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Nachum aus Gimso

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(Weitergeleitet von Nachum Isch Gamsu)
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Grabmal von Rabbi Nachum Isch Gamzu, Gamzu Street, Safed, Israel

Nachum aus Gimso (auch: Nachum aus Gimzo oder aus Gamzu und weitere Namensformen) war ein angeblich durch besondere Frömmigkeit ausgezeichneter jüdischer Gelehrter des Altertums und gehörte zu den Tannaiten der 1. Generation.

Leben

Nachum lebte und wirkte im 2. Jahrhundert unserer Zeit. Viel mehr als das, was an zwei Stellen im babylonischen Talmud im Traktat Ta`anit (bTaanit 21a) und im Traktat Chagiga (Chag. 12a) berichtet wird, weiß man nicht über ihn. [1]

Für die Erklärung seines Beinamens gibt es zwei Theorien, er könnte entweder auf seine Herkunft aus der Stadt Gimso im südwestlichen Judäa zurückgehen oder auf seinen Wahlspruch gam su le-towa ("auch dies ist zum Guten"; Nachum soll diese Worte immer ausgesprochen haben, sobald er von irgendwelchen Widrigkeiten, negativen Umständen und Ungemach hörte oder selbst betroffen war; er wurde auch Isch gam su genannt, "der Mann mit dem gam-su-Spruch", evtl. aber auch statt גמזו גמ זו = Gimso zu lesen, also "Mann aus Gimso").

Nachum aus Gimso war Lehrer Akibas (Chag. 12a), der von ihm die Regeln des Einschliessens und Ausschliessens gelernt haben soll.

Haggadisch wird von Nachum eine Reihe angeblicher Wundertaten berichtet (bTaanit 21a). Wegen nicht aufzuklärender Verwechslungsmöglichkeiten Nachums mit einem angeblichen Nehemia Imssoni (Konsonantenwechsel von Gimel zu Ajin? Nehemia Nebenform zu Nachum - jer. Ber. IX. 14b) bleiben aber viele Fragen zu seinem Leben offen.

Nachum aus Gimso in Tradition und Talmud

Nachum hat sich in der jüdischen Tradition vor allem durch seinen unzerstörbaren Optimismus verewigt. Er sah alle Widrigkeiten des Lebens, so bedrohlich sie auch erscheinen mochten, positiv, denn sie kamen von G'tt und mussten daher sinnvoll sein - nur fehlt uns Menschen das Verständnis für Seinen erhabenen Plan.

Der Talmud überliefert folgende Geschichte über die wundersamen Erlebnisse Nachums: Die Juden wollten dem Kaiser in Rom eine Schatulle, gefüllt mit prachtvollen Edelsteinen und Perlen, überreichen, um ihn der Gemeinde gegenüber milde zu stimmen. Nachum wurde als Bote ausgewählt und machte sich auf den Weg nach Rom. Während er in einem Gasthaus übernachtete, wurden seine Schätze gestohlen und die Schatulle mit Dreck und Steinen gefüllt. Als der Fromme am nächsten Morgen den Diebstahl bemerkte, verzweifelte er nicht, sondern sagte sich: "Gam su letova" - und setzte seinen Weg zum Kaiser fort, um das Geschenk abzuliefern. Der Herrscher geriet in grossen Zorn über diese Frechheit und rief aus: "Die Juden verspotten mich!" Er wollte alle Juden für diese Unverfrorenheit töten lassen, doch da erschien ihm der Prophet Eliahu in Gestalt eines kaiserlichen Beraters und warf ein: "Vielleicht ist dies von der Erde ihres Vaters Abraham, die zu Schwertern wird, wenn man sie wirft." Der verkleidete Prophet zitierte aus dem Buch Jesaja: "Er macht wie Staub sein Schwert und wie verwehte Stoppeln seinen Bogen."

Die Römer liessen es auf einen Versuch ankommen und nahmen die Erde mit auf einen Feldzug gegen eine widerspenstige Provinz. Als der Sieg der Legionen bekannt wurde, entliess man Nachum aus dem Gefängnis und gab ihm eine Schatulle, prall gefüllt mit Schätzen. Wohlbehalten kehrte er zu seinem Volk zurück.

Quellen/Literatur (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Michael Krupp: Der Talmud / Eine Einführung in die Grundschrift des Judentums mit ausgewählten Texten, Gütersloher Verlagshaus, 1995, S. 237

Andere Wikis

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nachum aus Gimso aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.