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Moses I. Finley

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Sir Moses I. Finley CBE (ursprünglich Moses Israel Finkelstein; geb. 20. Mai 1912 in New York City; gest. 23. Juni 1986 in Cambridge) war ein US-amerikanischer und britischer Althistoriker.

Leben

Finley wurde 1912 in New York City als Sohn von Nathan Finkelstein und Anna Katzenellenbogen geboren. Bereits 1927 erwarb er einen Bachelor an der Syracuse University und 1929 einen Master an der Columbia University. Obwohl er seinen Master in Recht machte, beschäftigten sich doch die meisten seiner Veröffentlichungen mit der Altertumsgeschichte, speziell mit den sozialen und wirtschaftlichen Komponenten des Altertums. Berühmt wurde unter anderem sein einflussreiches Werk The World of Odysseus, in dem er die These vertrat, die Werke Homers böten ein Abbild der Gesellschaftsstrukturen des 9./8. Jahrhunderts v. Chr. und seien kaum als Quelle für einen „Trojanischen Krieg“ der Bronzezeit zu verwenden.

Finley lehrte am Columbia College der Columbia University und dem City College of New York, wo er mit emigrierten Vertretern der Frankfurter Schule zusammentraf. 1952, während der McCarthy-Ära in den USA, wurde Finley von der Rutgers University entlassen, da er sich weigerte, gegen Kollegen auszusagen. 1954 wurde er von Pat McCarrans Sicherheits-Unterausschuß des Senats (SISS) vorgeladen und nach der Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei der USA befragt. Er verweigerte unter Berufung auf den 5. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten die Antwort.

Da er in den USA keine Arbeit mehr bekam, ging Finley nach England. Hier unterrichtete er viele Jahre an der University of Cambridge, wo er von 1964 bis 1970 als Dozent für Klassische Sozial- und Wirtschaftsgeschichte am Jesus College und von 1970 bis 1979 als Professor für Alte Geschichte tätig war. Von 1976 bis 1982 war er zudem Master des neugegründeten Darwin College. In England verfasste er auch sein zweites opus magnum The Ancient Economy, dessen Thesen bis heute intensiv diskutiert werden. Zahlreiche seiner Bücher und Essays wurden ins Deutsche übersetzt.

1962 wurde er britischer Staatsbürger und 1971 Mitglied der British Academy. 1979 wurde er von der britischen Königin zum Ritter geschlagen.

Zitate

  • Löscht alle Schulden und verteilt das Land neu![1]

Schriften

  • The World of Odysseus. 1954. Dt. Die Welt des Odysseus, zuletzt Campus-Verlag, Frankfurt/Main 2005, ISBN 3-593-37860-4.
  • The Ancient Greeks. 1963. Dt. Die Griechen. 2., durchges. Aufl. Beck, München 1983, ISBN 3-406-06288-1.
  • Aspects of Antiquity. 1968.
  • Early Greece: The Bronze and Archaic Ages. 1970. Dt. Die frühe griechische Welt. Beck, München 1982, ISBN 3-406-08644-6.
  • The Ancient Economy. 1973. Dt. Die antike Wirtschaft 3., durchges. und erw. Aufl. dtv, München 1993, ISBN 3-423-04277-X. Vollansicht
  • Democracy ancient and modern. 1973. Dt. Antike und moderne Demokratie. Reclam, Stuttgart zuletzt 1988, ISBN 3-15-009966-8.
  • Ancient Slavery and Modern Ideology. 1980. Dt. Die Sklaverei in der Antike. Beck, München 1981, ISBN 3-406-08132-0; Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-596-24352-1.
  • Politics in the Ancient World. 1983. Dt. Das politische Leben in der antiken Welt. Beck, München 1986, ISBN 3-406-31056-7; dtv, München 1991, ISBN 3-423-04563-9.
  • Ancient History: Evidence and Models. 1985. Dt. Quellen und Modelle in der Alten Geschichte. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-596-27373-0.

Einzelnachweise

Literatur

  • Karl Christ: Moses Finley (1912–1986). In: ders.: Neue Profile der Alten Geschichte. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 1989. S. 295–337, ISBN 3-534-10289-4.
  • Wilfried Nippel: Nekrolog Moses I. Finley 20.5.1912–23.6.1986. In: Historische Zeitschrift, Bd. 244 (1987), S. 750–753.
  • Brent D. Shaw, Richard P. Saller: Editors’ introduction. In: Moses I. Finley: Economy and society in ancient Greece (mit einer aktualisierten Bibliographie Finleys). Chatto & Windus, London 1981; Paperback Penguin Books, London 1983, ISBN 0-14-022520-X.
  • George Watson: The man from Syracuse: Moses Finley (1912–1986). In Sewanee Review, Winter 2004, Vol. 112 Issue 1, S. 131–137.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Moses I. Finley aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.