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Museum für Gestaltung Zürich

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Das Museum für Gestaltung Zürich, im Vordergrund der Klingenpark

Das Museum für Gestaltung Zürich ist ein Museum für Design, Visuelle Kommunikation, Architektur und Kunsthandwerk. Es liegt in Zürich, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptbahnhof im Kreis 5.

Das Museum betreibt im Gebäude der ehemaligen Kunstgewerbeschule Zürich die grosse Ausstellungshalle und die Galerie, das Foyer, die Cafeteria und den Shop sowie das Vestibül vor dem Vortragssaal. Als weitere Ausstellungsstandorte dienen das am Zürichsee in einer ehemaligen Villa untergebrachte Museum Bellerive und der Plakatraum. Die vier umfangreichen Sammlungen des Museums (Plakat, Grafik, Design und Kunstgewerbe) sind von internationaler Bedeutung und auf Anfrage öffentlich zugänglich.

In der Halle und der Galerie des Museum für Gestaltung Zürich, im Museum Bellerive und im Plakatraum werden thematische oder monographische Ausstellungen gezeigt, vornehmlich aus den Bereichen Industrial- und Produktdesign, Kunstgewerbe, Mode, Textil und Schmuck, Grafik, Typografie, Plakat und Buchgestaltung, Fotografie, Neue Medien und Film sowie Architektur, Innenarchitektur, Szenografie und öffentlicher Raum.

Geschichte, Architektur, Standorte

Das Museum für Gestaltung Zürich ist aus dem 1875 gegründeten Kunstgewerbemuseum der Stadt Zürich hervorgegangen. 1933 bezogen das Museum und die seit 1878 bestehende Kunstgewerbeschule, heute Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), das inzwischen denkmalgeschützte Gebäude von Adolf Steger und Karl Egender an der Ausstellungsstrasse.

Museum Bellerive

Die ästhetische und funktionale Qualität der Architektur prägt die Erscheinung des Gebäudekomplexes, welcher eines der markantesten Beispiele des Neuen Bauens in der Schweiz darstellt. Seit 1968 bespielt das Museum für Gestaltung Zürich auch das Museum Bellerive, welches in einer ehemaligen Villa aus dem Jahr 1931 untergebracht ist und die Kunstgewerbesammlung beherbergt. Die anderen Sammlungen befinden sich vis-à-vis des Hauptgebäudes an der Limmatstrasse (Plakatsammlung) und in einem Geschäftshaus an der Förrlibuckstrasse (Design- und Grafiksammlung).

Das Museum für Gestaltung Zürich ist Teil des Departements Kulturanalysen und -Vermittlung der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK).

Ausstellungen

Die meisten Ausstellungen im Museum für Gestaltung Zürich sind Eigenproduktionen, die zum Teil im Dialog mit den Sammlungen des Museums oder aus Forschungsprojekten entstehen.

Das Museum für Gestaltung Zürich zeigt jährlich etwa fünf bis sieben Wechselausstellungen in der Halle und der Galerie des Hauptgebäudes, kleinere Interventionen innerhalb des Museums, drei Wechselausstellungen im Museum Bellerive und zwei Wechselausstellungen im Plakatraum.

In den meist interdisziplinär angelegten Ausstellungen werden historische Phänomene, zeitgenössische Tendenzen und innovative Ansätze wissenschaftlich fundiert für eine breite Öffentlichkeit wie auch für ein Fachpublikum präsentiert.

Szenografie und visuelle Kommunikation

Bei der inszenatorischen Umsetzung der Themen und der Konzeption der visuellen Kommunikation arbeitet das Museum für Gestaltung Zürich mit etablierten jungen Szenografen, Architekten und visuellen Gestaltern zusammen, die von Projekt zu Projekt wechseln.

Dieser Ansatz führt zu stets wechselnden Ausstellungs- und Plakatgestaltungen, welche dem Anspruch an experimentelle Neugier bei hoher Gestaltungsqualität gerecht werden und regelmässig mit Auszeichnungen bedacht werden.

Rahmenveranstaltungen

Die Ausstellungen im Museum für Gestaltung Zürich werden von Führungen, Symposien, Podiumsdiskussionen, Künstlergesprächen,Vorträgen, Film- und Theateraufführungen, Performances und Konzerten begleitet. Ein museumspädagogisches Angebot wird jeweils ausstellungsspezifisch entwickelt.

Sammlungen

Die vier Sammlungen des Museum für Gestaltung Zürich entstanden aus der vom Kunstgewerbemuseum Zürich für den Unterricht angelegten Vorbildersammlung. Heute sind sie von internationaler Bedeutung. Objekte aus den Sammlungen finden sich in internationalen Forschungsprojekten sowie Ausstellungen und dienen innerhalb der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) dem Studium von Gestaltungslösungen, Materialien, Techniken und Stilen. Ein Teil der Sammlungen ist online zugänglich.

Plakatsammlung

Die Plakatsammlung gehört weltweit zu den umfangreichsten und bedeutendsten Archiven dieser Art. Sie enthält 330’000 Plakate, davon 120’000 erschlossen und inventarisiert, welche die schweizerische und internationale Geschichte des Plakats von ihren Anfängen Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart dokumentieren.

Die Sammlung umfasst politische, kulturelle und kommerzielle Plakate. Die designgeschichtlich begründeten, geografischen Schwerpunkte bilden die Schweiz, Europa, Japan, Kuba, die Sowjetunion und die USA.

Designsammlung

Die Designsammlung umfasst 10’000 Produkte und 20’000 Verpackungen, die von bekannten Designern stammen oder anonym konzipiertes Alltagsdesign darstellen. Gesammelt werden seriell hergestellte Produkte des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart, mit Schwerpunkt auf Schweizer Design.

Die Schweizerische Eidgenossenschaft steuert mit Dauerleihgaben aus dem Bereich Produktdesign (eine Sparte, die vom Bundesamt für Kultur seit 1989 gefördert wird) Objekte aus dem gegenwärtigen Designdiskurs bei.

Parallel zur Objektsammlung wird ein Archiv für Schweizer Design aufgebaut, das Konzepte, Projektstudien, Entwurfszeichnungen, Gebrauchsanweisungen, Patentschriften, Werbemittel, Quellentexte sowie Teile von Atelier-, Firmen- und Verbandsarchiven enthält und der wissenschaftlichen Forschung dient.

Grafiksammlung

Die Grafiksammlung besteht seit der Museumsgründung. Sie dokumentiert den ästhetischen, technischen und kulturellen Wandel der Grafik im Alltag von Gutenberg bis heute. Die Vielfalt ihrer Objekte und ihre Ausrichtung auf europäisches Grafikdesign ist schweizweit einzigartig.

Ursprünglich als internationale Vorbildersammlung angelegt, umfasst die Grafiksammlung nahezu sämtliche grafische Disziplinen, die für den Unterricht an der einstigen Kunstgewerbeschule von Bedeutung waren. Den Kern bildeten zunächst Zeichnungen, Druckgrafik und illustrierte Bücher sowie Lehrbücher des 15. bis 20. Jahrhunderts, später folgten Pressedrucke, Ostasiatica, Künstlerbücher, Fotografie und Gebrauchsgrafik.

Heute konzentriert sich die Sammeltätigkeit auf Werbe- und Informationsgrafik, Schrift, Typografie und Buchgestaltung. Die Sammlung wird mit aktuellen Arbeiten innovativer Grafikerinnen und Grafiker, Werbeagenturen, Nachlässen wichtiger Gestalter sowie Beispielen des Corporate Design bedeutender Firmen weiter entwickelt.

Kunstgewerbesammlung

Die über 15’000 Objekte umfassende Kunstgewerbesammlung ist neben der Grafiksammlung die älteste Sammlung des Museum für Gestaltung Zürich und eine der wichtigsten Kollektionen von internationalem Kunsthandwerk in der Schweiz. Einst als Sammlung für Ausbildung, Gewerbe und Industrie angelegt, liegen die Sammlungsschwerpunkte im 19. und 20. Jahrhundert.

Geografisch konzentriert sie sich auf Europa, die USA und das neuzeitliche Japan. Sie umfasst Textilkunst, Keramik und Glas vom Historismus bis in die Gegenwart. Die Jugendstil-Abteilung mit Werkgruppen von William Morris, Emile Gallé, René Lalique, Hermann Obrist oder Henry van de Velde geniesst internationalen Ruf.

Zu den Glanzstücken gehören eine einzigartige Marionettensammlung von Künstlern des 20. Jahrhunderts wie Sophie Taeuber-Arp und eine bedeutende Musikinstrumentensammlung von rund 250 historischen Objekten.

Forschung und Dienstleistungen

Die Sammlungsbestände werden in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie anderen Hochschulen kontinuierlich bearbeitet und erforscht, um diese mit einer Offenheit für transdisziplinäre Projekte aus aktueller Sicht in Zusammenhang zu bringen. Zusätzlich zur Erschliessung, Dokumentation und Konservierung] werden Dienstleistungen wie Recherchen, Expertisen und Reproduktionen angeboten.

Publikationen

Selbst verlegt oder in Zusammenarbeit mit renommierten Verlagen gibt das Museum für Gestaltung Zürich Publikationen heraus, die als wesentlicher Bestandteil des Ausstellungsprogramms funktionieren. Darunter finden sich neben thematischen Reihen wie der «Design Collection» oder der «Poster Collection» auch Anthologien über Klassiker der Designgeschichte oder aktuelle Themen und Monografien über Pioniere von Theorie und Praxis.

Durch die Art ihrer Gestaltung und Ausarbeitung bilden die Publikationen des Museum für Gestaltung Zürich selbst einen Beitrag zur Designgeschichte, was sich in den oft erhaltenen Preisen und Auszeichnungen manifestiert.

Weblinks

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Museum für Gestaltung Zürich aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.