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Normalspur

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An dieser Verzweigung einer gemeinsamen Normalspurstrecke und einer Schmalspurbahn mit 750-mm-Gleis in Oschatz zeigt sich deutlich der Systemunterschied

Als Normalspur, Regelspur oder Vollspur bezeichnet man bei Eisenbahnen eine Spurweite mit einem Nennmaß von 1435 Millimetern (4′ 8,5″) zwischen den Innenkanten der Schienenköpfe. In der Anfangszeit des Eisenbahnverkehrs wurde diese Spurweite auch als Stephenson-Spur bezeichnet.

Kleinere Spurweiten werden generell als Schmalspur, größere als Breitspur bezeichnet.

Die Normalspur ist in West- und Mitteleuropa sowie in Nordamerika und in der Volksrepublik China am weitesten verbreitet. Außerdem findet man diese Spurweite im Nahen Osten, in Australien und bei den Hochgeschwindigkeitsstrecken in Japan und Spanien.

Geschichte

Als 1822 von Stockton nach Darlington die erste öffentliche Eisenbahn der Welt errichtet wurde, wurden deren Gleise mit der Spurweite von 1422 mm (4 Fuß 8 Zoll) ausgelegt. Dieses Maß ergab sich daraus, dass es bereits bei den „tramroad“-Schienenwegen der Kohlenminen des englischen County Durham sehr verbreitet war und damit die Gleise der neuen Eisenbahn auch die Benutzung durch die bereits existierenden Fuhrwerke zuließen.[1] Bei der 1830 eröffneten Eisenbahn von Liverpool nach Manchester wurde von George Stephenson zur Verbesserung des Kurvenlaufs eine um ½ Zoll weitere Spurweite, also die heutige Normalspur von 1435 mm (4 Fuß 8½ Zoll), vorgesehen. Später wurde auch die Eisenbahn von Stockton nach Darlington auf diese Spurweite umgebaut.

1846 wurde die Spurweite 1435 mm für Großbritannien als Standard-Spurweite gesetzlich vorgeschrieben.[2] Zusammen mit der Technologie der Lokomotiv-Eisenbahn wurde auch die Spurweite von Großbritannien aus in viele Teile der Welt exportiert.

1886 wurde in Bern von Vertretern aus Deutschland, Frankreich, Schweiz, Italien, Österreich und Ungarn die Technische Einheit im Eisenbahnwesen ausgearbeitet. Dabei wurden die bereits vorherrschende Spurweite von 1435 mm sowie Spurweiten, Toleranzen und viele weitere Details für den internationalen Verkehr festgelegt.

Auch der heutige Hochgeschwindigkeitsverkehr findet fast ausnahmslos auf Normalspur statt.

Trivia

Eine populäre moderne Sage sieht den Grund für dieses ungerade Spurweitenmaß in der angeblich zwei Pferdehinterteile umfassenden Fahrspur-Breite der Straßen des Römischen Reiches, die sich bis nach England ausdehnten. Im Wesentlichen wird dabei der Ursprung des Spurmaßes englischer Bergwerkgleise auf die Breite römischer Straßen weiter zurückgeführt.[3]

Tatsächlich waren die Römerstraßen unterschiedlich breit, wenn es auch eine Richtlinie, die latitudo legitima, für 8 römische Fuß, entsprechend 2,4 Metern gab. Dies lässt sich nicht mit den 1422 Millimetern der Bergwerkgleise in Einklang bringen. Die Spurbreite von Kutschen und Karren bewegte sich schon in der Römerzeit um 1,5 Meter, mit Abweichungen im Dezimeterbereich. Es gab zu keiner Zeit eine einheitliche Breite, da im Gegensatz zu Gleisen dazu keine Notwendigkeit bestand. Die moderne Sage berichtet zudem oft von „römischen Streitwagen“, welche aber für das römische Militär nicht belegt sind. Folglich wurden die Römerstraßen auch nicht für Streitwagen ausgelegt.

Siehe auch

Weblinks zur Geschichte

Einzelnachweise

  1. The Great Western World Heritage Site 2010, Seite 6:The S&DRs track gauge was required to accommodate the horse-drawn wagons used in the older wagonways serving coal mines. This influence appears to be the main reason that 4ft 8 ½ was subsequently adopted as standard gauge.
  2. Britisches Gesetz zur Regulierung der Spurweiten von 1846 (engl. pdf; 452 kB)
  3. Römische Streitwagen und urbane Legenden (Englisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Normalspur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.