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Nurses’ Health Study

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Die Nurses’ Health Study (abgekürzt: NHS) ist eine US-Längsschnittstudie, die wichtige Beiträge zur Ernährungskunde und Krebsrisiken bei Frauen erbrachte. Seit 1976 gibt es die zweijährlichen Befragungen und zum Teil klinischen Untersuchungen von tausenden Krankenschwestern.

Sie ist die weltweit bedeutendste Gesundheitslängsschnittstudie, die bereits seit 30 Jahren läuft.

Die englische Bezeichnung der Studie hat keine allgemein anerkannte deutsche Übersetzung gefunden. Sie drückt die Zusammensetzung und die Hauptfragestellung aus, nämlich die Gesundheit von weiblichem Pflegepersonal. Manchmal wird auch der Begriff Womans Health für die Studie verwendet.

Erster Fokus der Studie war die Frage nach der Auswirkung der Antibabypille auf das Brustkrebsrisiko.

Durch die Größe des Teilnehmerinnenkreises sind inzwischen zahlreiche epidemiologische Daten vorhanden. Wiederkehrende Themen der Auswertungen sind Ernährung und diverse Krebsrisiken, besonders das Risiko auf Brustkrebs, aber auch Herz-Kreislauferkrankungen und kognitive Funktionen älter werdender Frauen.

Studiendesign der beiden Kohorten

Inzwischen werden zwei Kohorten unterschieden (Zusammensetzung der Teilnehmerinnen):

Kohorte 1 ab 1976: Ca. 122.000 35- bis 55-jährige verheiratete Krankenschwestern (170.000 waren angeschrieben worden) aus 11 bevölkerungsreichen Staaten.

1980 wurde der erste Fragebogen über die Ernährungsgewohnheiten verwendet. Danach wurden diese alle vier Jahre erhoben, die demografischen und andere Gesundheitsdaten im zweijährlichen Turnus. Die Antwortrate dabei betrug über 90 %. Das zeigte, dass die Grundannahme, Krankenschwestern seien gut zur Teilnahme an den Folgeterminen und Wiederholungsuntersuchungen zu motivieren, richtig war. 33.000 Blutproben wurden 1989–1990 gesammelt.

Kohorte 2 ab 1989: Dabei wurden insbesondere Frauen berücksichtigt, die schon als Jugendliche die Pille eingenommen hatten. Etwa 117.000 25- bis 42-jährige verheiratete Krankenschwestern (125.000 waren als Zielgröße angestrebt worden. Auf das erste Schreiben an 517.000 antworteten etwa 123.000, 24 %). Nach Ausschluss der unvollständig beantworteten Fragebögen blieben 116.686 Teilnehmerinnen in dieser Kohorte (Nurses' Health Study II). Auch hier wurden etwa 30.000 Blutproben in den 1990er Jahren gesammelt und die Teilnahme an den Wiederholungsuntersuchungen betrug jeweils über 90 %. Durch die große Anzahl ist auch bei den üblichen Drop outs (Nichtteilnahme an Folgeterminen) bei langem Verlauf einer Studie immer noch die statistische Repräsentativität für die Ergebnisse gesichert.

Beteiligte Personen und Institutionen

Die beiden Ärzte Frank E. Speizer und Walter C. Willett gelten als Begründer.

Beteiligte Institutionen sind die Harvard Medical School, Harvard School of Public Health, Brigham and Women’s Hospital, Dana-Farber Cancer Institute, Children's Hospital Boston, Beth Israel Deaconess Medical Center und das Channing Laboratory.

Gefördert wurde die Studie von den National Institutes of Health, einer Behörde des US-Gesundheitsministeriums.

Beispiele für Fragestellungen, Befunde

Die folgenden Beispiele für Fragestellungen, Befunde oder Teilergebnisse aus der Studie sollten vorsichtig interpretiert werden. Das englische „findings“ beschreibt die Ergebnisse.

Auf Basis welcher Teilnahme-Zahlen kam es zur Aussage? Wie lautete diese im Original (weil nicht überprüfte Zitate häufig „reißerisch“ verkürzen)? Nennt die Forschergruppe Zusammenhänge oder eine Ursache-Wirkung-Beziehung?

Schlaganfall und Gemüse

Bei der Studie, in der 75.596 Krankenschwestern 14 Jahre lang beobachtet wurden, zeigte sich, dass bei Verzehr von Gemüse, insbesondere grünem Blattgemüse sowie Zitrusfrüchten und deren Säften, seltener ein Schlaganfall auftrat.[1]

Ballaststoffe und Darmkrebs

Die Ballaststoff-These vieler Ernährungswissenschaftler behauptet: Ballaststoffe schützen vor Darmkrebs. Diese These konnte bisher nicht bewiesen werden. Auch Nurses’ Health mit 76.947 über 16 Jahre beobachteten Krankenschwestern ergab keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Ballaststoffaufnahme und Darmkrebs.[2]

Gemüse und Obst und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Am 2. November 2004 verbreitete die Nachrichtenagentur CNN eine Meldung, dass Daten aus den großen epidemiologischen Studien Nurses’ Health Study und Health Professionals Follow-up Study ergaben, dass ein hoher Verzehr von Früchten und Gemüse - wie bei Vegetariern üblich - einen statistisch signifikanten, kleinen Schutzeffekt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewirkten.[3] Bei der Nurses’ Health Study wurden 71.910 Krankenschwestern untersucht und bei der Health Professionals Follow-up Study 37.725 männliche Ärzte.[4]

Siehe auch

Literatur

  • C. F. Belanger, C. H. Hennekens, B. Rosner, F. E. Speizer: The nurses’ health study. In: The American Journal of Nursing. 78, Nr. 6, 1978-06-01 ISSN 0002-936X, S. 1039–1040, PMID 248266.
  • Übersicht über die Einzel-Publikationen aus der Studie (1978–2005).
  • Kyungwon Oh, Frank B. Hu, JoAnn E. Manson, Meir J. Stampfer, Walter C. Willett: Dietary fat intake and risk of coronary heart disease in women. 20 years of follow-up of the nurses' health study. In: American Journal of Epidemiology. 161, Nr. 7, 2005-04-01 ISSN 0002-9262, S. 672–679, doi:10.1093/aje/kwi085, PMID 15781956.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stiftung Warentest: Pflanzenstoffe: Schutz vor Schlaganfall. In: test. 8/2000.
  2. Eva-Maria Schnurr: Die Legende der Ballaststoffe. In: Die Zeit./ZEIT Wissen, 05/2006, 16. August 2006, S. 20–21. Der Artikel zeigt die methodische Problematik solcher Aussagen.
  3. Hsin-Chia Hung, Kaumudi J. Joshipura, Rui Jiang, Frank B. Hu, David Hunter, Stephanie A. Smith-Warner, Graham A. Colditz, Bernard Rosner, Donna Spiegelman, Walter C. Willett: Fruit and Vegetable Intake and Risk of Major Chronic Disease. In: Journal of the National Cancer Institute. 96, Nr. 21, 2004-11-03 S. 1577–1584, doi:10.1093/jnci/djh296 (oxfordjournals.org).
  4. Meldung vegetarisch-geniessen.com von Nr. 01/05.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nurses’ Health Study aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.