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Oberbegriff

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Unter einem Oberbegriff, auch Überbegriff, versteht man einen Begriff, der eine Anzahl anderer Wörter in ihrer Bedeutung subsumiert, bzw. benennend klassifiziert (in der Linguistik auch Hyperonym genannt). Bisweilen wird der Ausdruck Oberbegriff synonym zum Wort Hypernym/Sammelbegriff verwendet.

Beispiele:

Die Suche nach geeigneten Oberbegriffen ist oft Teil von Intelligenztests oder Einstellungstests.

Oberbegriff in der Logik

Innerhalb der Logik lassen sich zwei gänzlich verschiedene Bedeutungen des Wortes „Oberbegriff“ unterscheiden. Erstens bezeichnet „Oberbegriff“ einen Begriff, unter den „Unterbegriffe“ fallen, zweitens handelt es sich bei sich um einen Terminus der Syllogistik.[1]

Oberbegriff in der Begriffshierarchie

Man bezeichnet einen Begriff als Oberbegriff (oder: Gattung), wenn „Unterbegriffe“ (oder: Arten) unter ihn fallen. Beispielsweise fallen unter den Oberbegriff „Lebewesen“ die Unterbegriffe „Mensch“ und „Tier“. Da sämtliche Menschen und Tiere unter den Begriff „Lebewesen“ fallen, sagt man, er hat einen größeren Begriffsumfang als etwa der Begriff „Mensch“, unter den nur sämtliche Menschen, aber nicht die Tiere fallen.

Bereits Platon hat mittels seiner Methode der Dihairesis Begriffshierarchien aufgestellt und Regeln angegeben, nach denen diese aufzustellen sind. Markiert man das Subordinationsverhältnis der Begriffe durch Verbindungslinien, so ergibt sich ein pyramidenähnliches Schema. Ein philosophiegeschichtliches Beispiel ist die Begriffshierarchie in Form des Baum des Porphyrios.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
Oberbegriff
(z.B. Lebewesen)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Unterbegriff 1
(z.B. Mensch)
 
 
 
 
 
 
Unterbegriff 2
(z.B. Tier)
 
 
 
 


Dass ein (Unter-) Begriff unter einen (Ober-) Begriff "fällt", ist streng vom "Fallen" eines Gegenstandes unter einen Begriff zu unterscheiden[2] Ansonsten kommt es zu Fehlschlüssen.

  • Beispiel: Alle einzelnen Menschen unterfallen dem Begriff [Mensch] und damit auch dem Begriff [Lebewesen], der Begriff [Mensch] ist aber kein Lebewesen[3]
  • Beispiel: Bei genauer Ausdrucksweise ist "selten" keine Eigenschaft eines Gegenstandes, sondern ein Prädikat, das nur Begriffen zukommt[4](d.h. ein Albino ist nicht selten, sondern der Begriff [Albino] ist selten der Fall ("instantiiert")).

Erstmals Peano hat dies symbolisch deutlich gemacht: Das Element-Sein wird durch ein ε, das Enthaltensein von Unterbegriffen in Oberbegriffen bei Peano mit "C" ausgedrückt[5].

Oberbegriff in der Syllogistik

Als Oberbegriff (lat. terminus maior) wird in der Logik jener Begriff im Syllogismus bezeichnet, der im Schlusssatz als Prädikat auftritt.

Beispiel:

Kein Rechteck [Mittelbegriff] ist ein Kreis [Oberbegriff]. Alle Quadrate [Unterbegriff] sind Rechtecke [Mittelbegriff]. Also ist kein Quadrat [Unterbegriff] ein Kreis [Oberbegriff].

Oberbegriff in der Linguistik

In der Semantik spricht man statt vom Oberbegriff auch von Hyperonym.

Siehe auch

Wiktionary: Oberbegriff – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Fußnoten

  1. Gottfried Gabriel: Oberbegriff. In: Joachim Ritter u. a. (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 6, Schwabe, Basel 1972, Sp. 1021-1022, hier: Sp. 1021
  2. Günther Patzig: Einleitung, in: Gottlob Frege: Logische Untersuchungen., 3. Aufl. (1986) - ISBN 3-525-33518-0, S. 11
  3. Nach Tugendhat/Wolf, Propädeutik (1983), S. 132: man kann nicht sagen: „der Begriff [Rind] ist ein Tier“
  4. Günther Patzig: Einleitung, in: Gottlob Frege: Logische Untersuchungen., 3. Aufl. (1986) - ISBN 3-525-33518-0, S. 11
  5. Günther Patzig: Einleitung, in: Gottlob Frege: Logische Untersuchungen., 3. Aufl. (1986) - ISBN 3-525-33518-0, S. 11
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