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Nachala

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Jahrzeitkerze

Nachala (hebräisch נחלה Erbe, Vermächtnis) ist die Bezeichnung für den Gedenktag, an dem sich nach dem jüdischen Kalender der Todestag eines nahen Verwandten jährt. Umgangssprachlich sind zwei andere Bezeichnungen geläufig, nämlich „Jahrzeit“ (jiddisch יאָרצײַט) im aschkenasischen Raum und „Meldado“, ein Ladino-Wort, das im סְפָרַדִּים sefardischen Judentum in Gebrauch ist. In einer Synagoge gibt es vielfach eine Gedenktafel für verstorbene Mitglieder, in der ein elektrisches Jahrzeitlicht am wiederkehrenden Todestag brennt.[1]

Das Begehen der Nachala ist die Erfüllung des Gebots der Ehrung von Vater und Mutter (4. Gebot), das selbst nach deren Tod weiterbesteht. Es ist ferner üblich, für Geschwister, Ehegatten, Kinder und weitere nahestehende Personen die Jahrzeit zu begehen. Zu diesem Anlass haben sich diverse מנהגים Minhagim, Bräuche, entwickelt. Hierzu gehört das Entzünden einer Jahrzeit- oder Seelenkerze, die am Vorabend des Jahrzeit-Tages entzündet wird und 24 Stunden lang brennen soll. Dieser Brauch beruht auf dem Vers „Ein Licht des Ewigen ist des Menschen Seele“ (Mischle 20,27), wobei Docht und Flamme bildlich für Körper und Seele des Menschen stehen.

Jahrzeitkerze in einem Grabstein; Inschrift:
נֵר יְהוָה נִשְׁמַת אָדָם „Der Geist des Menschen ist die Kerze des Herrn“ (Spr 20,27 EU); יהי זכרך ברו Möge sein Andenken gesegnet sein

Derjenige, der für seine verstorbenen Verwandten betet, soll eine Synagoge besuchen, um im vorgeschriebenen Minjan, einem Quorum von mindestens zehn Juden, das Kaddisch laut aufzusagen. Ferner kann er dort das Schacharit (Morgengebet), das Mincha (Nachmittagsgebet) und das Ma’ariv (Abendgebet) beten. Es werden צְדָקָה Zedaka, Spenden für Bedürftige, im ehrenden Andenken an den Verstorbenen gegeben. Am Jahrestag des Todes des Verwandten wird sein Grab besucht, (wenn der Tag jedoch auf einen Schabbat oder Festtag fällt, am Tag zuvor oder danach). Auf dem Mazewa (מַצֵּבָה Grabstein) wird beim Besuch traditionell ein kleiner Stein abgelegt (in Erinnerung an die Grabsteinsetzung). In orthodoxen Kreisen wird an dem Tag gefastet oder zumindest auf Wein und Fleisch verzichtet.[2]

Siehe auch

 Commons: Category:Jewish grave candles – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nachala, Jüdische Allgemeine, 17. März 2014. Abgerufen am 10. März 2021.
  2. Jahrzeit, Jewish Encyclopedia. Abgerufen am 10. Märze 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nachala aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.