eilenburg dem Stahlhelm bei. Bereits seit 1923 war er Mitglied der NSDAP und wurde später in die Reichsleitung der Partei in München berufen. Lancelle war maßgeblich am Aufbau des Reichsarbeitsdienstes beteiligt und fungierte ab Juni 1933 als Leiter der Reichsschule des Deutschen Arbeitsdienstes in Potsdam-Wildpark (i.e. im Neues Palais) und Inspekteur der Lehrabteilungen. Sein Nachfolger wurde Hermann Kretzschmann.

Am 1. Oktober 1935 wurde Lancelle zum Heer der Wehrmacht reaktiviert und zunächst beim Stab des Artillerieregiments 7 verwendet. Als Oberstleutnant übernahm er am 1. April 1938 das Artellerieregiment 43 und wurde am 10. November 1938 Kommandeur des Artillereiregiments 115. In dieser Funktion folgte am Neujahrstag 1939 seine Beförderung zum Oberst. Mit dem Überfall auf Polen wurde Lancelle zum Kommandant von Frankfurt (Oder) ernannt. Diesen Posten gab er jedoch am 24. Oktober 1939 wieder ab und wurde Kommandeur des Artillerieregiments 168.

Lancelle fiel während des Überfalls auf die Sowjetunion am 3. Juli 1941 als Generalmajor und Kommandeur der 121. Infanterie-Division bei den Kämpfen um den Brückenkopf Krāslava an der Düna. Postum wurde er mit Datum vom 1. Juli 1941 zum Generalleutnant befördert und am 27. Juli 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.[1]

Literatur

  • Deutscher Arbeitsdienst. Heft 7 vom 18. Februar 1934.
  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweig: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs. Band 2: H-O. Biblio Verlag. Bissendorf 2003. ISBN 3-7648-2516-2. S. 303–305.
  • Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg. Band I: A–L. Verlag Bernard & Graefe. Berlin 1935, S. 643–646.

Einzelnachweise

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. Scherzers Militaer-Verlag. Ranis/Jena 2007. ISBN 978-3-938845-17-2. S. 490.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Otto Qurin Lancelle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.