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Otto Kleingünther

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Otto Friedrich Kleingünther (geb. 19. August 1896 in Schlotheim; gest.   27. November 1962 in Passau) war ein deutscher SS-Unterscharführer und als SS-Sanitätsdienstgrad (SDG) im KZ Mauthausen eingesetzt.

Leben

Kleingünther wuchs ab seinem dritten Lebensjahr in Österreich auf. Am Ersten Weltkrieg nahm Kleingünther als Sanitäter teil.[1] Kleingünther, von Beruf Metallarbeiter, wurde 1932 Mitglied der in Österreich verbotenen NSDAP sowie der SS.[2] Im Zuge des Juliputsches musste Kleingünther wegen illegaler Betätigung für die NSDAP 1934 Österreich verlassen. Danach gehörte er in München bzw. Dachau dem SS-Hilfswerk an. Anschließend war er Sanitäter in Schleißheim und wurde schließlich nach Beginn des Zweiten Weltkrieges als Sanitäter zum Dienst nach Mauthausen einberufen.[1]

Ab Juni 1940 war Kleingünther als Angehöriger der Waffen-SS zunächst als Sanitäter im KZ Mauthausen eingesetzt. Danach war er vorübergehend in Mauthausen als Wachmann tätig. Ab Ende 1941 war Kleingünther SDG im Mauthausener Truppenrevier.[1] Im Juni 1943 wurde er in das Mauthausener KZ-Außenlager Loibl versetzt und war dort als auch im Mauthausener Stammlager als Sanitäter eingesetzt, wo er eine tödliche Injektionen verabreichte. Nach eigener Aussage wurde er im Juni 1944 nach Berlin versetzt.[2]

„Bei Herzinjektionen dürfte die Zahl der von ihm getöteten Häftlinge 1000 weit überschreiten.“

Aussage des Arztschreibers im KZ Mauthausen Ernst Martin über Otto Kleingünther[3]

Nach Kriegsende befand sich Kleingünther in amerikanischer Internierung. Am 19. August 1947 wurde Kleingünther in einem Nebenprozess zum Mauthausen-Hauptprozess, der im Rahmen der Dachauer Prozesse stattfand, mit sechs weiteren Beschuldigten als Kriegsverbrecher von einem US-amerikanischen Militärgericht angeklagt. Am 9. September 1947 wurde Kleingünther wegen der Tötung von Häftlingen zum Tod durch den Strang verurteilt.[2] Das Urteil wurde später jedoch in eine Haftstrafe umgewandelt. Am 14. Februar 1955 wurde Kleingünther aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg entlassen.[4]

Am 12. April 1962 sagte Kleingünther beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg unter anderem zu den Lagerverhältnissen im KZ Mauthausen sowie dem KZ-Arzt Aribert Heim aus.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Stefan Klemp: KZ-Arzt Aribert Heim. Die Geschichte einer Fahndung, Prospero Verlag, Münster / Berlin 2010, S. 177 f.
  2. 2,0 2,1 2,2 Case No. 000-50-5-21 (US vs. Josef Kattner et al) 18. Februar1948.
  3. Zitiert bei: Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Frankfurt am Main 2007, S. 314.
  4. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Frankfurt am Main 2007, S. 314 f.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Otto Kleingünther aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.