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Oeschgen

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Oeschgen
Wappen von Oeschgen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton AargauKanton Aargau Aargau (AG)
Bezirk: Laufenburgw
BFS-Nr.: 4175i1f3f4
Postleitzahl: 5072
Koordinaten: (643640 / 263659)47.5222198.018057342Koordinaten: 47° 31′ 20″ N, 8° 1′ 5″ O; CH1903: (643640 / 263659)
Höhe: 342 m ü. M.
Höhenbereich: 319–496 m ü. M.[1]
Fläche: 4,38 km²[2]
Einwohner: 907 (31. Dezember 2010)[3]
Einwohnerdichte: 207 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
9,8 % (31. Dezember 2010)[4]
Website: www.oeschgen.ch
Oeschgen

Oeschgen

Lage der Gemeinde
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Über dieses Bild
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Oeschgen (schweizerdeutsch: ˈœʃːgə)[5] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Laufenburg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Nordosten der Region Fricktal.

Geographie

Das Dorf liegt am Flüsschen Sissle, am östlichen Rand der rund fünfhundert Meter breiten Talebene. Im Dorfzentrum zweigt in nordöstlicher Richtung das Tal des Starzlebachs ab. Dieses knapp zwei Kilometer lange Seitental wird auf beiden Seiten von Ausläufern des Kaistenbergs (501 m ü. M.) begrenzt, einem Hügel am nördlichen Rand des Tafeljuras. Auf der westlichen Seite der Sissle reicht das Gemeindegebiet hinauf zum 402 Meter hohen Leischberg.[6]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 438 Hektaren, davon sind 80 Hektaren mit Wald bedeckt und 62 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 500 Metern auf der Hochfläche des Wolfgartens, der tiefste auf 320 Metern an der Sissle.

Nachbargemeinden sind Kaisten im Nordosten, Frick im Süden und Eiken im Nordwesten.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Escecon erfolgte im Jahr 1234. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Ascinghofun und bedeutet «bei den Höfen der Sippe des Asco».[5] Der letzte Graf von Homberg-Tierstein starb 1232 ohne Nachkommen und die Habsburger übernahmen die Landesherrschaft. Diese verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Oeschgen 1477 wieder unter österreichische Herrschaft.

Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Oeschgen zwar zu Vorderösterreich. Doch die österreichischen Beamten der Kameralherrschaft Laufenburg verfügten hier über weniger Kompetenzen als in den Nachbardörfern, weil die niedere Gerichtsbarkeit 1475 an die Freiherren von Schönau verkauft worden war. Dieses Geschlecht des niederen Adels hatte seinen Stammsitz bei Wehr, einige Kilometer weiter nördlich im (heute südbadischen) Wehratal. Im 17. Jahrhundert gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1697) zogen fremde Truppen durch die Region.

1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat, damit endete auch die Herrschaft der Freiherren von Schönau. Während des Zweiten Koalitionskrieges verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde Oeschgen eine Gemeinde im Distrikt Frick des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Damit war Oeschgen schweizerisch geworden. Seit dem 19. März 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.

Zwar verläuft die am 2. August 1875 eröffnete Bözbergeisenbahn auf Oeschger Gemeindegebiet, doch das Dorf besitzt bis heute keine eigene Bahnstation. Dies und die Tatsache, dass viele Kleinbauern verarmten und auswandern mussten, führten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem Bevölkerungsrückgang von fast einem Drittel. Die Sissle überschwemmte das Dorf in regelmässigen Abständen. Erst die Korrektion des Bachlaufs im Jahr 1895 entschärfte die Lage.

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb Oeschgen ein von der Landwirtschaft geprägtes Dorf. Mit dem Verschwinden vieler kleiner Bauernbetriebe wandelte sich das Dorf zu einer Wohngemeinde am Rande der Agglomeration Basel. Aufgrund einer verstärkten Bautätigkeit seit der Eröffnung der Autobahn A3 im Jahr 1973 steigt die Bevölkerungszahl kontinuierlich an.

Sehenswürdigkeiten

Im Dorfzentrum steht das «Schönauer Schlössli», ein kleiner Herrensitz mit angebautem Treppenturm. Es wurde 1597 im Auftrag der Freiherren von Schönau als Sommerresidenz errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. In Oeschgen befindet sich das Winterquartier des Circus Nock, der auch ein Zirkusmuseum betreibt. Daneben gibt es ein Velomuseum mit über hundert historischen Fahrrädern.

Wappen

Inschrift beim Kircheingang mit Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Geteilt von Schwarz mit zwei gelben Ringen und von Gelb mit schwarzem Ring.» Die Gemeinde führt seit 1930 das Wappen der Herren von Schönau. Allerdings fehlte die Genehmigung der noch immer existierenden Familie und die Wappenkommission des Kantons Aargau riet zu einer Änderung. 1976 gab dann Freiherr Werner von Schönau-Wehr die ausdrückliche Erlaubnis, das Familienwappen auch als Gemeindewappen zu verwenden.[7]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[8]

Jahr 1788 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
Einwohner 389 604 392 400 472 508 604 647 734 798 907

Am 31. Dezember 2010 lebten 907 Menschen in Oeschgen, der Ausländeranteil betrug 9,8 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 64,7 % römisch-katholisch, 20,7 % reformiert und 2,8 % moslemisch; 1,5 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an.[9] 93,4 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 2,3 % Italienisch, 1,5 % Albanisch.[10]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Laufenburg zuständig. Oeschgen gehört zum Friedensrichterkreis Frick.

Wirtschaft

In Oeschgen gibt es gemäss Betriebszählung 2008 rund 250 Arbeitsplätze, davon 17 % in der Landwirtschaft, 24 % in der Industrie und 59 % im Dienstleistungssektor.[11] An den exponierten Südhängen der Kaistenberg-Ausläufer wird auf einer Fläche von 7,5 Hektaren Weinbau betrieben, vor allem die Sorte Blauburgunder wird angepflanzt. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Gemeinden des Fricktals oder in der Agglomeration der Stadt Basel. Oeschgen beherbergt den Circus Nock während dessen Winterpause.

Verkehr

Der Dorfkern liegt wenige hundert Meter östlich der Hauptstrasse 3 (BaselZürich) und der Autobahn A3, die nächstgelegenen Anschlussstellen befinden sich bei Frick und Eiken. Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch die Postautolinie zwischen den Bahnhöfen Frick und Stein-Säckingen.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Sämtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule (Realschule, Sekundarschule, Bezirksschule) können in Frick besucht werden. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau.

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Oeschgen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  4. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. 5,0 5,1 Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 140–141.
  6. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1069, Swisstopo
  7. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 243.
  8. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850. In: Eidg. Volkszählung 2000. Statistisches Amt des Kantons Aargau, 2001, abgerufen am 3. April 2012.
  9. Eidg. Volkszählung 2000: Wirtschaftliche Wohnbevölkerung nach Religionszugehörigkeit sowie nach Bezirken und Gemeinden. Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 25. August 2012.
  10. Eidg. Volkszählung 2000: Wirtschaftliche Wohnbevölkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden. Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 25. August 2012.
  11. Betriebszählung 2008. Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 25. August 2012.
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