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Olga Oppenheimer

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Olga Oppenheimer, verheiratete Worringer, (geb. 9. Juni 1886 in Köln; gest. 4. Juli 1941 im KZ Majdanek (Lublin), Polen)[1] war eine deutsche Malerin und Grafikerin des Expressionismus. Im Jahr 1911 war sie Mitbegründerin des avantgardistischen Gereonsklubs in Köln.

Leben und Wirken

Olga war das älteste von sechs Kindern des vermögenden jüdischen Textilunternehmers Max Samuel Oppenheimer und dessen Ehefrau Emilie Wilhelmine, geb. Oppenheim. Ab 1907 studierte sie gemeinsam mit ihrer Freundin Emmy Worringer (1878–1961)[2] in Dachau bei Adolf Hölzel und an der Akademie in München. 1909 wurde sie in Paris Schülerin von Paul Sérusier und richtete anschließend mit ihr in Köln ein gemeinsames Atelier und eine Mal- und Zeichenschule im 1910 erbauten Kölner Gereonshaus in der Gereonstraße 18–31 ein. Hier gründeten sie 1911 gemeinsam mit Franz M. Jansen den Gereonsklub, in dessen Räumen Ausstellungen moderner Kunst stattfanden; so zeigten sie beispielsweise Werke von Vincent van Gogh, Gustav Klimt und Pablo Picasso. Die Kölner künstlerische Avantgarde traf sich hier unter der Führung von August Macke.

Am 24. Mai 1912 eröffnete in Köln die später berühmt gewordene Sonderbund-Ausstellung, die einen Überblick über die neuesten Tendenzen der europäischen Malerei gab. Unter den wenigen Frauen, die dort ausstellten, war Oppenheimer. Ihr im Saal 21 gezeigtes Gemälde Stillleben, das sie gemeinsam mit den Arbeiten der Kollegen des Rheinischen Expressionisten ausstellte, ist verschollen.

1913 war Oppenheimer die einzige deutsche Frau, die in der Armory Show in New York, Boston und Chicago vertreten war, wo sechs Holzschnitte gezeigt wurden.[3] Im selben Jahr fand die Heirat mit dem Bruder ihrer Freundin, dem Gastronomen Adolf Worringer (1882–1960), statt. Nach der Geburt von zwei Söhnen gab sie die Malerei auf, möglicherweise aufgrund von Depressionen. Die Ereignisse während des Ersten Weltkriegs verstärkten die Erkrankung, und ab 1918 brachte ihre Familie sie in der Heilanstalt in Waldbreitbach bei Neuwied unter. In der Zeit des Nationalsozialismus ließ sich Adolf Worringer 1936 von seiner jüdischen Frau Olga scheiden. 1941 wurde sie in das Konzentrationslager Majdanek deportiert und dort ermordet.[4]

Die Künstlerin ist nahezu vergessen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb kritisch, dass Olga Oppenheimer in der Rekonstruktion der Sonderbund-Ausstellung von 2012, die unter dem Titel „1912 – Mission Moderne. Die Jahrhundertschau des Sonderbundes“ im Kölner Wallraf-Richartz-Museum gezeigt wird, nur im Katalog erwähnt sei, aber die Geschichte der unbekannten Künstler fehle in der Ausstellung.[5]

Olga Oppenheimer, verheiratete Worringer, war die Schwägerin des Kunsthistorikers Wilhelm Worringer und dessen Ehefrau, der Malerin Marta Worringer (1881–1965).

Literatur

  • Anke Münster: Rheinische Expressionistinnen. Trude Brück, Lisa Hartlieb-Rilke, Fifi Kreutzer, Marie von Malachowski, Olga Oppenheimer, Lotte B Prechner, Marta Worringer, mit Texten von Margarethe Jochimsen . Verein August-Macke-Haus, Bonn 1993, ISBN 3-929607-09-3
  • Verein August Macke Haus e.V. (Hrsg.): Der Gereonsklub – Europas Avantgarde im Rheinland. Nr. 9 Schriftenreihe Verein August Macke Haus Bonn. Mit Beiträgen von Margarethe Jochimsen, Hildegard Reinhardt, Mario-Andreas von Lüttichau, Peter Dering. Bonn 1993, ISBN 3-929607-08-5

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

  1. Frauengedenktage, fembio.org, abgerufen am 9. November 2012
  2. Der Gereonsklub – Europas Avantgarde im Rheinland, velbrueck.de, abgerufen am 9. November 2012
  3. Armory. Gallery G: English, Irish and German Paintings and Drawings, xroads.virginia.edu, abgerufen am 9. November 2012
  4. Zitiert nach Weblink Die Kölnerin beim „Sonderbund„ – Olga Oppenheimer
  5. Swantje Karich: Kunstkanon mit blinden Flecken, faz.net, 3. Oktober 2012, abgerufen am 9. November 2012
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Olga Oppenheimer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.