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Nathan Samuely

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Nathan Samuely (geboren 1846 in Stryj, Kaisertum Österreich; gestorben 1921 in Baden (Niederösterreich)) war ein jüdischer Schriftsteller aus Galizien in Österreich-Ungarn, der in Hebräisch und Deutsch schrieb.

Leben

Nathan Samuely in Ost und West (1912)
Cultur-Bilder Neue Folge. 1892

Über Nathan Samuely ist nur wenig bekannt. Er arbeitete als Religionslehrer an der Deutsch-Israelitischen Hauptschule in Lemberg. 1863 veröffentlichte er die Erzählung Schewa schabbatot[1], und 1864 und 1872 erschienen mit Kenaph Renanim zwei Bände Gedichte.

Der Schriftsteller Moritz Rappaport ermutigte ihn, auch in deutscher Sprache zu schreiben. 1886 erschien in Leipzig der erste Band seiner Culturbilder aus dem jüdischen Leben in Galizien, ein zweiter Band erschien 1891. Diese Bände mit Geschichten aus dem Ostjudentum wurden auch in andere Sprachen übersetzt.

1889 erschien in Wien die Erzählung Zwischen Licht und Finsternis, es folgten die Erzählungen Aus Dunklen Tagen, Zwischen Hammer und Ambos, Eine traurige Erinnerung (Berlin 1896), Macht für Macht, Die Rekrutirung. 1902 publizierte er den Geschichtenband Alt Lemberg, es folgte in drei Bändchen Nur ein bischen Wasser. In Warschau erschien auf Hebräisch Min ha-Ḥayyim in fünf Folgen und Parẓufim. Samuely betätigte sich auch als Übersetzer ins Hebräische von Werken von Victor Hugo, Lessing, Racine, Schiller und Shakespeare.

Samuely nahm als Lemberger Delegierter am 2. Zionistenkongress 1898 in Basel teil. Im Ersten Weltkrieg floh er vor dem Kriegsgeschehen an der Ostfront nach Österreich.

Schriften (Auswahl)

  • Cultur-Bilder aus dem jüdischen Leben in Galizien. Leipzig: Friese, 1885
  • Zwischen Licht und Finsternis : ein culturgeschichtliches Bild aus Galizien. Wien: Waizner, 1887
  • Cultur-Bilder aus dem jüdischen Leben in Galizien, Neue Folge. Leipzig: Friese, 1892 Fotokopie, bei NLI
  • Alt-Lemberg. Wien: Verlag der Oesterreichischen Wochenschrift, 1902

Literatur

  • Isidore Singer: Samuely, Nathan, in: Jewish Encyclopedia, 1906
  • W. V. Rohany: Nathan Samuely. Versuch einer Würdigung. In: Ost und West, Januar 1912, Sp. 55–62
  • Gabriele von Glasenapp, Hans Otto Horch: Ghettoliteratur. Eine Dokumentation zur deutsch-jüdischen Literaturgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, 2 Teile in 3 Bänden (= Conditio Judaica; 53–55). Tübingen : Max Niemeyer, 2005
  • Francisca Solomon: Zur Haskala und zum Zionismus in Galizien. Eine assoziative Gedankenverbindung am Beispiel von Nathan Samuely (1846–1921) und Saul Raphaël Landau (1870–1943), in: Jacques Le Rider, Heinz Raschel (Hrsg.): La Galicie au temps des Habsbourg (1772–1918) : histoire, société, cultures en contact. Tours : Presses Univ. François-Rabelais, 2010 ISBN 978-2-86906-256-6, S. 103–132
  • Francisca Solomon: Blicke auf das galizische Judentum : Haskala, Assimilation und Zionismus bei Nathan Samuely, Karl Emil Franzos und Saul Raphael Landau. Wien : Lit, 2012 ISBN 978-3-643-50422-7. Zugl.: Wien, Univ., Diss., 2011
  • Petra Ernst: Schtetl, Stadt, Staat: Raum und Identität in deutschsprachig-jüdischer Erzählliteratur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Wien : Böhlau, 2017 ISBN 978-3-205-20608-8
  • Maria Kłańska: Der Maler Maurycy Gottlieb und sein Schaffen in den "Cultur-Bildern" des deutsch-jüdischen Prosaikers Nathan Samuely. In: Literatur und Malerei. Warschau : Imedius Agencja Reklamowa, 2018 ISBN 978-83-944308-7-0, S. 217–229

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die hebräischen Titel in der vorfindlichen (Sekundärliteratur, Katalogeinträge) englischen oder deutschen Transliteration.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nathan Samuely aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.