Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Offizierskasino

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Offizierkasino)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Offizierskasino (Begriffsklärung) aufgeführt.

Als Offizierskasino,[1] in der deutschen militärischen Fachsprache ohne Fugen-s auch Offizierkasino, werden die Offiziersheime bzw. Offiziersmessen[2] des Militärs bezeichnet, in denen die Speise- und Aufenthaltsräumlichkeiten des Führungspersonals betrieben werden. Neben den Räumlichkeiten für das Offizierskorps gibt es für die Unteroffiziere die bisweilen als Unteroffizierskasino bezeichneten Unteroffiziersheime bzw. Unteroffiziersmessen.

Grundlagen

Das Offizierskasino bzw. Offiziersheim ist eine Betreuungseinrichtung, zu der außer dem Personal nur Offiziere und vergleichbare Staatsbedienstete sowie Gäste Zutritt haben.

Messe ist ursprünglich der Speiseraum auf Schiffen, Kasino in italienischer Tradition eine gute Kantine. Durch die britische Tradition des Offiziersclubs fallen die beiden Begrifflichkeiten des Speise- und Aufenthaltsraumes im Deutschen zusammen.

Das Offiziersheim hat über einen Kantinenbereich hinaus normalerweise noch Lese- oder Fernsehräume. An großen Standorten sind manchmal auch Unterkünfte oder Gästezimmer vorhanden.

Die Ordonnanzen (Bedienung) werden gewöhnlich durch Soldaten gestellt, die Reinigung der Küche wird gelegentlich auch zivilen Angestellten übertragen. Je nach Größe des Offizierskorps werden auch hauptamtliche (zivile) Geschäftsführer und/oder Köche angestellt.

Da der Zutritt grundsätzlich nur auf den „berechtigten Personenkreis“ beschränkt ist, gehören häufig auch zivile Veranstaltungen oder Vorträge zu den Ausnahmen. Ebenso sind zivile/militärische Feierlichkeiten, Hochzeiten, Verabschiedungen oder Bälle häufige Veranstaltungen.

Deutschlandlastige Artikel Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Staaten zu schildern.

Nationales

Deutschland

Das 1980/83 zur Betreuung der Soldaten des Stützpunktes Flensburg-Mürwik gebaute Soldatenheim bei Kielseng.[3] Das Offiziersheim befindet sich unweit des Soldatenheimes. (Foto 2014)

Bei der Bundeswehr werden diese Einrichtungen als Offizierheime (ohne Fugen-S) bezeichnet, in der DDR wurde das Fugen-S verwendet. Umgangssprachlich werden sie von Soldaten häufig auch (unkorrekt) nach dem Trägerverein OHG (Offizierheimgesellschaft) genannt. Ein Offizierheim steht allen Mitgliedern der jeweiligen OHG, deren Familienmitgliedern und Gästen sowie allen Heimberechtigten nach Maßgabe der Satzung und Heimordnung offen. Das sind grundsätzlich aktive und pensionierte Offiziere und vergleichbare Beamte und Angestellte der Bundeswehr, vergleichbare Beamte und Angestellte von Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden sowie Offiziere befreundeter Streitkräfte.

Der Heimbetrieb hat im Einklang mit der Zentralverfügung B2-1920/0-0-6[4] (ehemals ZDv 60/2) zu erfolgen. Ähnliche Einrichtungen sind auch für die Laufbahngruppen der Unteroffiziere (Unteroffizierheim/Unteroffizierheimgesellschaft UHG) und der Mannschaften (Mannschaftsheim), hier häufig durch einen Pächter betrieben, vorhanden.

Die Preise für Essen und Getränke sind meist günstig, da die Offiziere eines Standortes sich zum Zwecke der Bewirtschaftung zu einem zivilrechtlichen Verein ohne Gewinnerzielungsabsicht zusammenschließen und nur in größeren Heimen ziviles Personal angestellt wird. In manchen Offizierheimgesellschaften wird daher auf Mitgliedsbeiträge verzichtet.

Aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen werden zunehmend Offizierheime und Unteroffizierheime zu einem gemeinsamen Heimbetrieb zusammengelegt oder zumindest mit einer gemeinsamen Küche betrieben.[5][6]

Bei der Deutschen Marine werden Einrichtungen mit der gleichen Funktion Offiziermesse genannt.

Andere Streitkräfte

Bei den britischen und niederländischen Streitkräften werden diese auch als Messe bezeichnet. Die dort tätigen Soldaten im Service werden Pantry genannt.

In Österreich werden die Kellner als Ordonnanz bezeichnet. Sie sind in der Regel Rekruten bzw. Gefreite, die den 6 Monate andauernden Wehrdienst ableisten. Die Offiziere, Unteroffiziere, Chargen und Rekruten haben jeweils getrennte Räumlichkeiten. Für die Offiziere und Gäste gibt es das Offizierskasino, auch „Kasino“ genannt, für Unteroffiziere die Unteroffiziersmesse, auch kurz als Messe bezeichnet, und für die Rekruten und Chargen gibt es das Soldatenheim, umgangssprachlich „Soldheim“ bezeichnet.

Im französischen Heer sind die Offizierskasinos normalerweise mit den Betreuungseinrichtungen der Unteroffiziere zu einem „cercle mixte“ verbunden.

Beispiele historischer Offizierskasinos

Weblinks

 Commons: Offizierskasinos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Offizierskasino, das. In: Duden, abgerufen am 2. Dezember 2012.
  2. Offiziersmesse, die. In: Duden, abgerufen am 31. Dezember 2012.
  3. Eiko Wenzel: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg nach 1945, S. 88
  4. Die Bewirtschaftung von Heimen und Heimräumen der Offiziere und Unteroffiziere durch Heimgesellschaften. BMVg, 26. Juli 1982, abgerufen am 20. Juni 2018 (deutsch).
  5. Beispiel: Waldcasino Daun
  6. Beispiel: Kasino Celle. Abgerufen am 31. Januar 2018.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Offizierskasino aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.