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Ottmar Edwin Strauss

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(Weitergeleitet von Ottmar E. Strauß)
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Ottmar Edwin Strauss (geb. 19. Mai 1878 in Mülhausen (Elsass)[1], nach anderen Quellen in Ludwigshafen[2]; gest. 25. August 1941 Zürich[3]) war ein deutscher Industrieller jüdischen Glaubens.

Leben

Strauss wurde als jüngstes von acht Kindern aus erster Ehe seines Vaters Emanuel, eines Ludwigshafener Eisenwarenhändlers und Bauunternehmers, geboren. Aus der zweiten Ehe seines Vaters hatte er noch drei Halbgeschwister. Nach dreimaligem Hinauswurf aus „Erziehungseinrichtungen“ schloss er schließlich im Jahre 1893 seine Schulausbildung mit dem Einjährigen in Frankfurt am Main ab. Im Anschluss begann er eine Ausbildung in der väterlichen Branche. Um die Jahrhundertwende zog er nach Köln und trat als Angestellter in die Eisenwarengroßhandlung Nathan Pelzer Wwe. in Rodenkirchen bei Köln ein, in der auch Otto Wolff beschäftigt war. Beide beschließen sich zu verselbständigen und gründen zu diesem Zweck am 25. Juni 1904 in Köln die Eisenwarengroßhandlung Otto Wolff, Keimzelle des späteren Otto-Wolff-Konzerns in Köln. Strauss wird an der Firma bis zu seinem Ausscheiden mit 42,5 % beteiligt sein.[4][5] Nachdem das Unternehmen in den folgenden Jahren erheblich gewachsen war, wurde Strauss im Ersten Weltkrieg als Geheimer Regierungsrat mit der Lieferung von Munition an das verbündete Osmanische Reich betraut. Als der Konzern nach Kriegsende vor allem im Bereich der Stahlindustrie und des Stahlhandels weiter wuchs, gehörte Strauß zu den führenden Industriellen der Weimarer Republik. Er gründete die Strauss-Stiftung und unterstützte nach dem ersten Weltkrieg notleidende Mitbürger. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er durch „Arisierung“ gezwungen, die Konzernführung zu verlassen und seinen Anteil am Unternehmen durch einen Verkauf weit unter Wert an Otto Wolff abzugeben.

Ottmar Strauss besaß außerdem seit 1924 den Fronhof in Heisterbacherrott, seit 1919 Haus Heisterberg am Petersberg und die vormalige Villa Stollwerck in Köln.

Zusammen mit seiner Frau Emma hatte Strauss drei Kinder, die Töchter Lotte und Erika und den Sohn Ulrich. Nach seiner Emigration in die Schweiz am 29. Dezember 1936[6] gelang es ihm, die Auswanderung seines Sohnes Ulrich Strauss in die Vereinigten Staaten zu organisieren.[7]

Literatur

  • Dieter Mechlinski: Der Geheime Regierungsrat Ottmar Edwin Strauss – Biografie eines vergessenen Königswinterer Mitbürgers. 6. Auflage. Hrsg. Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven. Königswinter 2010.
  • Elfi Pracht: Ottmar Strauss: Industrieller, Staatsbeamter, Kunstsammler. In: Julius H. Schoeps, Karl E. Grözinger, Ludger Heid, Gert Mattenklott (Hrsg.): Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte. 1994. München 1994, ISSN 3-492-11917-4, S. 39–70.
  • Joseph Walk (Hrsg.), Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. Saur, München 1988, ISBN 3-598-10477-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dieter Mechlinski: Der Geheime Regierungsrat Ottmar Edwin Strauss – Biografie eines vergessenen Königswinterer Mitbürgers. 6. Auflage. Hrsg. Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven. Königswinter 2010. S. 5
  2. Elfi Pracht: Ottmar Strauss: Industrieller, Staatsbeamter, Kunstsammler. In: Julius H. Schoeps, Karl E. Grözinger, Ludger Heid, Gert Mattenklott (Hrsg.): Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte. 1994. München 1994, S. 39
  3. Elfi Pracht: Ottmar Strauss: Industrieller, Staatsbeamter, Kunstsammler. In: Julius H. Schoeps, Karl E. Grözinger, Ludger Heid, Gert Mattenklott (Hrsg.): Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte. 1994. München 1994, S. 61.
  4. Elfi Pracht: Ottmar Strauss: Industrieller, Staatsbeamter, Kunstsammler. In: Julius H. Schoeps, Karl E. Grözinger, Ludger Heid, Gert Mattenklott (Hrsg.): Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte. 1994. München 1994, S. 39.
  5. Biografie (PDF; 495 kB).
  6. Elfi Pracht: Ottmar Strauss: Industrieller, Staatsbeamter, Kunstsammler. In: Julius H. Schoeps, Karl E. Grözinger, Ludger Heid, Gert Mattenklott (Hrsg.): Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte. 1994. München 1994, S. 59.
  7. Das Erbe der Väter – Wie der Otto Wolff-Konzern arisch wurde, Film von Gert Monheim und Jürgen Naumann, Westdeutscher Rundfunk 2005.
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