Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Mosche Jaalon

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Mosche Ja’alon)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mosche Jaalon (2006)

Mosche „Bogie“ Jaalon (hebräisch משה יעלון, [mɔʃɛ jaˈaːloːn]; * 24. Juni 1950 in Kirjat Chaim in Nord-Israel als Moshe Smilansky) ist ein israelischer Politiker (Likud) und ehemaliger General der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte.

Von Juli 2002 bis Juni 2005 bekleidete er das Amt als Generalstabschef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Von März 2009 bis März 2013 war Mosche Jaalon Vize-Premierminister und Minister für strategische Aufklärung. Von März 2013 bis Mai 2016 war er israelischer Verteidigungsminister.

Leben

1968 begann er seinen Dienst in der Nachalbrigade in einem Fallschirmregiment. Er nahm am Jom-Kippur-Krieg teil und wurde danach Offizier. Nach einer Reihe von Kommando-Posten in der Israelischen Fallschirmjäger-Brigade war er 1978 in der Operation Litani Kommandeur der Aufklärungsabteilung der Fallschirmjägerbrigade. Er war auch Kommandeur in der Eliteeinheit Sayeret Matkal. Von 1979 bis 1982 kämpfte er im Libanonkrieg, zuletzt als stellvertretender Kommandeur der Fallschirmbrigade. Kurz vor Ende seiner Dienstzeit wurde er im Libanon verwundet.

1986 ging er nach Camberley in Großbritannien und besuchte dort das Staff College. Nach Beendigung eines Politikstudiums an der Universität Haifa wurde er im Februar 1990 schließlich Kommandeur der Fallschirmjägerbrigade.

Jaalon war an der Tötung von Chalil al-Wazir alias Abu Dschihad, dem Vize-Chef der PLO und damit Vertreter von Arafat, am 16. April 1988 beteiligt.[1]

Im Juni 1995 übernahm Jaalon schließlich die Leitung des Militärgeheimdienstes Aman und wurde zum Aluf ernannt. Am 15. September 2000 wurde er stellvertretender Generalstabschef und zwei Jahre darauf Generalstabschef der israelischen Armee.

In einem unerwarteten Schritt erklärte Verteidigungsminister Schaul Mofaz am 15. Februar 2005, dass er Jaalons Amtszeit nicht um ein weiteres Jahr verlängern würde, was die übliche Praxis gewesen wäre. Auf diese Weise hat Jaalon, der politisch als rechts angesehen wird, bereits vor dem angekündigten Abzug aus dem Gaza-Streifen im Sommer 2005, den er kritisch beurteilte, Platz für einen Nachfolger gemacht. Die Entscheidung wurde, vor dem Hintergrund des Trennungsplanes, von höheren Offizieren des Generalstabs sowie beiden Seiten des politischen Spektrums äußerst negativ kommentiert und als Schwächung der nationalen Sicherheit dargestellt, zumal der Direktor des Inlandgeheimdienstes Schin Bet Avi Dichter ebenfalls bereits im Mai 2005 abgelöst wurde.

Am 1. Juni 2005 wurde Jaalon von General Dan Chalutz abgelöst.

Einige Äußerungen, die Jaalon während der Al-Aqsa-Intifada in der Öffentlichkeit tätigte, wurden vielfach und kontrovers rezipiert.[2][3][4][5] So sprach er beispielsweise am 29. August 2002 in der israelischen Zeitung Haaretz von einer „palästinensischen Bedrohung“, deren „Charakteristika unsichtbar seien, wie Krebs“. Zur Frage nach seinem entsprechenden Vorgehen im Gaza Streifen und der Westbank antwortete er:[6]

„There are all kinds of solutions to cancerous manifestations. Some will say it is necessary to amputate organs. But at the moment, I am applying chemotherapy.“

„Es gibt die verschiedensten Therapiemöglichkeiten gegen Krebs. Einige sagen, es ist notwendig, Organe zu amputieren, aber im Moment verwende ich die Chemotherapie.“

Mosche Jaalon: Ha'aretz, 29. August 2002

Am 17. November 2008 wurde bekannt, dass Jaalon Mitglied der Partei Likud wird und sich für die Wahlen 2009 bewerben will. Er gewann den achten Platz auf der Liste der Partei Likud und wurde Abgeordneter der Knesset. Die Partei holte sich insgesamt 27 Sitze. In der zweiten Regierung Netanjahu war er von 31. März 2009 bis 18. März 2013 Vize-Premierminister (neben Silvan Shalom) und Minister für strategische Aufklärung. Die Regierungskoalition umfasste die Partei Jisra’el Beitenu von Avigdor Lieberman, die Arbeitspartei mit dem Parteichef Ehud Barak und die orthodoxen Shas-Partei.

Anfang Oktober 2009 sagte Mosche Jaalon eine Reise nach Großbritannien ab. Er befürchtete eine Verhaftung wegen Kriegsverbrechen. 2002 war er als Generalstabschef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte maßgeblich an der Tötung eines Hamas-Führers beteiligt.[7]

Im März 2013 wurde er israelischer Verteidigungsminister. Von diesem Amt trat er im Mai 2016 wegen eines Streits mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zurück. Er kündigte an, auch sein Parlamentsmandat in der Knesset aufzugeben und sich aus der Politik zurückzuziehen.[8]

Literatur

Weblinks

 Commons: Mosche Jaalon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anschlag vor 25 Jahren: Israel gesteht Tötung von Arafat-Vize Abu Dschihad, Spiegel Online vom 1. November 2012
  2. James Bovard: Terrorism and Tyranny: Trampling Freedom, Justice and Peace to Rid the World of Evil. New York: Palgrave Macmillan, 2003, S.279
  3. Tikva Honig-Parnass,Toufic Hadda: Between the Lines: Israel, the Palestinians, and the U.S. War on Terror. Chicago: Haymarket, 2007, S.128ff
  4. Baruch Kimmerling: Politicide: Ariel Sharon's War Against the Palestinians. London: Verso, 2003, S.165
  5. Virginia Tilley: The One-State Solution. A Breakthrough for Peace in the Israeli-Palestinian Deadlock. Ann Arbor: University of Michigan Press, 2005, S.138
  6. Ari Shavit: The enemy within, Ha'aretz, 29. August 2002
  7. Jaalon sagt Reise ab,süddeutsche.de
  8. Israels Verteidigungsminister gibt sein Amt auf. Spiegel Online, 20 Mai 2016.


Vorgänger Amt Nachfolger
Schaul Mofaz Generalstabschef der israelischen Streitkräfte
2002–2005
Dan Chalutz
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mosche Jaalon aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.