Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Oleg Pawlowitsch Tabakow

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tabakow (2007) mit Bild

Oleg Pawlowitsch Tabakow (russisch Олег Павлович Табаков, wiss. Transliteration Oleg Pavlovič Tabakov; * 17. August 1935 in Saratow; † 12. März 2018 in Moskau[1]) war ein russischer Film- und Theaterschaffender. Seit 2000 leitete er das Tschechow-Künstlertheater in Moskau.

Karriere

Tabakow studierte an der Moskauer Theaterhochschule. Nach seinem Abschluss wurde er einer der Gründer des Sowremennik-Theaters, das er von 1971 bis 1982 leitete, bevor er zum Tschechow-Künstlertheater wechselte. Ab 1986 lud er viele junge Schauspieler in sein Schauspielstudio Tabakerka (Tabakkästchen) ein, das mit dem Tschechow-Künstlertheater verbunden war, darunter solche später populären Schauspieler wie Jewgeni Mironow, Sergei Besrukow und Wladimir Maschkow. Tabakow arbeitete darüber hinaus in vielen anderen Ländern, wo er die Ideale seines Theaters weiterverbreitete.

Tabakows Filmkarriere spielte sich nach seinem Debüt 1957 parallel zum Theater ab. 1961 spielte er im Grigori Tschuchrais Film Klarer Himmel, 1966–1967 in Sergei Bondartschuks Krieg und Frieden, 1969 die Hauptrolle in Alexander Mittas Leuchte mein Stern leuchte, 1973 in der Fernsehserie Siebzehn Augenblicke des Frühlings, 1978 in D'Artagnan und die drei Musketiere, 1980 in Wladimir Menschows Oscar-prämiertem Film Moskau glaubt den Tränen nicht, 1981 und 1986 in Nikita Michalkows Filmen Oblomow und Schwarze Augen. 1987 spielte er in der Western-Parodie Der Mann vom Kapuziner-Boulevard.

Tabakow gab seine Stimme einigen bekannten Trickfilmfiguren, wie dem Kater Matroskin in Die drei aus Prostokwaschino von Eduard Uspenski.

1988 wurde er mit dem Titel Volkskünstler der UdSSR ausgezeichnet.

Sein Sohn Anton Tabakow und seine Tochter Alexandra Tabakowa sind ebenfalls Schauspieler. Seine Enkelin (* 1988) ist die Tochter des deutschen Schauspielers Jan Josef Liefers und Alexandra Tabakowa.

Politische Aktivitäten

Im Juli 2012 ernannte ihn Staatspräsident Wladimir Putin zum Mitglied des 25-köpfigen Fernsehrats des neu geschaffenen Öffentlichen Fernsehens Russlands (OTR). Im Oktober wählte ihn das insbesondere für Programmrichtlinien zuständige Gremium in seiner Auftaktsitzung zu seinem Vorsitzenden.[2] Tabakow gehörte im März 2014 zu den 85 Erstunterzeichnern eines offenen Briefes führender Persönlichkeiten der Russischen Kulturszene, in dem sie ihre Unterstützung für die Politik Putins gegenüber der Ukraine erklärten.[3] Bereits 2012 hatte Tabakow Putin gemeinsam mit anderen prominenten Kulturschaffenden öffentlich unterstützt, indem sie sich als „Vertrauenspersonen“ für den Präsidentschaftswahlkampf zur Verfügung stellten.[4] Im Mai 2014 kritisierte Tabakow ein von Putin unterschriebenes neues Gesetz, das gegen den Gebrauch „unflätiger Sprache“ in Medien und bei öffentlichen Aufführungen zielt, als zu weit gehend.[5]

Laut einer vom russischen Kulturministerium veröffentlichten Liste erzielte Tabakow 2013 mit 42,3 Millionen Rubel (ca. 940.000 Euro) in Russland hinter den Orchesterdirigenten Waleri Gergijew und Wladimir Spiwakow das dritthöchste Jahreseinkommen aller Führungskräfte des Kultursektors.[6]

Filmografie (Auswahl)

  • 1959: Menschen auf der Brücke (Ljudi na mostu)
  • 1965: Der Weg zum Meer (Doroga k morju)
  • 1966–1967: Krieg und Frieden
  • 1967: Der Schuß (Wystrel)
  • 1970: Leuchte, mein Stern, leuchte (Гори, гори, моя звезда)
  • 1970: Das Herz Rußlands (Serdze rossii)
  • 1971: Eigentum der Republik (Dostojanie respubliki)
  • 1971: Das Ereignis mit Polynin (Slutschaj s Polyninym)
  • 1972: Die Ballade von der Geige
  • 1973: Die Datsche (Datscha)
  • 1973: Siebzehn Augenblicke des Frühlings
  • 1975: Kaschtanka
  • 1978: Transsibirien-Expreß (Transsibirskij ekspress)
  • 1978: Der Waldhüter (Birjuk)
  • 1979: D'Artagnan und die drei Musketiere (D'Artanjan i tri muschketjora)
  • 1980: Tage aus dem Leben Ilja Oblomows (Neskolko dnej is shisni I.I. Oblomowa)
  • 1981: Die Vakanz (Vakanssija)
  • 1983: Tagträumer (Poljoty wo sne i najawu)
  • 1985: Applaus, Applaus (Aplodismenty, aplodismenty)
  • 1986: Am Sankt-Nimmerleinstag (После дождичка в четверг)
  • 1986: Das Schiff der Außerirdischen (Korabl prischelzew)
  • 1987: Der Mann vom Kapuziner-Boulevard (Человек с бульвара Капуцинов)
  • 1987: Schwarze Augen (Otschi tschjornie)
  • 1988: Tote Kinder lachen nicht (Schag)
  • 1990: Städtische Einzelheiten (Gorodskie podrobnosti)
  • 1992: Stalin
  • 2001: Taking Sides – Der Fall Furtwängler

Weblinks

 Commons: Oleg Tabakov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Умер Олег Табаков, abgerufen am 12. März 2018
  2. Russian public broadcast council names chairman. In: Digital TV Europe vom 5. Oktober 2012, abgerufen am 16. Januar 2014 (englisch)
  3. Nadia Beard: Russian cultural figures pledge support for military presence in Ukraine, in: The Calvert Journal vom 12. März 2014, abgerufen am 7. Oktober 2014 (englisch)
  4. Julia Smirnova: Wieso Künstler wie Anna Netrebko Putin unterstützen, in: Welt Online vom 28. Februar 2012, abgerufen am 7. Oktober 2014
  5. Andrew Marszal: Vladimir Putin signs ban on 'foul language' in films, books and performances, in: The Telegraph vom 6. Mai 2014, abgerufen am 7. Oktober 2014 (englisch)
  6. Brian Wise: Valery Gergiev is Top-Paid Cultural Figure in Russia, in: WQXR vom 20. Juni 2014, abgerufen am 7. Oktober 2014 (englisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Oleg Pawlowitsch Tabakow aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.