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Nicolas Blancho

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Nicolas Blancho (genannt Abdullah, * 1983 in Biel/Bienne), aufgewachsen und wohnhaft in Biel, ist Präsident des im September 2009 gegründeten sunnitischen Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS).

Leben

Mit 16 Jahren konvertierte Blancho zum Islam. Nach einer Druckerlehre holte er das Gymnasium nach. Danach arbeitete Blancho im Lebensmittelgrosshandel. Seit 2007 studiert er Islamwissenschaften und Jura an der Universität Bern. Blancho ist mit einer aus Jemen stammenden Frau verheiratet und zweifacher Vater. Er spricht flüssig deutsch und französisch sowie arabisch.

Aktivitäten und Ziele

Im Jahr 2006 organisierte Blancho eine nationale Demonstration gegen die Mohammed-Karikaturen.

Laut eigenen Angaben ist der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) „bemüht, Muslimen beim Entwickeln eines ‚islamischen Selbstverständnisses in der Schweizer Gesellschaft‘ aktiv beizustehen. Damit meinen wir die Förderung eines aktiven Prozesses der Identitätsbildung als ‚Schweizer Muslime‘.“ Der IZRS möchte einen Fatwarat einrichten, der unverbindliche Rechtsgutachten auf Basis der Schari’a erstellen kann, die auf die Situation der Muslime in der Schweiz Bezug nimmt. Ein weiteres Ziel ist die Gründung von islamischen Schulen.[1] Als Präsident des IZRS organisiert Blancho Demonstrationen und Seminare.

Ein Ziel Blanchos ist es, ein Netzwerk von Muslimen aufzubauen – mit muslimischen Ärzten, Taxifahrern, Bäckern et cetera, die für einander da sind. Blancho bezeichnete die Steinigung als „ein Bestandteil, ein Wert meiner Religion“, der aber im Schweizer Kontext nicht zur Anwendung kommen soll. Er distanzierte sich von der Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung seiner Ziele. Den Rechtsstaat stellt er nicht in Frage.

Kritik

Die Weltwoche nannte den Konvertiten im April 2010 den „gefährlichsten Islamisten der Schweiz“ sowie den „Bin Laden in Biel“.[2]

Markus Seiler, Direktor des Nachrichtendienstes des Bundes, meinte im Mai 2010 zum Zentralrat: „Es geht beim IZRS um ideologischen, nicht um gewalttätigen Extremismus.“[3]

Der in Genf lebende und aus Ägypten stammende Islamwissenschaftler Tariq Ramadan bezeichnete Blancho und seinen Islamischen Zentralrat im Juli 2010 als „Sektierer ohne Basis“ und als „eine Randerscheinung in der muslimischen Landschaft“, die keinesfalls die Muslime in der Schweiz repräsentiere.[4]

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nicolas Blancho aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.