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Natursprung

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Im Gegensatz zur künstlichen Befruchtung ist der Natursprung die natürliche Art und Weise der Begattung eines weiblichen Haustiers oder Nutztieres durch ein männliches Exemplar zum Zwecke der Befruchtung.

Der Natursprung kann in zwei Formen erfolgen. Entweder als Weidesprung, indem das männliche Nutztier gemeinsam mit dem paarungsbereiten weiblichen Nutztier auf eine Weide gestellt wird, oder an der Hand, wobei der Deckakt hier quasi unter Kontrolle des Menschen vollzogen wird. Der Weidesprung ist die natürlichste Form, birgt jedoch die Gefahr, dass die Tiere einander nicht akzeptieren oder es zu Verletzungen kommen kann. Bei der Bedeckung an der Hand sind diese Risiken weitestgehend ausgeschlossen und das weibliche Nutztier hat nicht die Möglichkeit, sich der Bedeckung zu entziehen.

Dem Natursprung steht die „Künstliche Besamung“ gegenüber. Während die Erfolgsrate beim Natursprung bei ca. 85 % liegt, ist sie bei der künstlichen Besamung mit ca. 65 % deutlich niedriger. Dafür bietet die künstliche Besamung andere Vorteile wie das Verhindern von Deckseuchen sowie die Möglichkeit der gezielten Einkreuzung von erwünschten Eigenschaften (siehe auch Tierzucht).

Der Natursprung in der Pferdezucht

Deckakt

In der Pferdezucht ist die künstliche Besamung bei Vollblütern verboten. Dieses Verbot wurde erlassen, um zu verhindern, dass nur einige wenige Hengste durch künstliche Besamung ganze Generationen zeugen und dabei den Genpool der Rasse beträchtlich schmälern. Bei allen anderen Pferderassen ist sie für die wertvollsten Tiere zum Standard geworden, da insbesondere die Übertragung von Krankheiten beim Deckakt ausgeschlossen wird. Zudem kann ein Hengst in einer Decksaison (Januar bis August) im Natursprung lediglich etwa 70 Stuten decken, während bei künstlicher Befruchtung wesentlich mehr Stuten bedient werden können. Da ein Hengst, um zur künstlichen Besamung zugelassen zu werden, einiges an medizinischen Untersuchungen über sich ergehen lassen muss und diese Untersuchungen wegen möglicher Ansteckungen nach jedem Natursprung wiederholt werden müssen, bedeutet eine Zulassung zur künstlichen Besamung für einen Hengst normalerweise das Aus für den Natursprung.

Um Risiken beim Deckakt zu vermeiden, wird der Weidesprung nur noch relativ selten praktiziert. Bei der Bedeckung an der Hand wird die Stute normalerweise im Deckstand so fixiert, dass sie den Hengst auf keinen Fall verletzen kann. Das kann im Extremfall so weit führen, dass der Stute die Hinterbeine gefesselt und diese mit einem Vorderbein verbunden werden, um jeden Tritt auszuschließen. Einige Tierschützer sehen dies als eine Vergewaltigung der Stute. Auch die Stute wird durch Decken gegebenenfalls so geschützt, dass sie durch die Hufe und den Nackenbiss des Hengstes nicht verletzt werden kann.

Der Weidesprung ist schon dadurch sehr viel aufwendiger, dass der Hengst normalerweise nicht mit einer einzelnen Stute, sondern mit einer Stutenherde zusammengebracht wird. Hierzu müssen die Stuten aber zunächst aneinander gewöhnt werden, bevor der Hengst zu der Herde gestellt werden kann. Der hierdurch erforderliche Zeitaufwand macht es unmöglich, die Stute lediglich für einen Tag an den Standort des Hengstes zu bringen.

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Natursprung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.