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Naftoli Chaim Wieder

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Naftoli Chaim Wieder

Naftoli Chaim Wieder (1931-2012) war ein frommer und überaus bescheidener und gelehrter Jude und Schochet.

Er wurde 1931 in Transsilvanien als der jüngere Bruder in eine fromme Familie geboren, in der es seit Generationen Gedoile Toiro gegeben hatte. Zum Lernen wurde er in einen Cheder in der Stadt Schimloh geschickt und hatte dort auch Umgang mit dem Raw der Stadt, mit Schloimeh Salmen Ehrenreich, der ein Cousin der Familie war.

1944 fand seine Bar Mizwa im Ghetto von Schimloh statt. Die gesamte Familie, hunderte Menschen - seine Eltern und deren Geschwister, Cousins und Grosscousins, deren Kinder und Enkel, alle wurden in Auschwitz ausgelöscht, bis auf die zwei Brüder, Naftoli Chaim Wieder und sein Bruder, sowie zwei weitere Cousins, die den Krieg jedoch nicht unbeschadet überstanden hatten. Ausser der Hölle in Auschwitz hatten sie weitere Konzentrationslager (Dachau, Kaufering etc.) durchzustehen bis zur Befreiung bei Kriegsende. Allein auf der Welt, krank, ausgehungert, geschwächt und gebrochen irrten sie in der Welt umher, bis sie der Klausenburger Rebbe einsammelte und in einer der vielen von ihm gegründeten Jeschiwes in Deutschland unterbrachte. Bei ihm fanden sie Vertrauen und väterliche Liebe.

Die nächste Station für Naftoli Chaim Wieder war die Jeschiwa im Lager Föhrenwald bei München, wo er vier Jahre verbrachte und zweimal wegen einer Lungenkrankheit länger pausieren musste, so dass man ihn zur Genesung nach Davos schickte, wo er sich rührend Tag und Nacht um den Toragelehrten Reb Chajim Gänger kümmerte, der im Krieg ebenfalls alles verloren hatte und nun durch eine schreckliche Krankheit mit der Tatsache konfrontiert war, dass sein Körper immer mehr erlahmte, bis er schliesslich starb. Reb Chajim seinerseits hatte ihn liebevoll und in einem genauen Stundenplan Tora und Wissenschaft gelehrt und es war eine Art Vater-Sohn-Beziehung entstanden.

Später dann wechselte Naftoli Chaim Wieder in die Jeschiwa nach Montreux, wo er intensiv weiterlernte, von dort ging er nach München, kehrte aber in die Schweiz zurück, wo er bis zu seiner Pensionierung als Schochet in der IRG amtierte.

1957 hatte er geheiratet, seine Frau stammte aus der Familie Josef Chajim Sonnenfelds.

Gemäss seinem Wunsch wurde er in Erez Jisroel begraben.

Dieser Artikel / Artikelstub / diese Liste wurde in Jewiki verfasst und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor / diese Autorin maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.