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Norddeutschland

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Der Begriff Norddeutschland (umgangssprachlich oft kurz als der Norden bezeichnet) beschreibt ein geografisch nicht exakt definiertes Gebiet innerhalb der Bundesrepublik Deutschland. Meistens bezeichnet man damit Gebiete, die ursprünglich durch die Niederdeutsche Sprache, umgangssprachlich „Plattdeutsch“, geprägt wurden und die im Norddeutschen Tiefland liegen.

Das norddeutsche Zusammengehörigkeitsgefühl beruft sich neben den sprachlichen Aspekten auf Aspekte der Geschichte, beispielsweise im Zusammenhang mit der Hanse, die Mentalität und auf die zumindest empfundene Nähe zum Meer. Innerhalb Norddeutschlands bestehen als Unterteilungen beziehungsweise Übergangsbereiche zu Nachbarregionen die Großräume Nordwestdeutschland und Nordostdeutschland.

Geschichte

Siehe auch: Norddeutscher Bund und Hanse

Sprach- und Dialektgebiet

Zweisprachiges Ortseingangsschild Westerland

Historisch und traditionell wurde in Norddeutschland nördlich der Benrather Linie und der Uerdinger Linie die niederdeutsche Sprache gesprochen, die vor allem in ländlichen Regionen noch immer weit verbreitet ist. Regional wird dem durch die Verwendung zweisprachiger Ortsschilder Rechnung getragen. Das Standarddeutsche setzte sich in den meisten ländlichen Gebieten Norddeutschlands erst aufgrund der standarddeutschen Schulsprache in preußischer Zeit sowie aufgrund des Zuzugs von nicht Niederdeutsch sprechenden Menschen - insbesondere von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg - als mehrheitlich gesprochene Umgangssprache durch. Große Teile der Bevölkerung der norddeutschen Städte hatten bereits gleich nach der Reformation begonnen Standarddeutsch, die Sprache der Lutherbibel, zu sprechen.

In Nordfriesland sowie im heute deutschen Teil Schleswigs wird daneben auch noch Friesisch und Dänisch gesprochen. Auch hier finden sich häufig zweisprachige Ortsschilder. Sprachlich, historisch und kulturell bestehen enge Kontakte mit den Niederlanden und den anderen Anliegern der Nord- und Ostsee, wie beispielsweise Großbritannien, Dänemark, Skandinavien und dem Baltikum.

Norddeutsches Tiefland

Der Begriff Norddeutschland beschrieb ursprünglich das gesamte Norddeutsche Tiefland, auch in den Niederlanden bis hinauf ins Baltikum. Gemeint sind damit die Geest- und Marschgebiete entlang der Küsten von Nord- und Ostsee, das Hügelland des Baltischen Landrückens, die Grundmoränen, Endmoränen, Sander und Urstromtäler, Bruche und Luche, die ihre jetzige Ausformung durch die Weichsel-Eiszeit erhielten. Dies steht landschaftlich im Gegensatz zu den Mittelgebirgen Deutschlands, die allerdings mit dem Harz, dem Solling und dem Teutoburger Wald gelegentlich auch zu Norddeutschland gerechnet werden.

Die Mittelgebirge erschwerten die Kontakte zwischen den Siedlungen und einten den Kulturraum nach Norden in Abgrenzung nach Süden; eine der südlichsten West-Ost-Verbindungen nördlich der Mittelgebirge wurde zu einer wichtigen Handelsroute, dem Hellweg, an dem heute die B1 und teilweise die A2 verläuft.

Weitere Ansätze

Bundesländer an der Küste

Als norddeutsche Bundesländer oder norddeutsche Küstenländer gelten diejenigen Bundesländer, die an der Küste der Nordsee und/oder der Ostsee liegen bzw. über einen Seehafen verfügen. Diese Definition trifft zu auf:

Norddeutsche Regionen

Neben Bremen und Hamburg und den verschiedenen Regionen Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns werden weite Teile Niedersachsens sowie Westfalen als Teil Nordrhein-Westfalens ebenso wie die Altmark und der Elbe-Havel-Winkel in Sachsen-Anhalt und das nördliche Brandenburg mit u.a. der Prignitz, der Uckermark und dem Barnim zu Norddeutschland gezählt.

Nachwirkungen des Nord-Süd-Konflikts im Zuge der Einigungskriege 1866–1871

Deutschland von 1866 bis 1871. Die rote Linie bezeichnet die Südgrenze des Norddeutschen Bundes.

Der Begriff Norddeutschland beschreibt aus der Sichtweise der Menschen des süddeutschen Sprachraums vor allem die Gebiete, die zum Norddeutschen Bund und später im Deutschen Reich hauptsächlich zu Preußen gehörten. Manchmal werden dort umgangssprachlich bereits alle nördlich der Mainlinie gelegenen Teile, also auch der mitteldeutsche Sprachraum, als „Norddeutschland“ bezeichnet.

Filme

  • Christoph Weinert und Ingo Helm: Die Geschichte Norddeutschlands. Szenische Dokumentation von historischen Ereignissen im Bereich des NDR-Sendegebietes in 6 Episoden. Deutschland 2005, 6 x 45 min. Produziert von ecomedia, Hamburg. Erstausstrahlung Dezember 2005 im NDR. 2 x DVD 270 min. Gesamtspieldauer
  • DreiStromLand. Die große EWE-Filmchronik über das Land zwischen Ems, Weser und Elbe in Geschichte und Gegenwart. DVD 1: Wie es einmal war, 120 Min. Spieldauer; DVD 2: Wie es heute ist, 150 Min. Spieldauer

Siehe auch

Literatur

  • Christoph Weinert u. Ingo Helm: Die Geschichte Norddeutschlands. Hoffmann & Campe, Hamburg 2005, 352 S. m. zahlr. Abb.; ISBN 3-455-09520-8; Buch zur o.g. NDR-Fernsehreihe
  • [AutorInnenkollektiv]: DreiStromLand. Ems – Weser – Elbe. Die große EWE-Medienkassette über das Land zwischen den drei Strömen: alle Städte, Samtgemeinden und Gemeinden in Wort, Bild, Karten und Film. Bremen 2005; darin:
  • Das große EWE-Handbuch der Städte, Samtgemeinden und Gemeinden zwischen Ems, Weser und Elbe. Band 1-3, 376+344+240 S. m. zahlr. Abb.
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