Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Mouraria

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Beco dos Três Engenhos, an der Rua do Capelão
Das Haus, in dem Mariza aufwuchs

Mourarias (portugiesisch) bzw. Morerías (spanisch), übersetzt etwa Maurenviertel, waren von Spaniern und Portugiesen im Mittelalter eingerichtete Viertel für die unterworfene maurische Bevölkerung andalusischer Städte. Im Rahmen der christlichen Eroberung und Neubesiedlung wurden die Muslime meist nach außerhalb der Stadtmauern umgesiedelt. Mit der Ausweisung der Mauren (port.: Mouros) zu Beginn des 17. Jahrhunderts und der Ausdehnung der Stadtgebiete verschwanden die Maurenviertel, und nur in wenigen Städten Spaniens bzw. Portugals erinnert noch der Name daran (z.B. in Lissabon, Madrid, Beja, Valencia, Constantina, Alcalá de Henares, Córdoba, Sevilla, Granada, Albaicín, Mérida, Calatayud, Onda, Molina de Aragón...)

Mouraria von Lissabon

Die bekannteste Mouraria ist jene in Lissabons Stadtbezirk Socorro.

Hatten vor 1147 christliche Mozaraber und muslimische Mauren (Araber und Berber) innerhalb der Stadt zusammengelebt, so wurden die maurischen Einwohner nach der portugiesischen Eroberung aus ihren traditionellen Stadtvierteln vertrieben und durften sich nur noch außerhalb der Stadtmauern niederlassen und dort Gewerbe treiben.[1]

Die Mouraria liegt unterhalb des Castelo de São Jorge und gehört, wie die auf der anderen Burgseite gelegene Alfama, zu den wenigen Vierteln, die im Erdbeben von Lissabon 1755 nicht zerstört wurden. Trotz einiger städtebaulicher Maßnahmen[2]des Estado Novo-Regimes in den 1940er bis 60er Jahren durchziehen noch immer enge Gassen das alte Viertel [3], und es wohnen verhältnismäßig viele Ältere und weniger wohlhabende Menschen hier. In seiner Geschichte hat das Viertel immer wieder Zuwanderungswellen erlebt, zuletzt durch Afrikaner und Chinesen[4]. Das traditionell multikulturelle Viertel wird teilweise restauriert.[5][6][7].

Die touristisch bekannte Linie 28E der Straßenbahn Lissabon fährt durch die Mouraria, die als Geburtsort des heutigen Fados gilt. Die erste stilprägende Fado-Sängerin, Maria Severa, wurde 1820 dort geboren, vermutlich in der Rua do Capelão. Auch die Fado-Sängerin Mariza verlebte in der Mouraria ihre Jugend, in der Travessa dos Lagares. Viele andere Fado-Sängerinnen wie Mísia oder Kátia Guerreiro haben dort gelebt[8], ebenso die große Amália Rodrigues, die in der Pena-Gemeinde gegenüber registriert war; Ai, Mouraria hieß eines ihrer bekanntesten Lieder.

Siehe auch: Mourarias in Onda und Constantina.

Einzelnachweise

Literatur

  • André Clot: Al Andalus – Das maurische Spanien, Seite 243ff. Artemis & Winkler, Düsseldorf und Zürich 2002.
  • Klaus-Jörg Ruhl: Spanien-PLOETZ – Spanische und portugiesische Geschichte zum Nachschlagen, Seite 55. Freiburg/Würzburg 1986

Weblinks

 Commons: Mouraria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mouraria aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.