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Nienburg/Weser

Aus Jewiki
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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Nienburg/Weser
Nienburg/Weser
Deutschlandkarte, Position der Stadt Nienburg/Weser hervorgehoben
52.6366916666679.209572222222225
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Nienburg/Weser
Höhe: 25 m ü. NN
Fläche: 64,45 km²
Einwohner:

30.677 (31. Dez. 2013)[1]

Bevölkerungsdichte: 476 Einwohner je km²
Postleitzahl: 31582
Vorwahl: 05021
Kfz-Kennzeichen: NI
Gemeindeschlüssel: 03 2 56 022
Stadtgliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
31582 Nienburg/Weser
Webpräsenz: www.nienburg.de
Bürgermeister: Henning Onkes (parteilos)
Lage der Stadt Nienburg/Weser im Landkreis Nienburg/Weser
Karte
Weser bei Nienburg; im Hintergrund die St.-Martins-Kirche

Nienburg/Weser (plattdeutsch Nienborg, Neenborg oder Negenborg) ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Niedersachsen und eine selbständige Gemeinde.

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt Nienburg liegt unmittelbar an der Weser im Zentrum Niedersachsens zwischen Hannover (51 km) und Bremen (64 km). Sie ist die größte Stadt in der Mittelweserregion.

Stadtgliederung

Nienburg aus der Luft gesehen

Nienburg/Weser, einschließlich der Ortschaften

Innerhalb der Kernstadt, also dem Ortsteil Nienburg gibt es verschiedene Quartiere, deren Bezeichnungen auch in offiziellen Dokumenten verwendet werden:

  • Nordertor
  • Leintor
  • Lehmwandlung
  • Alpheide.

Nachbarstädte

Hansestadt Bremen, Syke
64 km, 45 km
Verden, Rotenburg (Wümme), Hoya
36 km, 60 km, 24 km
Walsrode, Hansestadt Hamburg
41 km, 142 km
Diepholz, Sulingen
63 km, 32 km
Nachbargemeinden Schwarmstedt, Celle
33 km, 66 km
Minden, Bielefeld
50 km, 99 km
Rehburg-Loccum, Stadthagen
21 km, 42 km
Hannover, Neustadt am Rübenberge
51 km, 24 km

Klima

Monatsmittelwerte für Nienburg/Weser, 1961 bis 1990
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) 0,8 1,4 4,3 8,0 12,9 15,9 17,2 17,0 13,7 9,7 5,1 2,1 Ø 9
Niederschlag (mm) 60,5 44,7 52,1 50,0 59,8 76,8 66,0 65,7 52,7 48,5 59,9 67,0 Σ 703,7
Sonnenstunden (h/d) 1,1 2,2 3,2 4,8 6,2 6,4 5,9 5,9 4,3 3,0 1,4 0,9 Ø 3,8
T
e
m
p
e
r
a
t
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r
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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d
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s
c
h
l
a
g
60,5
44,7
52,1
50,0
59,8
76,8
66,0
65,7
52,7
48,5
59,9
67,0
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: DWD Klimadaten Deutschland[2]

Geschichte

Älteste Kartendarstellung der mittelalterlichen Stadtbefestigung Nienburg, 1627
Ausfall des wähligen Rott 1625 im Dreißigjährigen Krieg als Darstellung an einem Gebäude in Nienburg
Plan der zur Landesfestung ausgebauten Stadt Nienburg um 1736

Nienburg wird erstmals 1025 in einer Urkunde des Bistums Minden erwähnt. Der Ortsname Nienburg leitet sich von der Bezeichnung Nyge Borg, was „neue Burg“ bedeutet. Daraus bildete sich im Laufe der Zeit der Name Nienburg. Der Name neue Burg lässt auf das frühere Vorhandensein einer alten Burg schließen oder damit war eine ältere, benachbarte Burg (zum Beispiel Burg Wölpe oder Drakenburg) gemeint.

Im Mittelalter entstand die Stadtbefestigung Nienburg mit Wällen, Gräben und Palisaden, von der sich keine sichtbaren Reste erhalten haben. 1215 kam Nienburg an die Grafen von Hoya und erhielt 1225 Stadtrechte. Nach Teilung der Grafschaft Hoya im Jahre 1345 wurde Nienburg Residenz, bis Graf Otto VIII. von Hoya 1582 ohne Nachkommen starb. Nienburg gelangte in den Besitz der Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg, die die Grafschaft unter sich aufteilten und Nienburg mit dem am Ortsrand liegenden Schloss Nienburg zu einer Bastionärsfestung ausbauten.

Im Dreißigjährigen Krieg war Nienburg oft von Kriegshandlungen betroffen. 1623 versammelte Herzog Georg von Calenberg Truppen in Nienburg. 1625 wurde Nienburg von Tilly vergeblich belagert. Während dieser Belagerung erbeuteten Nienburger Bürger bei einem nächtlichen Ausbruch ein Zelt und eine Fahne Tillys. Diese Gruppe nannte sich „Dat Wählige Rott“ und ist heute noch als Tradition auf dem Nienburger Scheibenschießen lebendig. In den Folgejahren hatte Nienburg stark unter weiteren Besatzungen, Zerstörungen, Kriegsauflagen, Einquartierungen und der Pest zu leiden. 1627 wurde Nienburg von kaiserlichen Truppen in Besitz genommen. Tilly hielt sich nun mehrmals in Nienburg auf, und auch Pappenheim war oft hier. 1635 konnte Herzog Georg Nienburg wieder in seinen Besitz bringen. Nach dem Prager Frieden besetzten schwedische Truppen die Stadt. Trotz des Westfälischen Friedens blieben sie bis 1650. Es dauerte mehrere Jahre, bis Festungsanlagen, Stadttore und Bürgerhäuser wieder errichtet werden konnten.

In den Jahren 1715 bis 1723 wurde die erste steinerne Brücke über die Weser errichtet. Sie war ein königliches Geschenk von Georg III., Kurfürst von Hannover, der im Jahre 1714 als George I. den Thron von Großbritannien bestieg. Erster Baumeister der Brücke war Johann Michael Führer, der die Brücke bis 1718 soweit herstellte, dass sie mit leichten Fuhrwerken befahren werden konnte.

Während des Siebenjährigen Kriegs wurde Nienburg 1757 von französischen Truppen besetzt. Wieder hatte die Stadt unter Einquartierungen und Kontributionen zu leiden. 1758 wurden die Franzosen von Herzog Ferdinand vertrieben.

Während der Napoleonischen Kriege wurde Nienburg 1803 erneut von französischen Truppen besetzt. Die Bevölkerung litt an den Folgen der erneuten Besatzung und den Einquartierungen. Nienburg gehörte von 1810 bis 1813 als Kommune Nienburg des Arrondissements Nienburg im Departement Wesermündung zum Französischen Kaiserreich. In dieser Zeit wurden die Festungswälle beseitigt. Nach Napoleons missglücktem Russlandfeldzug 1812 flohen die französischen Truppen im Jahr darauf aus der Stadt und sprengten bei ihrem Abzug in der Nacht vom 14./15. Oktober 1813 den mittleren Bogen der steinernen Weserbrücke. Sie wurde am 22. April 1814 mit einem behelfsmäßigen Hängewerk wieder eröffnet.

Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Wunstorf–Bremen wurde Nienburg 1847 an das Netz der Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen angeschlossen.

Obwohl Anfang 1933 die SPD zunächst noch die stärkste Partei in der Stadt war, griff auch hier die Gleichschaltung schnell.[3]

1936 wurde am Stadtrand von Nienburg eine neue Kaserne, die „Mudra-Kaserne“, errichtet, benannt nach dem preußischen General der Infanterie Bruno von Mudra. In diese zog das Pionierbataillon 22 ein. Als diese Einheit zu Beginn des Zweiten Weltkriegs an die Kriegsfront verlegt wurde, brachte man hier etwa 1000 gefangen genommene Offiziere der Polnische Streitkräfte unter. Das waren die Anfänge des späteren Kriegsgefangenenlagers „Stalag X C“ und des Offizierslagers „Oflag X B“.[4]

Am 9. April 1945 marschierten britische Truppen in Nienburg ein. In Folge von Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten wurden in der Nachkriegszeit im Stadtgebiet verschiedene Flüchtlingslager errichtet, wo zum Beispiel Heimatvertriebene aus Schlesien unterkamen. Solche Lager befanden sich unter anderem in Langendamm und in der Ziegelkampstraße (das Camp Churchill[5]).

Domäne Schäferhof

Remisenscheune der Domäne Schäferhof

Während der Herrschaft der Grafen von Hoya in Nienburg wurden für die Burgbewohner und -gäste große Mengen von Lebensmitteln benötigt. Zur Erzeugung dieser Lebensmittel wurde vor dem Mühlentor der Burg im Weserbogen ein landwirtschaftlicher Betrieb eingerichtet und unterhalten. So entstand das „Vorwerk Schäferhof“. Nach dem Aussterben der Grafen von Hoya im Jahr 1582 verpachteten die neuen Landesherren die Hof- und Gebäudeflächen. So entstand eine Domäne.

Als 1962 die Pachtzeit für die Domäne auslief, wurde nach einem Grundsatzbeschluss der Landesregierung, alle Domänen aufzulösen, auch die Domäne Schäferhof nicht wieder verpachtet.[6]

Eingemeindungen

Im Rahmen der niedersächsischen Gebietsreform wurden am 1. März 1974 die Nachbargemeinden Erichshagen (Flecken), Holtorf und Langendamm sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Leeseringen (Schäferhof/Kattriede) eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1961 1970 1987 1992 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Einwohner 30.111 31.280 29.427 31.444 32.837 32.789 32.659 32.611 32.454 32.462 32.543 32.691 32.803 32.764 32.384 32.205 32.152 31.924 31.862 31.719

(1961 am 6. Juni, 1970 am 27. Mai, jeweils mit den später eingemeindeten Orten[7], ab 1987 jeweils zum 31. Dezember[8])

Religion

Nienburg war von 1976 bis 2007 Sitz der Landessuperintendentur des Sprengels Calenberg-Hoya der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Heute ist Nienburg Sitz eines evangelisch-lutherischen Kirchenkreises. In Nienburg gehören dazu die historische Kirche St. Martin in der Stadtmitte, die Kirche St. Michael von 1957 an der Martinsheidestraße, und die Kreuzkirche von 1964 an der Steigerthalstraße.

Die katholische Kirche St. Bernward, benannt nach Bernward von Hildesheim, befindet sich an der Stettiner Straße. Sie wurde von Josef Fehlig erbaut und 1957 geweiht, und 1980 um einen freistehenden Glockenturm bereichert. Zuvor bestand bereits unter dem gleichen Patrozinium eine 1862 geweihte kleine katholische Kirche in Nienburg. Die Pfarrgemeinde St. Bernward gehört zum Dekanat Hannover im Bistum Hildesheim, zu ihr gehörte von 2006 bis 2015 auch die Kirche Hl. Familie in Rodewald.

Durch Flüchtlinge entstand 1946 die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Nienburg (Baptisten), zunächst mit einem sehr weiten Einzugsbereich und unterschiedlichen Gottesdienstorten. In Nienburg war dieses zunächst im Diakonissenhaus am Stahnwall. 1959 wurde am Grefengrund eine Scheune erworben und zum Gemeindehaus umgebaut. 2011 wird die Mitgliederzahl der Gemeinde mit 130 angegeben.[9]

Eine Neuapostolische Kirche befindet sich am Amselhof. Ferner sind eine Landeskirchliche Gemeinschaft, eine Freie Christengemeinde, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Zeugen Jehovas und eine Türkisch-Islamische Gemeinde in Nienburg vertreten.

Weitere Kirchen befinden sich in zu Nienburg eingemeindeten Ortschaften.

Politik

Stadtratswahl 2011[10]
Wahlbeteiligung: 43,34 %
 %
40
30
20
10
0
35,88 %
33,51 %
17,00 %
6,97 %
3,77 %
2,84 %

Stadtrat

Der Rat der Stadt Nienburg besteht aus 38 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 30.001 und 40.000 Einwohnern.[11] Die 38 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2011 und endet am 31. Oktober 2016.

Stimmberechtigt im Rat der Stadt ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Henning Onkes (parteilos).

Die letzte Kommunalwahl vom 11. September 2011 ergab das folgende Ergebnis:[12]

  • SPD: 14 Sitze, darunter der 1. stellvertretende Bürgermeister Rolf Warnecke
  • CDU: 13 Sitze, darunter der 2. stellvertretende Bürgermeister Wilhelm Schlemermeyer
  • GRÜNE: 6 Sitze, darunter die 3. stellvertretende Bürgermeisterin Hedda Freese
  • WG Nienburg: 3 Sitze
  • FDP: 1 Sitz
  • LINKE: 1 Sitz

Bürgermeister

Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Nienburg ist Henning Onkes (parteilos). Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 wurde er als Amtsinhaber gegen drei weitere Kandidaten mit 55,9 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,3 %.[13] Onkes trat seine weitere Amtszeit am 1. November 2014 an.

Wappen

Nienburg wappen.jpg

Blasonierung: Gespalten von Gold und Rot; vorn geteilt, oben im mit neun roten Herzen bestreuten Feld ein reißender, nach vorn schreitender, rotgezungter blauer Löwe, unten eine rotbewehrte, nach vorn zeigende schwarze Bärentatze; hinten, über fünf Mal gezinnter Mauer mit offenem Tor, elf Mal gezinntem Torbogen und silbernem Fallgatter, drei spitz und blau bedachte, dreifach gefensterte silberne Türme mit goldenen Kugeln.

Die Bärentatzen verweisen auf die Grafen von Hoya, in deren Besitz Nienburg 1215 bis 1582 war. Der Löwe mit den Herzen bezieht sich auf die welfischen Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg, zu deren Herrschaftsbereich Nienburg 1582 bis 1866 gehörte. Der Torbogen mit Türmen gilt als Zeichen von Wehrhaftigkeit, für den Besitz von Stadtrechten und die drei ehemaligen Stadttore Nienburgs (Leintor, Nordertor und Wesertor).

Städtepartnerschaften

Nienburgs Partnerstädte sind

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Fresenhof mit dem Museum Nienburg

Museen

Theater

  • Theater auf dem Hornwerk

Kleinkunst und Kino

Das Kulturzentrum Nienburger Kulturwerk ist ein Ort für Begegnung und Kommunikation in Nienburg. Im Kulturwerk treten regelmäßig überregional bekannte Künstler der Kabarett- und Kleinkunst-Szene auf, im Jahr 2014 unter anderem Philipp Weber, Matthias Tretter, Simone Solga und HG. Butzko. Träger des Kulturzentrums ist der Verein „Nienburger Kulturwerk e. V.“.[15] Im Ortskern besteht ein Kino.

Musik

Im Keller des Jazz-Clubs Nienburg e. V. in der Leinstraße finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Darüber hinaus ist der Leinstraße die Musikschule Nienburg/W. e. V. untergebracht, die aktiv am Nienburger Musikleben teilnimmt, zum Beispiel durch Teilnahme am Nienburger Scheibenschießen, Pfingstkonzert oder am Volkstrauertag. Ferner bieten die Musikschüler regelmäßige Konzerte im kleinen Rahmen an oder sorgen für die musikalische Umrahmung von Veranstaltungen, wie Adventsbasar, Museumsfest etc. Einmal im Jahr geben das Konzert- und Swingorchester und das Jugendsinfonieorchester der Musikschule ein Konzert.

Bauwerke

Fachwerkhäuser vor der Martinskirche
Sanierter Rathausgiebel mit neuem Turm und Turmhaube 2011
Historischer Wasserturm
  • Rathaus, eines der ältesten und eindrucksvollsten Gebäude der Stadt, erbaut vermutlich im 14. Jahrhundert
  • Pfarrkirche St. Martin, Hauptkirche der Stadt und Wahrzeichen mit dem 72 m hohen Turm
  • Restaurierter Posthof, ein ehemaliger Burgmannshof und über viele Jahrzehnte die kurfürstliche und später Königlich-Hannoversche Post mit Posthalterei und Pferdewechsel; heute der Standort der Stadtbibliothek
  • Fresenhof mit Museum Nienburg, sagenumwobener Burgmannshof, auf dem vornehmlich die zum gräflichen Gefolge gehörenden Ritter wohnten, seit 1985 zu den Nienburger Museen gehörig
  • Stockturm, eines der Wahrzeichen der Stadt, Rest der einstigen Wasserburg der Hoyaer Grafen
  • Patrizierhaus Lange Straße 41, das Eckhaus zur Weserstraße ist eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt;
  • Zu den bedeutendsten Bürgerhäusern der Stadt zählte bis vor kurzem das ebenfalls in der Langen Straße (Nr. 34) befindliche Wiesensche Haus. Das mit einer prachtvollen Sandsteinauslucht versehene Gebäude wurde 2012 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Der Renaissance-Erker wurde abgetragen und ist beim Neubau (2015) wiederverwendet worden.
  • Quaet-Faslem-Haus, als zweigeschossiges repräsentatives Wohnhaus im klassizistischen Stil errichtet. Das Gebäude dient heute als Museum;
  • Rauchhaus im Museumsgarten. 1633 als Kleinbauern- oder Häuslingshaus in einfachster Bauart errichtet. Das Gebäude stand ursprünglich in einem kleinen Ort im Landkreis Nienburg. Anfang der 1960er Jahre wurde es originalgetreu in den Museumsgarten umgesetzt. Im Inneren ist das Niedersächsische Spargelmuseum der Mittelweser-Region untergebracht.

Die Straßenführung der Innenstadt entspricht der des mittelalterlichen Nienburgs, was sich anhand des Hamelmannplans aus dem Jahre 1634 erkennen lässt. Auch stammen viele Gebäude aus dem Mittelalter (unter anderem Burgmannshöfe, die Kirche und das Rathaus). In der Innenstadt gibt es Führungen mit dem Nienburger Nachtwächter.

Kunst im öffentlichen Raum

Im Nienburger Stadtbild verstreut finden sich unterschiedliche Skulpturen und Objekte von Künstlern aus der Region. Diese Kunst-Objekte sind aus den verschiedensten Materialien gestaltet, wie Bronze, Edelstahl, Stein, Granit und Holz:

  • in der Nienburger Altstadt
    • in der Lange Straße die Bronze-Statue Nienburger Glasmacher (1989) von Kurt Tassoti. Die Statue erinnert an die Tradition der Glasherstellung in Nienburg und ist ein Geschenk der Firma „Nienburger Glas“ an die Bürger der Stadt Nienburg aus Anlass des 100-jährigen Firmenjubiläums
    • in der Lange Straße (südlicher Teil) Spargelbrunnen (1998; Bronze) von Helge Michael Breig. Die Skulptur symbolisiert den Ruf Nienburgs als Spargelstadt.
    • am Theater auf dem Hornwerk Wiehernder Hengst (1981; Bronze; Abguss, aufgestellt 1989) von Gerhard Marcks. Die Statue wurde zur Einweihung des Theaters aufgestellt, weitere Abgüsse befinden sich in Aachen und in Gießen. Gerhard Marcks war einer der bedeutendsten expressionistischen Bildhauer in Deutschland.
    • in den Wallanlagen am Meerbach an der Mühlenstraße die Skulptur Marion + Weser (1976; Stein) von Stefan Gesa. Das Baby in den Armen der Steinfigur symbolisiert die Weser. Vorbild für die Figur war ein kleines Mädchen aus Leese (Landkreis Nienburg/Weser)
    • in den Grünanlagen an der Leinstraße das Bronze-Standbild Ross Bayard (1987) von Michael Peelmann. Es ist ein Geschenk der Partnerstadt Dendermonde in Belgien.
    • auf dem Kirchplatz zwei Bronze-Statuen (1991) von Volker Neuhoff: Karl der Große und Sachsenherzog Widukind. Die Skulpturen symbolisieren die Aussöhnung zweier Erzfeinde. Anlass der Aufstellung war die 550-Jahr-Feier der Pfarrkirche St. Martin
    • Am Posthof Kleine Nienburgerin (1979; Bronze) von Marianne Bleeke-Ehret. Hervorgegangen ist die Skulptur aus einem Wettbewerb aus Anlass der 950-Jahr-Feier Nienburgs im Jahr 1975. Die Bezeichnung erfolgte nach dem am Ende des 19. Jahrhunderts beliebten Volkslied „Ich bin die kleine Nienburgerin“.
    • in der Hakenstraße die Eichenskulptur Fliehende Bäume (1996) von Bernd Moenikus. Die Skulptur stellt ein Mahnmal gegen die Vernichtung des tropischen Regenwaldes dar. Gestiftet wurde das Kunstwerk von der BUND-Kreisgruppe an die Stadt Nienburg.
  • außerhalb der Nienburger Altstadt
    • in der Verdener Straße auf dem Postgelände Die Trennung (1990; Bronze) von Axel Seyler. Die Skulptur entstand im Rahmen einer Baumaßnahme im Zuge der Umwandlung der Bundespost in die Deutsche Post und Telekom. Dabei symbolisieren die Figuren die Verbindung beider Teile.
    • in der Verdener Straße auf dem Gelände der Agentur für Arbeit die Skulptur Flora II (1989) von Fritz König. Sie ist entstanden im Rahmen des Neubaues des Arbeitsamtes
    • auf dem Goetheplatz der Brunnen Die drei Grazien (1979; Edelstahl) von Joachim Wolff. Aufgestellt wurde er anlässlich des Baues des VGH-Verwaltungsgebäudes.
    • in der Hafenstraße die Skulptur Die Krone (1988) von Christiane Möbus. Das aus Granit und vergoldeter Bronze bestehende Kunstwerk wurde im Rahmen des Baues der Landeszentralbank aufgestellt.

Jüdischer Friedhof

Auf dem Jüdischen Friedhof in der Bruchstraße befinden sich über 200 Grabsteine für jüdische Verstorbene aus Nienburg und Umgebung aus der Zeit von 1694 bis 1950. Der Friedhof ist ein geschütztes Kulturdenkmal.

Naturdenkmäler

Der Giebichenstein bei Stöckse

Ein Naturdenkmal in der näheren Umgebung ist der Giebichenstein, ein durch die Eiszeiten in das Waldgebiet „Krähe“ bei Stöckse östlich von Nienburg gelangter riesiger Findling, der größte seiner Art in Niedersachsen. s

Sport

Die höchstklassig spielenden Fußballvereine Nienburgs sind der ASC Nienburg, der FC Nienburg und der SCB Langendamm in der Kreisliga Nienburg. Ebenso ist Nienburg alljährlicher Austragungsort des Nienburger Spargellaufs, der sich seit 2004 als Großveranstaltung Mitte Mai etabliert hat. Im Jahr 2014 nahmen rund 2000 Sportler teil.

Nienburg ist seit 1986 Austragungsort des größten Volleyball-Jugendturniers Deutschlands „Kleine Nienburgerin“. Im Volleyball ist der VC Nienburg der stärkste Verein mit je einer Damenmannschaft und einem Herrenteam in der Oberliga. Auch der TKW Nienburg spielt mit der 1. Damenmannschaft in der Verbandsliga auf hohem Niveau. Mit mehreren Jugendteams, die regelmäßig an Landesmeisterschaften teilnehmen, sind beide Vereine auch im Jugendbereich stark vertreten.

Ebenfalls wird seit 1999 die Nienburger Citynacht, ein Radrennen rund um das Nienburger Rathaus, veranstaltet. Der Sieger des Hauptrennens 2006 war Danilo Hondo, 2007 war Olaf Pollack (Wiesenhof-Felt) der schnellste Mann. Er gewann vor David Kopp (Team Gerolsteiner) und Troels Vinther (Unibet.com). Den Wiesenhof Sprinter-Cup, ein Ausscheidungsrennen, gewann Marcel Sieberg vom Team Wiesenhof-Akud, 2007 gewann Dominic Klemme überraschend vor Pollack und Lars Wackernagel. Das Derny-Rennen 2007 wurde von T-Mobile in der Besetzung mit Andre Korff und Eric Baumann gewonnen. Sieger des Hauptrennens 2005 war Björn Glasner (Lamonta). Frank Kreykenbohm holte sich den Sieg im Promi-Rennen.

Auch im internationalen Motorsport ist ein Team aus Nienburg vertreten: Wiechers-Sport ist ein privater Tourenwagenrennstall, der seit 1999 in der nationalen Szene vertreten ist (DTC und V8-Star) und seit 2005 in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft an den Start geht. In diesem Jahr gelang es dem Team sogar mit ihrem Piloten Marc Hennerici die Privatfahrerwertung für sich zu entscheiden. Dies gelang ihnen mit dem Italiener Stefano d’Aste 2007 ein weiteres Mal. Damit gehört Wiechers-Sport zu den erfolgreichsten privaten Teams im internationalen Tourenwagensport.[16]

2006 wurde mit dem NC Taurus das erste Footballteam im Kreis Nienburg gegründet, es spielt in der Verbandsliga Nord.

Auch sehr verbreitet in Nienburg ist der Rudersport. Neben der RRASS (Ruderriege der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg) gibt es noch den Ruderverein Nienburg e. V.

Regelmäßige Veranstaltungen

Herrenhaus der Domäne Schäferhof während der Landpartie
  • Der Frühjahrsmarkt findet grundsätzlich am ersten Wochenende im April in der Innenstadt statt.
  • Der Spargelmarkt wird an einem Wochenende in der zweiten Maihälfte veranstaltet; er umfasst auch den „Spargellauf“, der alljährlich ausgerichtet wird.
  • Ende Juni/Anfang Juli – am Montag nach „Johanni“ – gibt es den traditionellen Scheibenschießenausmarsch und als Abschluss am Mittwoch nach „Johanni“ das „Pellkartoffelessen“ mit Matjes und Speckstippe an einer mehrere hundert Meter langen Tafel in der Fußgängerzone.
  • Im Spätsommer ist die Domäne Schäferhof Schauplatz einer Landpartie.
  • Das Altstadtfest ist das größte Innenstadtfest mit Musik auf mehreren Bühnen im Stadtkern und mit einem Flohmarkt in der gesamten Innenstadt am vierten Samstag im September. Während des Altstadtfests findet auch das Burn Out Festival als

Open-Air Musikfestival.

  • Der „Nienburger Herbst“ (September bis Dezember) ist eine kulturelle Veranstaltungsreihe mit umfangreichem Programm.
  • Außerdem findet jeweils mittwochs und samstags am Vormittag auf der Langen Straße der Wochenmarkt statt. Der Nienburger Wochenmarkt wurde 2008 von der Stiftung Lebendige Stadt zum „Schönsten Wochenmarkt“ Europas gekürt.

Kulinarische Spezialitäten

  • „Nienburger Spargel ist die besondere Delikatesse in vielen Variationen aus dem heimischen Anbaugebiet. Der Bedeutung dieses Gemüses in der Region wird durch das Niedersächsische Spargelmuseum und durch die Niedersächsische Spargelstraße Rechnung getragen.
  • „Nienburger Bärentatzen“: Bei der Vertreibung der Hugenotten aus Frankreich kam die Familie Facompré 1791 nach Nienburg und brachte ein streng gehütetes Biskuitrezept aus ihrer Heimat mit. Hierzu fertigte ein Kupferschmied nach dem Siegel der bis 1582 in Nienburg herrschenden Hoyaer Grafen die Bärentatzenform an. Auch heute noch sind die gesetzlich geschützten echten „Nienburger Bärentatzen“ erhältlich.

Kleine Nienburgerin

Die kleine Nienburgerin

Die kleine Nienburgerin ist die Titelfigur eines Volksliedes. 1975 wurde ihr hinter dem Posthof ein Bronzedenkmal gesetzt. Seit 1994 wird jedes Jahr eine junge Frau aus der Kreisstadt gewählt, um bei diversen Anlässen gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft die Stadt zu repräsentieren. Bei ihren Auftritten trägt sie ein historisches Kleid aus der Biedermeierzeit. Die kleine Nienburgerin ist die Symbolfigur Nienburgs für die Deutsche Märchenstraße, die von Hanau über Nienburg nach Bremen führt.

An der Seitenfront des Posthofes ist ein Glockenspiel angebracht, das jeden Tag um 9, 12 und 15 Uhr die Melodie des Liedes „Ich bin die kleine Nienburgerin“ erklingen lässt. In diesem Lied, das um die Jahrhundertwende in der Stadt und ihrer Umgebung gut bekannt war und in den 1930er Jahren häufig im Rundfunk gespielt wurde, besingen abwechselnd die kleine Nienburgerin und der Calenburger Bauer ihre Kleidung. Solche Wechselgesänge entstanden früher oft an Landesgrenzen und haben eine volkskundliche Bedeutung, man bezeichnet sie als Nachbarschaftsneckereien. Wenn das Glockenspiel erklingt, wird damit an die Jahrhunderte bestehende Grenze zwischen den Fürstentümern Lüneburg und Calenberg erinnert. Die Grenze verlief nur wenige Kilometer nördlich und östlich der Stadt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft und Medien

Glaswerk der Ardagh Glass GmbH

In Nienburg befindet sich eine große Glas-Produktionsstätte der Ardagh Group, welche insgesamt neun Standorte in Deutschland für Behälterglas betreibt. Des Weiteren befindet sich in Nienburg ein Katalysatorenwerk der BASF Catalysts Germany GmbH, es werden Abgaskatalysatoren für den Kraftfahrzeugsektor hergestellt. Die Firma P.B. Gelatins stellt Produkte für die Lebensmittelindustrie her. Die Firma H.B. Fuller produziert Klebstoffe. In Nienburg erscheint die lokale Tageszeitung Die Harke.

Verkehr

Bahnhof Nienburg/Weser

Der Bahnhof Nienburg (Weser) liegt an der Bahnstrecke Bremen–Hannover, von der hier die Bahnstrecke Nienburg–Minden abzweigt. Er wird im Zweistundentakt von IC-Zügen der Linie 56 (Norddeich–) EmdenOldenburg (Oldenburg)Bremen-HannoverMagdeburgLeipzig / Berlin bedient. Seit 2012 hält auf dieser Linie auch morgens und abends ein ICE in Nienburg (Weser). Seit 2013 hält abends auch je ein ICE aus Berlin und München in Nienburg (Weser).

Im Personennahverkehr verkehren

Die Bahnstrecke Nienburg–Rahden wird von Nienburg bis Liebenau nur noch für Güterverkehr genutzt. Die Bahnstrecke Nienburg–Diepholz ist seit 1997 im Streckenabschnitt Nienburg-Sulingen stillgelegt.

Das Stadtgebiet wird seit Mai 2001 von einem Stadtbusnetz erschlossen. Insgesamt vier Radiallinien verkehren im Halbstundentakt und sind an der Haltestelle „City-Treff“ am östlichen Rand der Altstadt mittels so genanntem Rendezvous-Konzept miteinander verknüpft. Mit (2011) rund einer Million Fahrgästen im Jahr verzeichnet das Busnetz eine hohe Akzeptanz und 50 % mehr Kunden als ursprünglich prognostiziert.[17] Nienburg ist über die vierspurige Bundesstraßen B 6, die B 214, die B 215 sowie die B 209 erreichbar. Die geplanten Bundesautobahnen A 32 und A 35 wurden nicht realisiert. Damit hat Nienburg keinen direkten Anschluss an das Autobahnnetz.

Ein direkter Anschluss an das Netz der Binnenwasserstraßen besteht über die Weser, die in 35 km Entfernung Anbindung an den Mittellandkanal hat.

Öffentliche Einrichtungen

Nienburg ist Hauptstandort der HELIOS Kliniken Mittelweser im Verbund der Helios Kliniken. Das Nienburger Krankenhaus befindet sich seit 2006 in einem Neubau auf dem Gelände der vormals von britischen Streitkräften genutzten Mudra-Kaserne. Das alte Krankenhausgebäude wurde im Mai 2011 abgerissen, an seiner Stelle soll ein Altenpflegeheim entstehen.

Die Feuerwehr der Stadt Nienburg setzt sich aus den vier Ortsfeuerwehren Nienburg, Holtorf, Erichshagen und Langendamm zusammen, zusätzlich befindet sich an der Verdener Landstraße noch die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) des Landkreises Nienburg/Weser. Dort ist auch die Leitstelle untergebracht, in welcher sämtliche Notrufe des gesamten Landkreises auflaufen. Alle Ortsfeuerwehren sind Freiwillige Feuerwehren, in der Wache der Kernstadt am Berliner Ring arbeiten jedoch tagsüber auch hauptamtliche Kräfte. Im Jahre 2006 mussten die Feuerwehren der Stadt Nienburg zu etwa 440 Einsätzen ausrücken, wovon exakt 300 auf die Feuerwehr der Kernstadt entfielen.

Bildung

Nienburg/Weser war lange Jahre ein Standort der Fachhochschule Hannover mit den Fachbereichen für Architektur und Bauingenieurwesen und etwa 850 Studenten. Diese Fachhochschule ist aus der Baugewerkschule des 19. Jahrhunderts hervorgegangen, die ein Teil der jüngeren Stadtgeschichte mitprägte und an der der bekannte Baumeister Bruno Emanuel Quaet-Faslem als königlicher Baurat lehrte. Der Nienburger Standort der FH Hannover mit seinen beiden Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen wurde nach einem Beschluss der Niedersächsischen Landesregierung aus dem Jahre 2003 trotz heftiger Proteste aus der Stadt Nienburg und der hiesigen Region aufgegeben. Seit dem Wintersemester 2004/2005 wurden am Standort Nienburg keine Studierenden mehr aufgenommen. Die älteste Baufachschule Niedersachsens schloss endgültig am 1. März 2009. Damit endete die traditionsreiche Zeit dieser Institution nach 156 Jahren.

Seit dem 1. Oktober 2007 hat die Polizeiakademie Niedersachsen in Nienburg ihren Hauptsitz, an der bis zu 500 Studenten der Polizei studieren. Das Stammpersonal der Polizeiakademie beträgt ca. 130 Mitarbeiter. Das historische Gebäude der Akademie wurde in mehreren Schritten modernisiert.

Mit längerer historischer Tradition liegen auch die beiden allgemeinbildenden Gymnasien in der Innenstadt von Nienburg: die Albert-Schweitzer-Schule (1949 das erste nach Albert Schweitzer benannte Gymnasium in Deutschland, noch mit seiner persönlichen Zustimmung) und das Marion-Dönhoff-Gymnasium, eine Umweltschule in Europa. Letzteres hieß bis zum 8. Mai 2006 Gymnasium Hindenburgschule.

1979 wurde an der BBS Nienburg ein Fachgymnasium eingerichtet, das heute als Berufliches Gymnasium mit den Jahrgängen 11 – 13 einen alternativen Weg zum Abitur bietet.

Garnisonsstadt

Richtfunkmast der Bundeswehr in Langendamm

Als Garnisonstadt hat Nienburg eine Tradition, die bis zum Dreißigjährigen Krieg zurückreicht. Im Jahr 1943 befand sich in der Mudra-Kaserne die Infanterie–Nachrichten–Ersatz–Kompanie 269 und zeitweise die Regimentsschule 269. Von 1950 bis 1996 lag in der nunmehr als Assaye Barracks bezeichneten ehemaligen Mudra-Kaserne das 21st Engineer Regiment der britischen Rheinarmee, bevor es nach Osnabrück verlegte. Die Bundeswehr nutzt seit 1957 die neu erbaute Clausewitz-Kaserne im Ortsteil Langendamm, wo große Teile der Panzerbrigade 3 und Teile des Artillerieregimentes 1 lagen. Zurzeit sind dort das CIMIC-Zentrum und das Bataillon Elektronische Kampfführung 912 stationiert.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Bruno Emanuel Quaet-Faslem (1785–1851), Architekt und Baumeister im 19. Jahrhundert, Gründer der ältesten Baufachschule Niedersachsens, später umbenannt in Fachhochschule Hannover, Außenstelle Nienburg, für Architektur und Bauingenieurwesen.
  • Heinrich Albert Oppermann (1812–1870) Obergerichtsanwalt und Schriftsteller. Sein von Ferdinand Hartzer gestaltetes Grabdenkmal steht seit 1994 gegenüber dem Theater auf dem Hornwerk.
  • Heinrich Gade (1816–1910), deutscher Lehrer und Historiker
  • Louis Biester (1882–1965), deutscher Politiker (SPD)
  • Friedrich Deckner (1915–2009), Komponist (z. B. „Nienburger Hausspruchkantate“) und Chorleiter
  • Uli Stein (* 1954), ehemaliger Fußballspieler und Europapokalsieger der Landesmeister, spielte bis 1973 für den FC Nienburg
  • Christian Immler (* 1964), deutscher Sachbuchautor
  • Christian Stäblein (* 1967), lutherischer Theologe, Predigerseminardirektor, Propst in Berlin, war von 2002 bis 2008 Pastor an der St. Martinskirche
  • Jens Todt (* 1970), ehemaliger Fußballspieler und Europameister, spielte 1978–1989 für den ASC Nienburg

Literatur

  • Mark Feuerle: Garnison und Gesellschaft. Nienburg und seine Soldaten, Bremen 2004. ISBN 978-3-86108-042-8
  • Heinrich Gade: Geschichte der Stadt Nienburg an der Weser. Mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Grafen von Hoya. Nach den Quellen bearbeitet von Heinrich Gade. 1862; Original-Nachdruck: Leseberg, Nienburg (Weser) 1974; ISBN 3-920244-06-0
  • Heinrich Gade: Historisch-geografisch-statistische Beschreibung der Grafschaften Hoya und Diepholz, Nienburg 1901.
  • Walter Leseberg: Nienburg, Nienburg 1990.
  • Rainer Sabelleck: Nienburg. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seiten 1105–1121 (m. 1 Abb.). ISBN 3-89244-753-5
  • Hermann Ziegler: Lebendige Geschichte in Stein. Ein Rundgang durch die Nienburger Altstadt. Nienburg/Weser ²1991, 70 S. m. zahlr. Abb. ISBN 3-920244-11-7
  • Hans-Cord Sarnighausen: Kurhannoversche Amtsjuristen von 1708 bis 1866 in Nienburg/Weser, in: GENEALOGIE – Deutsche Zeitschrift für Familienkunde, Verlag Degener & Co. Insingen, Heft 1/2011, S. 386–415 mit Abb.
  • Museum Nienburg/Weser (Hrsg.): Ernst Thoms. 1896 Nienburg – 1983 Langeln-Wietzen. Gedächtnisausstellung zum 100jährigen Geburtstag am 13. November 1996 im Museum Nienburg – Quaet-Faslem-Haus und Fresenhof. Museumsverein für die Grafschaften Hoya, Diepholz und Wölpe, Nienburg/Weser 1996, ISBN 3-9802844-4-1
  • Mark Feuerle (mit Beiträgen von Patricia Berger, Bernd Ulrich Hucker und Hans Otto Schneegluth): Nienburg. Eine Stadtgeschichte. Bremen: Temmen, 2010, 680 S.

Trivia

Trotz Bemühungen seitens der Stadtverwaltung wird die Stadt Nienburg/Weser im Kursbuch der Deutschen Bahn als „Nienburg(Weser)“ geführt.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, 102 Bevölkerung - Basis Zensus 2011, Stand 31. Dezember 2013 (Tabelle K1020014) (Hilfe dazu)
  2. [1] Deutscher Wetterdienst
  3. Nienburg im Dritten Reich
  4. Geschichte des Stalag X C und Oflag X B bei Relikte.com
  5. Camp Churchill
  6. Stadt Nienburg/Weser: Schäferhof-Kattriede
  7. 7,0 7,1 Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 198.
  8. LSKN-Online
  9. http://www.efg-nienburg.de/content/geschichte-der-gemeinde, abgelesen am 23. Mai 2011.
  10. Zahlen auf kdo.de
  11. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 15. November 2014
  12. Stadt Nienburg – Stadtratswahlen am 11. September 2011, abgerufen am 14. November 2014
  13. Einzelergebnisse der Direktwahlen am 25. Mai 2014 in Niedersachsen, abgerufen am 14. November 2014
  14. http://www.museum-nienburg.de/
  15. Nienburger Kulturwerk
  16. Das Wiechers Sport Team in der FIA World Touring Car Championship
  17. Verkehrsgesellschaft Landkreis Nienburg mbh (Hrsg.): Geschäftsbericht 2011. 2012, S. 14 (http://vln-nienburg.de/assets/downloadspeicher/download.php?file=VLN-Nienburg-Download_168.pdf&id=168).

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