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Oswald von Wolkenstein

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Oswald von Wolkenstein – Porträt aus der Innsbrucker Handschrift von 1432 (Liederhandschrift B)

Oswald von Wolkenstein (* um 1377 vermutlich auf Burg Schöneck im Pustertal/Südtirol; † 2. August 1445 in Meran) war ein Sänger, Dichter und Komponist sowie ein Politiker von mehr als nur regionaler Bedeutung. Sein Leben und Wirken kann als beispielhaft für einen Ritter des ausgehenden Spätmittelalters angesehen werden. Er war Diplomat in Diensten des deutschen Kaisers Sigismund I. und in denen der Görzer Meinhardiner.

Leben

Das Leben Oswalds ist in vielen Dokumenten detailliert überliefert. Er selbst sorgte mit seinen häufig autobiografischen Liedern dafür, dass sein Leben nicht vergessen wurde. In zwei Prachthandschriften ließ er diese Lieder auch verewigen.

Oswald war der zweite von drei Söhnen (und vier Töchtern) des Friedrich von Wolkenstein und der Katharina von Villanders.

Oswalds Brixner Gedenkstein von 1408

Sämtliche Porträts zeigen Oswald mit verschlossenem rechten Auge. Eine Untersuchung des Schädels aus dem 1973 aufgefundenen Grab Oswalds ergab, dass es sich dabei um eine angeborene Missbildung handelte. Die rechte Augenhöhle war kleiner als die linke, was dazu führte, dass der Augapfel permanent unter Druck stand. Daraus resultierte später eine Lähmung des Lidmuskels (Ptosis).[1] Das „Familienhistörchen“ (Dieter Kühn), dem zufolge sich Oswald als etwa achtjähriger Knabe eine Verletzung durch einen Unfall bei einem Bogenschuss zugezogen haben soll, gilt inzwischen als widerlegt. Die im Volksmund gelegentlich kolportierte Erklärung von dem Verlust der Augenkraft bei der Verteidigung von Burg Greifenstein (1423) ist vollends unmöglich, da Oswald bereits auf dem Gedenkstein am Brixner Dom von 1408 einäugig dargestellt wird.

Jugend- und Wanderjahre

Im Alter von zehn Jahren (also um 1387) verließ er sein Elternhaus, um als Knappe zu dienen und die Welt zu bereisen:

Es fuegt sich, do ich was von zehen jaren alt,
ich wolt besehen, wie die werlt wer gestalt …

Mehrere Jahre lang reist Oswald, wohl im Gefolge eines fahrenden Ritters, in verschiedenen Ländern umher. Für den Sohn eines Edelmanns war dies damals üblich. Beachtenswert ist aber, wie umfassend er die damals bekannte Welt, von Europa über die Türkei bis in den Nahen Osten und Nordafrika, kennengelernt hat: Sein oben zitiertes autobiografisches Lied nennt Preußen, Russland, die Tatarei, Türkei, den Vorderen Orient, Italien, Frankreich, Spanien, das Schwarze Meer und Aragon; im Hauensteinlied nennt er noch weitere Länder. In seiner Dichtung gewinnt Oswald komische Effekte aus dem Gegensatz zwischen seinem bewegten Reiseleben und seinem Dasein als verheirateter Familienvater, der auf der Heimatburg festsitzt, so im Lied Durch Barbarei, Arabia.

Durch Barbarei, Arabia

Durch Barbarei, Arabia,
durch Hermani in Persia,
durch Tartari in Suria,
durch Romani in Türggia,
Ibernia,
der sprüng han ich vergessen.
Durch Reussen, Preussen, Eiffenlant,
gen Litto, Liffen, übern strant,
gen Tennmarkh, Sweden, in Prabant,
durch Flandern, Frankreich, Engelant
und Schottenland
hab ich lang nicht gemessen,
Durch Arragon, Kastilie,
Granaten und Afferen,
auss Portugal, Ispanie
bis gen dem vinstern steren,
von Profenz gen Marsilie
In Races vor Saleren,
daselbs beleib ich an der e,
mein ellend da zu meren
vast ungeren.
Auff einem runden kofel smal,
mit dickem wald umbfangen,
vil hoher berg und tieffe tal,
stain, stauden, stöck, sneestangen
der sich ich teglich ane zal.
noch aines tuet mich pangen,
das mir der klainen kindlin schal
mein oren dick bedrangen
hand durchgangen.[2]

Oswald von Wolkenstein

Nach dem Tod des Vaters (1399) kehrte Oswald nach Tirol zurück und ist dort 1400 wieder urkundlich nachweisbar. 1401–1402 nahm er am vermutlich erfolglosen Italienfeldzug des deutschen Königs Ruprecht von der Pfalz teil. In diese Zeit fällt ein Streit mit seinem älteren Bruder Michael, der das väterliche Erbe verwaltete und zunächst jahrelang ganz für sich behielt. Erst 1407 wurde das Erbe zwischen den Brüdern Michael, Oswald und Leonhard geteilt. Oswald erhielt ein Dritteil der Burg Hauenstein bei Seis am Schlern. Zu den Besitzern der anderen zwei Drittel dieser Ganerbenburg gehörten ein Ritter namens Martin Jäger sowie die Tochter des Brixener Schulmeisters, Anna Hausmann. Letztere ist von dem Wolkenstein-Biographen Anton Schwob als die fatale Geliebte identifiziert worden, die Oswald in mehreren Liedern als Hausmannin bezeichnet.

Möglicherweise noch vor seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land stiftete Oswald eine Kapelle im Dom zu Brixen mit einem Fresko von seinem Schiffbruch auf dem Schwarzen Meer – diesen Schiffbruch schildert der Dichter in zweien seiner Lieder als komische Episode seines Lebens, da er sich auf einem Fass Malvasier-Wein habe retten können. 1408 gab er als Vorbereitung auf eine Palästinareise den Denkstein am Brixner Dom in Auftrag, der Oswald als Kreuzritter mit langem Pilgerbart zeigt. Nach seiner Rückkehr (1409/10) aus dem Heiligen Land erwarb er 1411 das Wohnrecht im Augustiner-Chorherrenstift Neustift bei Brixen.

In königlichen Diensten

Ein Höhepunkt in Oswalds Leben war 1415 die Teilnahme am Konzil von Konstanz im Gefolge Herzog Friedrichs IV. von Tirol; eine Abbildung Oswalds findet sich auch in der Konzilschronik des Ulrich von Richental. Dort ist Oswald im Februar 1415 in den Dienst König Sigismunds (des deutschen Königs und Königs von Ungarn) aufgenommen worden; als Jahresgehalt sind 300 ungarische Gulden in der Bestallungsurkunde festgehalten. Eine Gesandtschaftsreise (zur Beseitigung des Schismas) führte ihn über England und Schottland nach Portugal. Oswald hat sich dort an dem Eroberungszug zur maurischen, heute zu Spanien gehörigen Stadt Ceuta beteiligt. Dieser Heerzug ist von der Kirche als Kreuzzug genehmigt und mit Privilegien ausgestattet gewesen. Danach reiste Wolkenstein im Herbst 1415 nach Perpignan, um sich dem Gefolge König Sigismunds anzuschließen, der dort mehrere Wochen mit König Ferdinand I. von Aragon und dem schismatischen Papst Pedro de Luna über die Abdankung des Letzteren verhandelte. Am Ende dieser Verhandlungsperiode wurde Oswald von Wolkenstein (nach dem Kaiser und weiteren Mitgliedern der königlichen Delegation) mit dem aragonesischen Kannenorden („Orden de la Jarra“) ausgezeichnet, den er in voller Adjustierung auf seinem Porträt von 1432 trägt. Zuvor hatte die aragonesische Königinwitwe Margarete von Prades, die Witwe von Martin I. von Aragon, Oswald von Wolkenstein mit goldenen Ringen für seine Sangeskunst geehrt. Sigismunds Weiterreise führte auch den Tiroler Sänger nach Paris, wo Oswald vom 1. März bis Ende April 1416 verweilte. Oswald nutzte seinen Aufenthalt auch zu Auftritten vor der französischen Königin Isabeau (= Elisabeth von Bayern) und wurde von ihr für seine Sangeskunst mit einem Diamanten belohnt.

Verschiedene Bildzeugnisse dokumentieren Wolkensteins damalige Nähe zum König. Eine Darstellung findet sich auf dem Retabel des Hochaltars in der Dortmunder Reinoldikirche, wo Oswald kniend vor Sigismund abgebildet ist.[3] Eine weitere bildliche Dokumentation dieser Nähe findet sich bei der Schutzmantelmadonna von Le Puy-en-Velay in Südfrankreich.[4]

1417 war Oswald wieder in Konstanz, später in Tirol. Er schloss sich dem Adelsbund gegen den Landesherrn Friedrich IV. von Tirol an.

Rekonstruierte Kopie des Vollbilds Oswalds aus der Handschrift A (Original um 1425)

Ebenfalls im Jahr 1417 heiratete Oswald die adelige Margareta von Schwangau.[5] Oswald von Wolkenstein hat Margareta von Schwangau mehrere Lieder gewidmet.

Streit um Hauenstein

Um die Besitzanteile an der Ganerben-Burg Hauenstein bei Seis brach 1421 ein erbitterter Erbstreit aus, der Oswald von Wolkenstein mehrfach in den Kerker seiner Feinde brachte, da er gleichzeitig in einem langjährigen Konflikt mit dem Tiroler Landesherren lag. Oswald als Vertreter des niederen Adels versuchte, letztlich erfolglos, dem Bestreben der Landesfürsten um mehr Macht Einhalt zu bieten. Frei kam Oswald erst, nachdem er die sogenannte Urfehde, also die Aufgabe seines Widerstandes gelobt und dem Landesfürsten die Anerkennung der landesherrschaftlichen Mittelbarkeit geleistet hatte.

1421 gelang es den Hauensteiner Fehdegegnern, Oswald in ihre Gewalt zu bringen: Er wurde von der Hausmannin in einen Hinterhalt gelockt, von Martin Jägers Gefolgsleuten als Gefangener zuerst in die Fahlburg bei Prissian und dann nach Schloss Forst bei Meran (das Jäger für die Besitzerfamilie Starkenberg verwaltete) geführt. Vermutlich in Prissian wurde er, unter anderem mit „Schraubstiefeln“, gefoltert. In mehreren Liedern schildert der Dichter, wie er gefoltert worden sei, weshalb er lange an Krücken gehen musste. (Die Entdeckung seines Skeletts in Neustift und die anschließende gerichtsmedizinische Untersuchung der Knochen hat die Verletzungen nachweisen können, durch die Oswald u. a. eine Knochenhautentzündung am linken Schienbein erlitten hatte.) Am 17. Dezember wurde er in die Gefangenschaft Herzog Friedrichs IV. nach Innsbruck überliefert, aus der er erst 1422 gegen eine Bürgschaft von 6000 Dukaten für fünf Monate freikam. Weil er sich nicht mit seinen Gegnern einigen konnte, sollte er zurück in die Gefangenschaft, floh stattdessen aber zu König Sigismund nach Ungarn.

1423 löste sich der Adelsbund auf. Der Herzog von Tirol bestand aber auf seiner Forderung von 6000 Dukaten. In den nächsten Jahren suchte Oswald vergeblich Hilfe bei Sigismund und anderen Fürsten, vor allem bei Pfalzgraf Ludwig III. in Heidelberg. 1427 wurde Oswald vor den Landtag in Bozen geladen, verließ heimlich das Land, wurde aufgegriffen und als Gefangener auf die Burg Vellenberg bei Götzens, dann nach Innsbruck gebracht. Das Eingreifen seiner Freunde brachte einen Kompromiss zustande. Martin Jäger erhielt eine Abfindung, Hauenstein blieb im Besitz Oswalds, der allerdings Urfehde schwören musste. 1429 mischte sich Oswald mit einem Faustschlag, den er dem neuen Bischof von Brixen, Ulrich Putsch versetzte, in den Streit zwischen diesem und dem Domkapitel ein.

1431 zog Oswald zusammen mit Bruder Michael zum Reichstag von Nürnberg. Dort wurde er von Kaiser Sigismund in den Drachenorden aufgenommen. Das Abzeichen dieses exklusiven Ordens ist ebenfalls auf seinem Porträt von 1432 zur Schau gestellt. Dass er am Hussiten-Feldzug in diesem Jahr teilnahm, ist nicht belegt. 1432 hielt er sich am Hof König Sigmunds in Piacenza und Parma auf und begleitete seinen Dienstherrn zur Kaiserkrönung nach Rom. Ende Mai begleitete er den königlichen Gesandten zu den Konzilsverhandlungen nach Basel. 1439 starb Herzog Friedrich IV. von Tirol. Oswald wurde in die Kommission von fünf angesehenen Männern berufen, die ein Inventar des Erbes erstellten und dieses unter gemeinsamem Verschluss für den minderjährigen Sohn Sigmund aufbewahren sollten. 1445 trat Oswald letztmals in der Politik auf: Er nahm am Landtag in Meran teil, wo er am 2. August 1445 starb. Er wurde im Kloster Neustift bei Brixen begraben, wo sein Grab 1973 wiedergefunden wurde.

Oswald von Wolkenstein hatte mit seiner Frau Margareta von Schwangau sieben Kinder. Seine Nachfahren bilden die noch heute bestehende Familie Wolkenstein-Rodenegg. 2011 zeigte das Südtiroler Landesmuseum eine mehrmonatige Sonderausstellung im Schloss Tirol unter dem Titel „Ich Wolkenstein“, in der neben originalen Liedtexten und zeitgenössischen Artefakten auch die Rezeption Wolkensteins durch spätere Maler und Grafiker dargestellt wurde.[6]

Ach senliches Leiden

Ach senliches leiden,
meiden, neiden, schaiden, das tuet we,
besser wer versunken in dem see.
Zart minnikliches weib,
dein leib mich schreibt und treibt gen Josophat.
herz, muet, sin, gedank ist worden mat.
Es schaidt der tod,
ob mir dein gnad nicht helfen wil,
auss grosser not;
mein angst ich dir verhil.
Dein mündlin rot
hat mir so schier mein gier erwecket vil,
des wart ich genaden an dem zil.[7]

Oswald von Wolkenstein

Überlieferung der Lieder

Das Schaffen des Lieddichters Wolkenstein ist im Wesentlichen in drei Handschriften überliefert, die zu seinen Lebzeiten bzw. kurz danach entstanden sind:

  • 1425 bzw. 1427–1436: Wiener Liederhandschrift A (Texte mit Noten) = Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Signatur: Codex Vindobonensis 2777; Großfolioband, 66 Pergamentblätter, im Hauptteil 1425 fertig gestellt mit Inhaltsverzeichnis von 42 Liedern (= Grundstock), Nachträge bis 1441: 108 Liedtexte und Melodien; Autorbildnis auf der Vorderseite des Innendeckels.
    Faksimiles:
    • Oswald von Wolkenstein. Handschrift A. In Abbildung hrsg. von Ulrich Müller und Franz Viktor Spechtler. Privatdruck Stuttgart 1974.
    • Oswald von Wolkenstein. Handschrift A. Vollständige Faksimile-Ausgabe im Originalformat des Codex Vindobonensis 2777 der Österreichischen Nationalbibliothek. Kommentar Francesco Delbono (= Codices selecti LIX). Graz 1977.
  • 1432 Innsbrucker Liederhandschrift B (Texte mit Noten) = Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, ohne Signatur, Innsbruck; Großfolioband, 48 Pergamentblätter, im Hauptteil 1432 fertiggestellt, nur wenige Nachträge bis 1438: 118 Liedtexte und Melodien; lebensgroßes Brustbild auf dem Vorsetzblatt, erstes lebensechtes Porträt eines deutschen Dichters.
    Faksimiles:
    • Oswald von Wolkenstein. Abbildungen zur Überlieferung I: Die Innsbrucker Wolkenstein-Handschrift B. Hrsg. von Hans Moser und Ulrich Müller. Göppingen 1972 (= Litterae 12).
    • Oswald von Wolkenstein: Liederhandschrift B. Farbmikrofiche-Edition der Handschrift Innsbruck, Universitätsbibliothek, o. Sign. Einführung und kodikologische Beschreibung von Walter Neuhauser. München 1987 (= Codices illuminati medii aevi 8).
  • Circa 1450 Innsbrucker Handschrift c (Texte ohne Noten) = Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Signatur: FB 1950, Innsbruck; 115 Papierblätter, um 1450 angelegt: 116 Liedtexte ohne Melodien und ohne Titelbild; in der Textfolge im Wesentlichen eine Abschrift von B.
    Faksimile:
    • Oswald von Wolkenstein. Abbildungen zur Überlieferung II: Die Innsbrucker Wolkenstein-Handschrift c. Hrsg. von Hans Moser, Ulrich Müller und Franz Viktor Spechtler. Mit einem Anhang zum 'Wolfenbütteler Porträt’ und zur Todesnachricht O’svW von Hans-Dieter Mück. Göppingen 1973 (= Litterae 16).

Die Handschriften A und B entstanden in Oswalds eigenem Auftrag. Auch an der Textredaktion dieser Handschriften beteiligte sich Oswald selbst, wie sich an zahlreichen Korrekturen und persönlichen Anmerkungen nachweisen lässt. Beispiel: Unter der Aufzeichnung des Liedes Kl 26 „Durch aubenteuer tal und perg“ findet sich in Hs. A folgender lateinischer Kommentar: „Ultimus versus est verissimus. Per oswaldum Wolckenstainer“ = Der letzte Vers ist nur allzu wahr. (scil. angemerkt) von Oswald Wolkenstein.

Die Herstellungsorte können sich nicht urkundlich nachweisen lassen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Handschriften A und B im Skriptorium (= Schreibwerkstatt) des Augustiner-Chorherrenstifts Neustift bei Brixen angefertigt worden sind. Der Dichter hatte dort ein Wohnrecht erworben und fungierte als weltlicher Schutzherr (= Vogt) des Klosters. Zudem ist Oswald von Wolkenstein in der Basilika des Stifts bestattet worden, ein Privileg, das außer den Äbten nur wenige hochgestellte Persönlichkeiten genossen, die sich um das Kloster verdient gemacht hatten.

Die Maler der beiden Bilder des Autors konnten bisher nicht identifiziert werden.

In den beiden Prachthandschriften sowie in vereinzelten Nebenüberlieferungen sind insgesamt 134 Texte überliefert, die meisten in den kaum divergierenden Fassungen der Handschriften A (= Wien) und B (= Innsbruck) von 1425 respektive 1432. Abweichungen zeigen sich eher in den Melodienotationen, wobei in Hs. B die mehrstimmigen Tonsätze oft auf Notenaufzeichnungen von lediglich 2 Stimmen reduziert sind.

Beide Liedersammlungen gehören zu den größten Buchschätzen des Mittelalters. In der kostbaren Ausstattung mit Bildnissen des Autors und künstlerisch anspruchsvollen Initialen, in der kalligrapghischen Qualität von Text und Melodieaufzeichnung dokumentieren Wolkensteins Liederbücher zugleich einen Anspruch auf höchste künstlerische Qualität. Da der Autor diese Prachthandschriften offenbar auf eigene Kosten anlegen ließ und zudem die erste Liederhandschrift einem der Herzöge von Österreich zum Geschenk machte, lässt sich zugleich das außerordentliche künstlerische Selbstbewusstsein Oswalds von Wolkenstein ermessen. Den Rang seiner Kunst haben die unmittelbar nachfolgenden Generationen allerdings nicht mehr geschätzt. Die Wolkenstein-Forschung sieht darin einen der Gründe dafür, warum Oswald von Wolkenstein keine Schule begründet und auch keinen Nachfolger gefunden hat.

Zur Interpretation

Im Unterschied zu den klassischen Minnesängern wurde Oswald von Wolkenstein erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt, da die Besonderheiten seiner Liedkunst von den romantischen Wiederererweckern deutscher Dichtung des Mittelalters als unvereinbar mit den Vorbildern der hochmittelalterlichen Klassik galten:

  • die Neuartigkeit seiner autobiographischen Lyrik,
  • die Suggestivkraft seiner neuen Sprache, der sinnlichen Wahrnehmung vermischt mit Bildern aus Lokalkolorit und impressionistischen Klangmalereien,
  • die Humoristik, seine ironischen Desillusionseffekte, Bildmontagen und Selbstpersiflagen,
  • der eigenmächtig freie Umgang mit den Formen und Motiven des klassischen Minnesangs,
  • die inneren Dissonanzen seines Werks, das unvermittelte Nebeneinander von reuelos genießerischer Sinnenfreude und reuevoll verzweifelter Jenseitsfurcht, der Wechsel von unstillbarem Welterkundungsdrang zu resignierter Weltverneinung,
  • die Kompositionskunst seiner einstimmigen Melodien und seiner mehrstimmigen Sätze, in denen Oswald erstmals in großem Umfang Vorbilder der französischen und italienischen Ars Nova neu gestaltet.

Inhaltlich lässt sich Wolkensteins Lyrik in drei Hauptthemenbereiche gliedern: weltliche Liebesdichtung, geistliche Dichtung, autobiographische Lieder.

Wolkensteins Liebeslyrik umfasst rund ein Drittel seiner mehr als 130 Lieder und Spruchgedichte. Im Unterschied zum klassischen Minnesang des 12. und 13. Jahrhunderts dominieren in Oswalds Liebesdichtung Liedtypen mit sinnlichen oder szenischen Liebesmotiven, die, wie beispielsweise das Tagelied und die Pastourelle, eher zu den Randerscheinungen des Minnesangs zählen, sowie ganz neue Inhaltstypen wie Neujahrsgrüße und Liebesduette. Außerdem besingt Oswald von Wolkenstein erstmals seine namentlich genannte Geliebte (und Ehefrau) Margarete in Motiven, Szenen und Bildern voller Zärtlichkeit. Diese Wirkung steigert der Dichter durch seine Reimkunst. Das ist besonders bei solchen Liedern der Fall, in denen Wolkenstein beispielsweise Sinneseindrücke von Vogelgesang, von Frühlingsfeiern oder von Liebeswonnen in Klangbilder verwandelt.

Die geistlichen Lieder machen zahlenmäßig rund ein Viertel seines Werks aus. Macht man indes den Textumfang zum Maßstab, so füllt der geistliche Liedteil fast die Hälfte von Wolkensteins Gesamtwerk. Oswald selbst hat der geistlichen Lieddichtung größte Bedeutung beigemessen, da er jede seiner Liedersammlungen mit einer Gruppe geistlicher Lieder eröffnet. Seine geistliche Lieddichtung findet bei heutigen Interpreten eine starke Beachtung. Auf diesem Gebiet sind dem Dichter textlich wie musikalisch bedeutende Lieder gelungen. Thematisch ist Wolkensteins geistliches Liedschaffen von den vorherrschenden Frömmigkeitsbewegungen seiner Zeit geprägt. Daher bilden bei Oswald wie im Glaubensleben des 15. Jahrhunderts die Marienverehrung sowie die sogenannten „Vier letzten Dinge“ (Tod, Jüngstes Gericht, Himmel und Hölle) die Schwerpunkte. In seinen höfischen Marienpreisliedern entwickelt er beispielsweise einen ganz neuen Stil privater Andacht. Als Darstellungsmittel für diese neue Form intim-persönlicher Marienfrömmigkeit hat Oswald von Wolkenstein, ähnlich wie in der Liebeslyrik, eine neue, sinnliche Sprache geschaffen. Dadurch erschließen sich neuartige Dimensionen religiösen Erlebens, worin Leib und Seele gleichermaßen erfasst sind und die Grenzen zwischen Menschlichem und Göttlichem aufgehoben scheinen. In dieser Hinsicht entfalten Oswalds Marienlieder eine ganz ähnliche Wirkung wie die spätgotischen Andachtsbilder der so genannten „Schönen Madonnen“, deren spirituelle Suggestivkraft bekanntlich ebenfalls von Komponenten sinnlicher Anschauung ausgelöst wird. Seine Gefangenschaftserlebnisse macht Wolkenstein zum Anlass eindringlicher Gewissensforschungen, dabei beschwört er seine Todesängste und Gewissensnöte in anschaulichen Bildern, dass der Eindruck unmittelbarer Erlebnisschilderungen entsteht. Insofern gelingt es dem Dichter selbst in solchen Liedtypen einer religiös motivierten Innenschau, individuelle Psychogramme seiner Innenwelt zu erzeugen.

Den übrigen Anteil an seinem lyrischen Werk füllt die Gruppe autobiographischer Lieder. Diese Dichtungen zählen zu den originellsten Liedtexten Oswalds von Wolkenstein, da sie sich kaum noch nach traditionellen Liedgattungen gliedern lassen, sofern sie nicht anderen geistlichen oder weltlichen Liedtypen zuzuordnen sind. Jedes der autobiographischen Lieder zeigt sich als ein Liedtyp sui generis. In immer neuen Variationen inszeniert Oswald in diesen Liedern Episoden seines ereignisreichen Lebens zu Erzählliedern oder Situationsschilderungen mit hoher Faszinationskraft. Hier thematisiert Wolkenstein die interessanten Höhen und Tiefen seines Lebens: seine Ritter- und Minneabenteuer, seine offenen Kämpfe wie seine privaten Querelen und vor allem seine ausgedehnten Reisen durch Europa, Afrika und Asien, wobei der Dichter seine künstlerischen Auftritte in den Kreisen fremder Ritter- und Fürstengesellschaften wirkungsvoll inszeniert. Gerade die Reiselieder verdienen besondere Beachtung, da Wolkenstein in diesen Dichtungen die bereisten Weltgegenden mit ihren unterschiedlichen Topographien, Menschen, Sprachen und Sitten aus eigener Anschauung und mit selbst erworbener Weltkenntnis schildert. So vermitteln beispielsweise die Reiseimpressionen aus Spanien, Frankreich, Ungarn, Italien und anderen Mittelmeergegenden Bilder voller Lokalkolorit, wie sie selbst in der Lyrik dieser Nationen einzigartig sind.

Wirkungsgeschichte

Cesar Bresgen schrieb 1951 das Oratorium Visiones amantis (Der Wolkensteiner). Dabei verwendete er Melodien und Texte von Oswald von Wolkenstein, um dessen Leben nachzuzeichnen. Halb-szenisch wurde es 1952 aufgeführt, die szenische Uraufführung war 1971.[8]

Ein musikalisches Bild von ihrem fast 600 Jahre älteren Kollegen erschufen der deutsche Komponist Wilfried Hiller und der österreichische Dramatiker Felix Mitterer mit dem „Eine Lebensballade“ bezeichneten opernähnlichen Werk Wolkenstein, das 2004 am Staatstheater Nürnberg uraufgeführt wurde.

Eponyme

1998 wurde der Asteroid (8316) Wolkenstein nach ihm benannt.[9]

Trivia

Wandertrophäe des Oswald-von-Wolkenstein-Rittes (2007)

Die Südtiroler Orte Seis am Schlern, Völs, Schloss Prösels und Kastelruth – die historische Lebenswelt Oswalds von Wolkenstein – veranstalten seit 1983 gemeinsam das größte alpine Reitturnier, den Oswald-von-Wolkenstein-Ritt. Das Reiterspiel ist mittelalterlichen Reitturnieren nachempfunden und gliedert sich in die Disziplinen Labyrinth, Ringstechen, Hindernisgalopp und Slalom.

Literatur

Ausgaben

Neuhochdeutsche Übertragungen

  • Oswald von Wolkenstein: Eine Auswahl aus seinen Liedern. Hrsg., übersetzt und erläutert von Burghart Wachinger. Langewiesche-Brandt, Ebenhausen 1964. [Lizenzausgabe unter dem Titel:] Lieder. Mittelhochdeutsch und neuhochdeutsch. Auswahl. Reclam, Stuttgart 1967, ISBN 3-15-002839-6.
  • um dieser welten lust. Leib- und Lebenslieder. Übertragen und hrsg. von Hubert Witt. Insel, Leipzig 1968 (Lizenzausgabe: Herbig, Berlin 1968).
  • Sämtliche Lieder und Gedichte. Ins Neuhochdeutsche übersetzt von Wernfried Hofmeister. Kümmerle, Göppingen 1989, ISBN 3-87452-749-2.
  • Franz Viktor Spechtler: Oswald von Wolkenstein: Sämtliche Gedichte. Wieser, Klagenfurt 2007, ISBN 978-3-85129-670-9.
  • Gerhard Ruiss: Oswald von Wolkenstein. Lieder. Nachdichtungen.
  • Hans Moser: Wie eine Feder leicht. Oswald von Wolkenstein – Lieder und Nachdichtungen. Edition Laurin, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-902866-05-9.

Ausgaben mit neueren Melodierekonstruktionen

  • Johannes Heimrath, Michael Korth (Hrsg.): Frölich geschray so well wir machen. Oswald von Wolkenstein. Heimeran, München 1975, ISBN 3-7765-0204-5. Taschenbuchausgabe: Oswald von Wolkenstein. Lieder aus dem Mittelalter. Fischer, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-596-22955-3.
  • Oswald von Wolkenstein. Die Lieder mittelhochdeutsch-deutsch. In Text und Melodien neu übertragen und kommentiert von Klaus J. Schönmetzler. Vollmer, München 1979, ISBN 3-87876-319-0 [Gesamtausgabe, gut zum Singen geeignet, allerdings ist den Noten die moderne Übersetzung unterlegt].
  • Oswald von Wolkenstein. Lieder. Frühneuhochdeutsch / Neuhochdeutsch. Ausgewählte Texte herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Burghart Wachinger. Melodien und Tonsätze herausgegeben und kommentiert von Horst Brunner. Neuausgabe. Reclam, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-018490-5 (= Reclam UB 18490 – zum Singen mit Originaltext am besten geeignet).

Biografisches und Sekundärliteratur

  • Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft. Begründet in Marbach am Neckar 1980; erscheint seit 2009 im Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden, ISSN 0722-4311.
  • Karen Baasch, Helmuth Nürnberger: Oswald von Wolkenstein. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. rororo Bildmonographien 360. 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 3-499-50360-3 (= Baltica, Flensburg 1995, ISBN 3-934097-29-4).
  • Christian Berger (Hrsg.): Oswald von Wolkenstein. Die Rezeption eines internationalen Liedrepertoires im deutschen Sprachbereich um 1400. Mit einer Edition elf ausgewählter Lieder. Rombach Wissenschaften. Reihe Voces. Band 14. Rombach Verlag, Freiburg i.Br., Berlin, Wien 2011, ISBN 978-3-7930-9646-7.
  • Franz Daxecker: Die Verletzungen des rechten Auges Oswalds von Wolkenstein. In: Ber. Nat.-Med.-Ver., Innsbruck 1996, Bd. 83, S. 325–330.
  • Sieglinde Hartmann: Oswald von Wolkenstein heute: Traditionen und Innovationen in seiner Lyrik. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft. Band. 15, 2005, 349-372.
  • Sieglinde Hartmann: Gotische Madonnenbilder und die Marienlyrik Oswalds von Wolkenstein. In: wort unde wîse, singen unde sagen. Festschrift für Ulrich Müller zum 65. Geburtstag, hg. von Ingrid Bennewitz. Bamberg 2007, 71-92.
  • Sieglinde Hartmann: Oswald von Wolkenstein, in: Kindlers Literatur-Lexikon. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Hrsg. von Heinz Ludwig Arnold. Stuttgart /Weimar 2009, Band 12, 418-420.
  • Sieglinde Hartmann: Deutsche Liebeslyrik vom Minnesang bis zu Oswald von Wolkenstein oder die Erfindung der Liebe im Mittelalter. Wiesbaden: Dr. L. Reichert Verlag 2012 (= Einführung in die deutsche Literatur des Mittelalters, Band 1).
  • Mathias Herweg: Oswald von Wolkenstein. Ein Sängerleben auf Reisen. In: Karl-Heinz Braun, Mathias Herweg, Hans W. Hubert, Joachim Schneider, Thomas Zotz (Hrsg.): Das Konstanzer Konzil. Essays. 1414–1418. Weltereignis des Mittelalters. Theiss Verlag, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-8062-2849-6, S. 58–63.
  • Joseph Freiherr von Hormayr: Ueber Oswald von Wolkenstein und sein Geschlecht. In: Tiroler Almanach auf das Jahr 1803. Wien 1803. S. 85–125. [Fortsetzung unter dem Titel:] Uiber Oswalden von Wolkenstein und sein Geschlecht. In: Tiroler Almanach auf das Jahr 1804. Wien 1804, S. 127–159.
  • Dirk Joschko: Oswald von Wolkenstein. Eine Monographie zu Person, Werk und Forschungsgeschichte. Kümmerle, Göppingen 1985, ISBN 3-87452-617-8 .
  • Egon Kühebacher (Hrsg.): Oswald von Wolkenstein. Beiträge der philologisch-musikwissenschaftlichen Tagung in Neustift bei Brixen 1973. Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe. Institut für Deutsche Philologie der Universität Innsbruck, Innsbruck 1974.
  • Dieter Kühn: Ich Wolkenstein. Eine Biographie. Erweiterte Neufassung. Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-596-19008-9.
  • Hans Moser, Ulrich Müller: Zur heutigen Aussprache der Texte Oswalds von Wolkenstein. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft 19 (2012), S. 455–472 (online, PDF, 92 KB, Paginierung abweichend).
  • Hans-Dieter Mück: Ich Wolkenstein 1377–1445. Katalog zur Ausstellung auf Schloss Tirol, herausgegeben im Auftrag des Südtiroler Landesmuseums für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol. Bozen, Verlagsanstalt Athesia, 2011, Bd. 1.
  • Hans-Dieter Mück, Ulrich Müller (Hrsg.): Gesammelte Vorträge der 600-Jahr-Feier Oswalds von Wolkenstein, Seis am Schlern 1977: „Dem Edeln unserm sunderlieben getrewn Hern Oswaltten von Wolkchenstain“. Göppinger Arbeiten zur Germanistik. 206. Göppingen 1978.
  • Ulrich Müller (Hrsg.): Oswald von Wolkenstein. (= Wege der Forschung Band 526) Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1980, ISBN 3-534-07516-1.
  • Ulrich Müller, Margarete Springeth (Hrsg.): Oswald von Wolkenstein. Leben – Werk – Rezeption. Walter de Gruyter, Berlin-New York 2011, ISBN 978-3-11-020782-8.
  • Jürgen Rauter (Hrsg.) unter Mitarbeit von Elisabeth Höpfner: Oswald von Wolkenstein. Literarische Tradition, Variation und Interpretation anhand ausgewählter Lieder. Aracne Editrice, Rom 2009, ISBN 978-88-548-2803-2.
  • Walter Röll: Oswald von Wolkenstein. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 636 f. (Onlinefassung).
  • Joseph Schatz: Oswald von Wolkenstein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 137–139.
  • Anton Schwob: Oswald von Wolkenstein. Eine Biographie. Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes Band 4. Athesia, Bozen 1977, ISBN 88-7014-073-3.
  • Johannes Spicker: Oswald von Wolkenstein – Die Lieder. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-503-09826-2.
  • Constantin von Wurzbach: Wolkenstein, Oswald von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 58. Verlag L. C. Zamarski, Wien 1889, S. 64–68.

Tonträger

  • Oswald von Wolkenstein: 11 Lieder. LP (25 cm, mono); Archiv Produktion der Deutschen Grammophon Gesellschaft, Hannover 1956
  • Studio der Frühen Musik London, Thomas Binkley (dir.): Oswald von Wolkenstein. LP/CD; EMI, Köln 1972 (Wiederveröffentlichung: 2000)
  • Doris Linser, Kurt Equiluz u. a.: Oswald von Wolkenstein. LP; Das alte Werk, TELDEC, Hamburg 1974
  • Wilfried Jochims, Michael Schäfer, Tom Kannmacher: Ich Oswald von Wolkenstein. LP; Aulos, Viersen 1977
  • Bärengässlin: Oswald von Wolkenstein – Frölich geschray so well wir machen. LP/CD; pläne, Dortmund 1978 (Wiederveröffentlichung: 2001)
  • Hans Peter Treichler: Oswald von Wolkenstein. Lieder vom Wein und von der Liebe. LP; Gold Records Musik und Wort, 1979
  • Ensemble für Frühe Musik Augsburg: Oswald von Wolkenstein – Eine Auswahl von 24 Liedern. LP/CD; Christophorus, Freiburg 1988
  • Sequentia: Oswald von Wolkenstein. Lieder. CD; deutsche harmonia mundi, München 1993
  • New London Consort, Philip Pickett (dir.): Oswald von Wolkenstein. Knightly Passions. CD; Decca, London 1996
  • Eberhard Kummer: Oswald von Wolkenstein. Es fuegt sich. CD; Preiser, Wien 1998
  • Les Menestrels: Oswald von Wolkenstein and his Italian contemporaries. CD; Arte Nova, 1998
  • Ensemble Alta Musica, Berlin: Wolkenstein. CD; carpe diem, Berlin 2002
  • Andreas Scholl, Shield of Harmony: Oswald von Wolkenstein. Songs of Myself. CD; harmonia mundi, Arles 2010
  • Ensemble Unicorn, Michael Posch: Frolich, zartlich, lieplich … – Oswald von Wolkenstein: Liebeslieder. CD; Raumklang, Goseck 2011
  • Sabine Lutzenberger, Bernd Oliver Fröhlich, Joel Frederiksen: Oswald von Wolkenstein – Reflektionen. CD; deutsche harmonia mundi – sony music, Fischbeck 2013
  • Ensemble Leones, Marc Lewon: The Cosmopolitan – Songs by Oswald von Wolkenstein. CD; Christophorus, Heidelberg 2014

Anmerkungen

  1. Vgl. Dieter Kühn: Ich Wolkenstein. Erweiterte Neufassung, Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2011, S. 233 f., 374ff., 701 ff., ISBN 978-3-596-19008-9. Kühn gibt (a. a. O. S. 234) die Vermutung des Ophthalmologen Eberhard Kleeberger wieder, es handle sich um eine sekundäre Ptosis durch eine Verletzung.
  2. zitiert nach: Karl Kurt Klein (Hrsg.): Die Lieder Oswalds von Wolkenstein (= Altdeutsche Textbibliothek 55). 4. Auflage, neu bearbeitet von Burghart Wachinger. de Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-033503-3, S. 138–140.
  3. Wolfgang Rinke: Das Tafelgemälde „Anklage, Verhör und Verurteilung Jesu“ in St. Reinoldi zu Dortmund. Zugleich ein Beitrag zur Ikonographie Oswalds von Wolkenstein. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft, Band 4, Marbach a. N. 1987, S. 175–199.
  4. - siehe dazu den Beitrag von Sieglinde Hartmann: Ein neues Bildzeugnis Oswalds von Wolkenstein? Die Schutzmantelmadonna von Le Puy-en-Velay und das Marienlied in Frankreich. Mit einer kostümgeschichtlichen Untersuchung von Elisabeth Vavra. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft, Band 13. Frankfurt am Main 2001/2002, S. 297–332;
  5. Lucia Esther Momo und Rita Müller: Margarethe von Schwangau – Die Ehefrau Oswalds von Wolkenstein. München, Grin 2005.
  6. Die Sonderausstellung Ich Wolkenstein im Schloss Tirol
  7. zitiert nach: Karl Kurt Klein (Hrsg.): Die Lieder Oswalds von Wolkenstein (= Altdeutsche Textbibliothek 55). 4. Auflage, neu bearbeitet von Burghart Wachinger. de Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-033503-3, S. 152 f.
  8. Cesar Bresgen, Visiones amantis (Der Wolkensteiner), Ludus tragicus in sechs Bildern nach Dichtungen und Weisen des Oswald von Wolkenstein, Edition Peters 1962
  9. MPC

Weblinks

 Wikisource: Oswald von Wolkenstein – Quellen und Volltexte
 Commons: Oswald von Wolkenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

Sekundäres

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