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Musala

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Musala
Auf dem Gipfel des Musala

Auf dem Gipfel des Musala

Höhe 2.925 m
Lage Bulgarien
Gebirge Rila
Dominanz 810 km → Uyluk Tepe (Taurusgebirge)[1]
Schartenhöhe 2.473 m ↓ Morava-Vardar-Furche 20 km S Bujanovac[1]fd3
Geographische Lage 42° 10′ 45″ N, 23° 35′ 7″ O42.17918523.5852822925Koordinaten: 42° 10′ 45″ N, 23° 35′ 7″ O
Musala (Erde)
Musala
Typ alpiner Felsgipfel
Erstbesteigung König Philipp V. von Makedonien[2]
Besonderheiten höchster Berg Bulgariens und des Balkans

Der Musala (bulgarisch Мусала), gelegen im Rila-Nationalpark, ist der höchste Berg Bulgariens und der gesamten Balkanhalbinsel. Sein Gipfel wurde von Bergsteigern erstmals im 19. Jahrhundert erreicht. Auf seiner breiten Kuppe befinden sich zwei wissenschaftliche Beobachtungsstationen der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften[3][4].

Lage und Namensgebung

Der Musala (auch Mussala geschrieben) bietet Fernsichten auf alle Bergregionen Bulgariens mit dem Witoschagebirge im Nordwesten, dem Balkangebirge, den Rhodopen im Südosten und dem Piringebirge sowie natürlich auf die umgebenden Bergkuppen des Rilagebirges wie der Kleine Musala (Малка Мусала, 2902 m) und der Iretschek (Иречек, 2852 m).

Vor vielen Jahrhunderten benannten die Protobulgaren den Berg nach ihrem Himmelsgott Tangra,[5] dessen Name erst im 15. Jahrhundert durch die Osmanen in Musala (Maşallah: Gottes Lob) umgeändert wurde. Die Bulgaren haben aber noch viele andere Spuren hinterlassen, wie etwa mehrere Felsen, die Runeninschriften mit dem Gottesnamen Tangra tragen. Der Gipfel hieß von 1949 bis 1962 nach dem Kampfnamen des sowjetischen Diktators Berg Stalin, einen Namensvetter Pik Stalin gab es auch in der Sowjetunion im tadschikischen Pamirgebirge.[6]

Geographie

Eissee mit dem Kleinen Musala im Hintergrund

Das Bergland um den Musala ist teilweise von der Eiszeit und ihren Gletschern geformt worden.[7] Dadurch sind auch Bergseen zurückgeblieben wie der auf circa 2.700 m, also 200 Meter unterhalb des Gipfels, befindliche 20.000 m² große Musala-See.[8] Drei der größten Flüsse Bulgariens – Iskar, Mariza und Mesta – entspringen im Rilagebirge in der Nähe des Musalaberges.

Die Wetterstation gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert auf diesem Berg, ein Feuer zerstörte 1964 die Holzkonstruktion. 1999 wurde die Station als Umwelt-Observatorium Musala (Basic Environmental Observatory, BEO) aus festem Material neu gebaut und wieder eröffnet. Sie gehört zur Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, deren Wissenschaftler nun auch Astrophysikalische Beobachtungen durchführen sowie Luftbelastungen und Weltraumstrahlungen messen.[9]

Der Berggipfel ist acht bis neun Monate des Jahres von Schnee und Eis bedeckt. An sehr vielen Tagen umhüllen starke Nebel die Kuppe. Mit einer mittleren Jahresdurchschnittstemperatur von −3 Grad Celsius ist der Musala der kälteste Ort auf dem Balkan. Am 14. Februar 2004 wurde mit −31,8 Grad Celsius eine der niedrigsten Temperaturen in Bulgarien im 21. Jahrhundert gemessen.[10]

Fauna und Flora

Bemerkenswert ist die reiche Flora und Fauna in den Wäldern zu Füßen und an den Hängen des Berges. Sein Gipfel trägt jedoch keine höhere Vegetation. Beispielsweise sind hier die Rumelische Kiefer und die Bulgarische Tanne (Abies borisii-regis) heimisch. Von den Vögeln ist häufig der Mauerläufer zu beobachten.

Bergsteiger auf der Nordkante des Gipfels im Winter

Besteigungen

Der erste historisch dokumentierte Bezwinger des Berges ist König Philipp V. von Makedonien. Der Musala ist am einfachsten vom zehn Kilometer nördlich gelegenen Ort Borowez zu erreichen. Von dort gibt es seit den 1970er-Jahren auch einen Kabinenlift, der bis zur Berghütte Jastrebez auf eine Höhe von 2369 Meter reicht. In einer Stunde ist die Musalahütte auf 2430 m erreichbar. Über die Everest-Schulter gelangen die Bergsteiger dann in rund ein bis zwei Stunden auf den Gipfel. Die Besteigung erfordert keine besondere Hochgebirgserfahrung und keine besondere Alpinausrüstung.

Historische Musala-Brücke in Mostar und Hotel Neretva, um 1900

Namensverwendung

Eine in Bulgarien führende Software-Servicefirma aus Sofia nennt sich Musala Soft.[11]

Auf der Insel Greenwich Island der Südlichen Shetlandinseln in der Antarktis gibt es den Mussala-Gletscher, der nach diesem bulgarischen Berg benannt ist.[12]

In der herzegowinischen Stadt Mostar gibt es eine Brücke über den Fluss Neretva, die den Namen Musala trägt. Sie stammte aus dem 19. Jahrhundert und wurde 1992 während des Bürgerkriegs in Bosnien-Herzegowina zerstört. Im Jahr 2000 wurde die in modernen Formen wieder aufgebaute Brücke eingeweiht.[13][14]

Literatur

  • Heft „Alpin“ Nummer 5 (2001) – Alles über den Mussala
  • Carl McKeating, Rachel Crolla: Europe’s High Points, Cicerone Taschenbuch, 2009[15]

Weblinks

 Commons: Musala – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Musala auf peakbagger, abgerufen am 03. August 2020
  2. Peter Grupp: Faszination Berg: die Geschichte des Alpinismus. Böhlau, 2008, ISBN 3-412-20086-7, S. 24.
  3. Национален институт по метеорология и хидрология (Website des Nationalen Meteorologischen Instituts, abgerufen am 26. August 2010).
  4. BEO-Moussala (Website des Basic Environmental Observatory, BEO, abgerufen am 26. August 2010).
  5. Tangrist sanctuaries
  6. Website mit Informationen über den Berg Stalin (Berg Kommunismus) im Pamir; abgerufen am 16. Februar 2010.
  7. Geographische Berichte (über Untersuchungen von Bergregionen in Bulgarien); Band 29-31; Geographische Gesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik in der Akademie der Wissenschaften der DDR (Hrsg.), Gotha/Leipzig, Geographisch-Kartographische Anstalt, o. J. (nur eingeschränkte Vorschau) abgerufen am 16. Februar 2010
  8. Foto des Sees; abgerufen am 16. Februar 2010
  9. E. Slavcheva Malamova, I. Angelov, K. Davidkov, J. Stamenov, I. Kirov: First Results Obtained with Wide-Angle Cerenkov Light Telescope BEO p. Mussala. In: Proceedings of the 28th International Cosmic Ray Conference. July 31-August 7, 2003. Trukuba, Japan. Under the auspices of the International Union of Pure and Applied Physics (IUPAP), bibcode:2003ICRC....1..225S, S. 225 – Informationen über Messungen mithilfe des Tscherenkow-Teleskops in der Astrophysikalischen Station auf dem Musala.
  10. Unwetter in Griechenland und der Türkei am 13. und 14. Februar 2004
  11. Homepage von Musala-soft
  12. Composite Gazetteer of Antarctica: Musala Glacier (abgerufen am 26. August 2010).
  13. Zusammenfassung von der 3. Internationalen Konferenz über Brücken; abgerufen am 16. Februar 2010
  14. Ansicht aller Brücken von Mostar, auch die wieder aufgebaute Musala-Brücke (Memento vom 23. März 2010 im Internet Archive)
  15. Seite aus dem Buch Europe’s High Points mit Kurzangaben zum Musala
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Musala aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.