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Nathalie Kosciusko-Morizet

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Nathalie Kosciusko-Morizet (2014)

Nathalie Kosciusko-Morizet (in Frankreich oft NKM genannt[1]; * 14. Mai 1973 in Paris, Frankreich) ist eine französische Ingenieurin und Politikerin (LR). Sie war 2012–2017 Abgeordnete der französischen Nationalversammlung. Zuvor war sie zunächst Staatssekretärin für Ökologie, anschließend für Zukunftsfragen und die Entwicklung der digitalen Wirtschaft und schließlich Ministerin für Ökologie, nachhaltige Entwicklung, Verkehr und Wohnungswesen. Bei den Präsidentschaftswahlen 2012 wurde sie Sprecherin der Kampagne zur Wiederwahl von Präsident Nicolas Sarkozy.[2] Am 21. Februar 2012 trat sie deshalb als Umweltministerin zurück.[1] Anfang 2013 legte sie auch ihr Bürgermeisteramt der Stadt Longjumeau nieder, um sich auf die Bürgermeisterwahlen in Paris zu konzentrieren, die am 23. März und am 30. März 2014 stattfanden. Sie unterlag Anne Hidalgo von der PS.

Leben

Sie stammt aus einer alten französischen Politikerfamilie mit polnischen Ursprüngen. Ihr Großvater Jacques Kosciusko-Morizet war französischer Botschafter (1957–1978) und Bürgermeister von Saint-Nom-la-Bretèche. Ihr Vater François Kosciusko-Morizet war bis zu seinem Tod im August 2015 Bürgermeister von Sèvres. Auch weitere ihrer Vorfahren waren in der französischen Politik aktiv, so ihr Urgroßvater André Morizet, Gründer der Kommunistischen Partei Frankreichs, welcher Senator, Regionalabgeordneter und Bürgermeister war. Kosciusko-Morizet studierte an der École polytechnique und am Collège des Ingénieurs. Sie ist die Schwester des französischen Unternehmers Pierre Kosciusko-Morizet, dem Gründer der Seite für Online-Käufe PriceMinister. Nathalie Kosciusko-Morizet ist mit dem Kunstprofessor Jean-Pierre Philippe verheiratet und hat zwei Kinder.

2002 bis zu ihrem Eintritt in die Regierung 2007 war sie Abgeordnete in der Nationalversammlung für das Département Essonne. Ab 2008 war sie außerdem Bürgermeisterin von Longjumeau und von 2004 bis 2010 Regionalrätin für Île-de-France. Nach den Parlamentswahlen 2007 wurde sie als Staatssekretärin für Ökologie in die Regierung von François Fillon berufen (Kabinett Fillon II). Im Januar 2009 veränderte sich ihre Zuständigkeit zur Staatssekretärin für Zukunftsforschung und die IT-Branche. Bei der Neubildung der Regierung Fillon III im November 2010 wurde sie zur Nachfolgerin von Jean-Louis Borloo im französischen Umweltministerium berufen. Dieses Amt legte sie im Februar 2012 nieder, als sie zur Wahlkampagnensprecherin des amtierenden Präsidenten Nicolas Sarkozy für die Präsidentschaftswahl 2012 berufen wurde.

Nach der Niederlage Sarkozys wurde sie bei den nachfolgenden Parlamentswahlen wieder zur Abgeordneten für Essonne gewählt. Sie kündigte ihre Kandidatur für die Präsidentschaft der UMP an, erreichte aber nicht die für die Bewerbung notwendige Zahl an Unterstützern. In diesem Kontext gründete sie „La France droite“, eine politische Strömung innerhalb der UMP.

Am 14. Februar 2013 gab Kosciusko-Morizet ihre Bewerbung um die Kandidatur für die UMP als Bürgermeisterin von Paris bekannt, wofür sie kurz darauf ihr Amt als Bürgermeisterin von Longjumeau niederlegte. Bei der offenen Vorwahl der UMP in Paris setzte sie sich mit knapp 60 Prozent im ersten Wahlgang deutlich gegen ihre drei Mitbewerber durch. Umfragen sagten für die Wahl Ende März 2014 eine knappe Entscheidung zwischen der von ihr geführten Liste der UMP und der von dem von der Parti Socialiste angeführten Wahlbündnis um Anne Hidalgo voraus. Hidalgo wurde zur ersten Frau an der Spitze der französischen Hauptstadt gewählt. 2014 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden der UMP gewählt, die sich 2015 in Les Républicains umbenannte.

Vor dem zweiten Wahlgang der Regionalwahlen in Frankreich 2015 kritisierte sie Nicolas Sarkozy wegen dessen Weigerung, mit den Sozialisten (PS) gegen den Front National (FN) zusammenzuarbeiten; dieser entließ sie daraufhin aus der Parteiführung.[3] Dieses Vorgehen kritisierte Kosciusko-Morizet wiederum als „stalinistisch“.[4]

Im Herbst 2016 war sie die einzige Frau unter sieben Kandidaten der Vorwahlen der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahl 2017, schied aber in der ersten Runde am 20. November 2016 als Viertplatzierte mit 2,6  % der Stimmen aus. Sie sprach sich anschließend für die Unterstützung von Alain Juppé, dem zweiten der Vorwahlen, für die Stichwahl am 27. November 2016 aus.

Bei den Parlamentswahlen im Juni 2017 entschied sie sich statt in ihrem bisherigen Wahlkreis in der Essonne in der Pariser Innenstadt anzutreten. Sie erlitt jedoch im zweiten Wahlgang gegen den Kandidaten der liberalen Partei La République en Marche eine Niederlage, und ist seitdem nur noch als Kommunalpolitikerin in der Stadt Paris aktiv.

Werke (Auswahl)

  • Les Petits matins, essai sur la pensée politique. Gemeinschaftlich mit Jérôme Peyrat, Ramsay, April 2002, ISBN 2-84114-613-8.
  • Rapport relatif à la Charte de l'environnement. Edition La Documentation Française, Collection « Documents législatifs », 1. Mai 2004, ISBN 2-11-118375-X.
  • Le changement climatique : aubaine ou désastre? gemeinschaftlich mit Adret, François Bayrou, Sylvie Faucheux, Nicolas Hulot, Alain Juppé, Jean-Yves Le Déaut, Hervé Le Treut, Gilles Pennequin, Michel Rocard, Loup Verlet, Hubert Védrine et Dominique Voynet, Edition Cerf, Collection«  L'histoire à vif », 1. Februar 2007, ISBN 978-2-204-08360-7.
  • L'homme saura-t-il réparer ce qu'il détruit? mit Dominique Voynet, Forum Libération de Grenoble, CD Frémeaux et Associés, 2008.
  • Tu viens? Gallimard, coll. « Hors série Connaissance », 2009, ISBN 978-2-07-012777-1.
  • Le front antinational. Éditions du Moment, 2011, ISBN 978-2-35417-134-6.

Weblinks

 Commons: Nathalie Kosciusko-Morizet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Sarkozys Wahlkampfsprecherin verlässt Regierung. In: ORF. 22. Februar 2012, abgerufen am 23. Februar 2012.
  2. Meldung auf handelsblatt.com vom 16. Februar 2012, abgerufen am 18. Februar 2012.
  3. Sarkozy wirft seine Stellvertreterin raus. welt.de, 14. Dezember 2015, abgerufen am 14. Dezember 2015
  4. Sarkozy entlässt seine Stellvertreterin auf faz.net vom 14. Dezember 2015, abgerufen am 19. Dezember 2015.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nathalie Kosciusko-Morizet aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.