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Orfeo ed Euridice

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Werkdaten
Titel: Orfeo ed Euridice
Originalsprache: Italienisch
Musik: Christoph Willibald Gluck
Libretto: Ranieri de’ Calzabigi
Uraufführung: 5. Oktober 1762 (Wien),
2. August 1774 (Paris)
Spieldauer: ca. 2 Stunden (Wiener Fassung),
ca. 2 1/2 Stunden (Pariser Fassung)
Ort und Zeit der Handlung: das antike Thrakien
Personen

Orfeo ed Euridice (dt. Orpheus und Eurydike) ist eine Oper („Azione drammatica“) in drei Akten, die die Geschichte des thrakischen Sängers Orpheus erzählt. Die Musik stammt von Christoph Willibald Gluck, das Libretto von Ranieri de’ Calzabigi. Die Uraufführung fand am 5. Oktober 1762 in Wien bzw. 2. August 1774 in Paris statt, wobei die Spieldauer der Wiener Fassung etwa zwei Stunden, der Pariser Fassung zweieinhalb Stunden betrug.

Handlung

Erster Akt

Gemeinsam mit Hirten und Hirtinnen beweint Orpheus am Grab der Eurydike deren Verlust. Als er die Götter um Gnade bittet, erscheint Amor, der Liebesgott, mit der Nachricht, dass Zeus (Jupiter) dem Sänger den Abstieg zum Hades erlaube: Wenn es ihm gelingt, die Furien dort mit seinem Gesang zu rühren, darf er Eurydike wieder zu den Lebenden zurückführen, unter der Bedingung, dass er sich beim Rückweg nicht zu ihr umsieht. Orpheus dankt, nimmt seine Leier und macht sich auf den Weg.

Zweiter Akt

Dem Sänger gelingt es erst durch hartnäckiges Spielen und Singen, die Wächter des Hades (Cerberus) zu besänftigen, die ihn zunächst zurückweisen, dann aber doch einlassen.

Verwandlung Orpheus betritt das Elysium, die Heiterkeit der seligen Geister umfängt ihn, doch er kann seine Unruhe erst ablegen, als seine Gattin, von den Klängen seiner Leier angelockt, erscheint. Er schließt seine Augen und dreht sich um, nimmt sie an der Hand und läuft hinaus, ohne sich umzusehen.

Dritter Akt

Als sie bereits fast ans Tageslicht treten, klagt Eurydike, dass ihr Mann sie nicht ansehe, also nicht mehr liebe und sie lieber in die Unterwelt zurückkehren wolle. Der gerührte Orpheus kommt nicht umhin, sich umzudrehen, und in diesem Moment bricht sie auch zusammen. Erneut beklagt er sein Leid und will sich erstechen, den gezückten Dolch entreißt ihm aber Amor, der Eurydike wiedererwachen und die Oper glücklich enden lässt.

Entstehung

Orfeo ed Euridice ist die erste Frucht der Zusammenarbeit von Gluck und seinem Librettisten Ranieri de’ Calzabigi, die sich zum Ziel setzten, die (italienische) Oper zu reformieren. Es ist kein Zufall, dass die beiden dafür ausgerechnet den faszinierenden Stoff der Orpheussage wählten, der von der Macht der Musik und des Gesanges handelt: 150 Jahre zuvor hatte Claudio Monteverdi mit L’Orfeo (demselben Stoff also) ein Werk uraufgeführt, das eine der ersten (schriftlich überlieferten) Opern ist.

Als Vorlage verwendete der Librettist hauptsächlich die Metamorphosen von Ovid, wandelte das tragische Ende des Sagenstoffs aber ab: Indem der Liebesgott Eros als Deus ex machina vermittelnd eingreift, wendet sich die Oper zum Guten.

Musik

An vielen Merkmalen zeigt sich die Reform, die Gluck der Oper angedeihen ließ: Anstelle von Seccorezitativen, die nur vom Generalbass gestützt werden, benutzt der Komponist „Accompagnati“, also vom ganzen Streichorchester begleitete Rezitative. Die Arien haben nicht mehr die bis dahin üblichen Da capo-Form, sondern folgen formal der Dramaturgie des Textes. Ein Beispiel ist die große, dreiteilige Arienszene des Orpheus im ersten Akt, in der vom Orchester verschiedenste Stimmungen und Gefühle erzeugt werden.

Die bekanntesten Stücke aus der Oper sind die Ouvertüre, der Reigen seliger Geister, eine Ballettnummer im zweiten Akt, und das Klagelied des Orpheus aus dem dritten Akt, Ach, ich habe sie verloren/Che farò senza Euridice

Rezeptionsgeschichte

  • Die Oper wurde in italienischer Sprache am 5. Oktober 1762 in Wien uraufgeführt. Ein Höhepunkt war eine Aufführung im Jahre 1764, anlässlich der Krönung Josephs II. zum römischen Kaiser in Frankfurt am Main.
  • Gluck überarbeitete die Oper in Paris, wo sie am 2. Oktober 1774 in französischer Sprache mit dem Titel Orphée et Eurydice aufgeführt wurde. Für den Geschmack des Pariser Publikums komponierte er ein Ballett hinzu. Außerdem ersetzte er die Partie des Orpheus, die für den Alt-Kastraten Gaetano Guadagni geschrieben war, für den Sänger Joseph Legros durch eine Tenorstimme.
  • Erwähnenswert ist auch die von Hector Berlioz 1859 überarbeitete Version auf Grundlage der französischen Fassung.
  • Der Part des Orpheus, der von Gluck für einen Kastraten vorgesehen war, wird heute von einer Altistin oder von einem männlichen Alt (Countertenor) gesungen.

Literatur

Weblinks

 Commons: Orfeo ed Euridice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Orfeo ed Euridice aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.