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Oswald Friedrich Wilhelm Merz

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Oswald Friedrich Wilhelm Merz (geb. 10. Februar 1889 in Schwabach ; gest. 18. Mai 1946 in Augsburg) war war ein bayerischer Politiker (SPD) der Weimarer Republik.

Leben

Von 1895 bis 1902 besuchte Oswald Merz Volksschule in Schwabach und anschließend bis 1907 die dortige Lehrerbildungsanstalt. Von 1907 bis 1911 war er Hilfslehrer in Sachsen bei Ansbach, Schwabach und Nürnberg und danach bis 1914 Aspirant an der Praeparandenschule in Münchberg. Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges meldete er sich im Oktober 1914 freiwillig zum Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment „Prinz Leopold“ Nr. 7. Ab Mai 1915 wurde er an der Westfront eingesetzt, wo im Dezember 1916 ein Geschoss seine rechte Hirnhälfte traf. Durch eine linksseitige Lähmung war er frontuntauglich. Im Frühjahr 1916 war er zum Offizier befördert worden und im Januar 1919 als Leutnant mit dem Eisernen Kreuz dekoriert aus dem Heer entlassen.

Im Mai 1919 beteiligte er sich als Mitglied des Freikorps Bayreuth an der Bekämpfung der Münchner Räterepublik.

Ende 1919 trat er in die SPD ein. 1922 wurde er als als Studienlehrer an die Praeparandenschule in Rothenburg ob der Tauber beschäftigt. 1923 wurde er als Studienrat an der Lehrerbildungsanstalt Schwabauch beschäftigt. Von Dezember 1924 bis März 1933 war er an der Lehrerbildungsanstalt in Bayreuth beschäftigt. Im Bayreuth engagierte in der politischen Bildungsarbeit und im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold.

Im März 1933 wurden in Bayreuth 21 Kommunisten und 28 Funktionäre der SPD verhaftet, darunter der Reichstagsabgeordnete Friedrich Puchta und der Redakteur der Volkstribüne Georg Hacke. Bei dieser Gelegenheit wurde Merz vom NS-Gauleiter, vormals ebenfalls Mitglied des Freikorps Bayreuth, Hans Schemm persönlich in seiner Wohnung festgenommen und in die JVA St. Georgen-Bayreuth gebracht. Anschließend wurde er von Ende April bis Anfang September 1933 im KZ Dachau festgehalten. Anschließend wurde das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums auf ihn angewandt, wodurch er seine Stellung als Lehrer verlor in ärmsten Verhältnissen mit seiner Familie in Frankfurt am Main lebte.

Am 19. Oktober 1937 wurden in Bayreuth elf Personen verhaftet. Bei den Hausdurchsuchungen wurde von der Gestapo die Weiterführung einer Arbeiter-Sängervereinigung im Unterstützungsverein vorgeworfen, sie stellte 1152 zahlende Mitglieder fest und beschlagnahmte ein Barvermögen von 859,64 Reichsmark. Die Anklageschrift von Oberstaatsanwalt Christian Rößler vom 14. April 1938 nennt 17 Beschuldigte. Laut Anklageschrift waren sie hinreichend verdächtig, es unternommen zu haben, den organisatorischen Zusammenhalt einer anderen politischen Partei als der NSDAP - nämlich den der aufgelösten ehemaligen SPD - aufrechtzuerhalten. Diese Handlungen erfüllen den Tatbestand je eines Verbrechens gemäß Ziff. 2 des Gesetz gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933. Oswald Merz wurde dann in Bayreuth zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe wurde er sofort in Schutzhaft genommen und verbrachte die Zeit bis zur Befreiung durch US-Truppen im KZ Dachau sowie im KZ Flossenbürg.

1945 wurde Merz in das bayerische Kultusministerium berufen. 1946 wurde er zum Oberstudiendirektor und Leiter der Lehrerbildungsanstalt in Bayreuth ernannt, konnte dieses Amt aber nicht mehr antreten, da er vorher an den Folgen seiner Haft erkrankte und nach einer Operation im Krankenhaus verstarb.

Er ist auf dem Stadtfriedhof von Bayreuth begraben, wo eine Straße nach ihm benannt ist.[1]

Einzelhinweise

  1. Gertraut und Erwin Herrmann in Gesellschaft für Fränkische Geschichte, Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte: Volume 39, Issues 1-2, Bayerische Akademie der Wissenschaften. Kommission für Bayerische Landesgeschichte - 1976, S. 227 [1]
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Oswald Friedrich Wilhelm Merz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.