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Moshe Baumel

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Moshe Baumel
Familie Baumel gemeinsam mit Rav Israel Meir Lau anlässlich der feierlichen Amtseinführung von Rav Baumel in Basel (Synagoge Leimenstrasse), November 2015

Moshe Baumel (geb. 1988 in Vilnius) ist seit Herbst 2015 (orthodoxer) Rabbiner der IGB Basel. Im April 2023 wurde bekannt, dass er die Gemeinde Basel verlässt und Rektor der jüdischen Primar- und Mittelschule Basel wird, die der ultraorthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft Basel (IRG) nahesteht. Er wird sein Amt im Sommer 2024 per Schuljahr 2024/25 antreten, wie die Schule mitteilt. Bis dahin wird er weiter als Rabbiner der IGB fungieren.

Leben

Moshe Baumel wurde in Litauen geboren. Er war noch ein Kleinkind, als seine Familie 1991 nach Deutschland (Berlin) auswanderte. Nach dem Abitur ging er 2006 für ein Jahr an die Yeshiva Shaarei Torah in Manchester und bereitete sich auf das Rabbinatsstudium am neugegründeten Hildesheimerschen Rabbinerseminar zu Berlin vor, das er in der Folge besuchte. Dort absolvierte er seit September 2007 parallel zum Rabbinatsstudium eine Fernausbildung in Antiquitätenkunde bei der Studiengemeinschaft Darmstadt. Während seiner Rabbinatsausbildung lernte er seine spätere Frau Chana kennen.

Nach der Ordination zum Rabbiner in der Kategorie "Jore Jore" im August 2010 war er zwei Jahre lang Schulrabbiner an der Zwi-Peres-Chajes-Schule der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien und Jüdischer Leiter des dortigen Gymnasiums. Unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Davidovicz nahm er ein Judaistik-Studium an der Universität Wien auf. In den Jahren 2010 bis 2012 schloss er seinen Bachelor in Judaistik und Geschichte und seinen Master in Judaistik an der Universität Wien mit Auszeichnung ab.[1]

Im Sommer 2012 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Rabbiner in Osnabrück. 2015 wurde er nach längerem Auswahlprocedere, das reges Interesse in den jüdischen Medien fand, zum Rabbiner der IGB Basel gewählt. Zwischenzeitlich erwarb er die Smicha für Dayanut im Bereich des jüdischen Eherechts, und er ist auch weiterhin eingeschrieben am Kollel Tiferes Shmuel Manchester.

Bei Prof. Dr. Alfred Bodenheimer hat er im Jahr 2019 am Zentrum für jüdische Studien der Universität Basel mit der Dissertationsschrift Die Neu-Pharisäer - Ein Bildungsideal für das Rabbinat der Einheitsgemeinde nach den halachischen Gutachten und Reden von David Zwi Hoffmann promoviert.[2]

Rabbiner Baumel ist verheiratet mit Chana Baumel und hat mit ihr vier Kinder.

Auszeichnungen

Am 13. Mai 2019 wurde Rabbiner Mosche Baumel der Preis «Matanel Award for the promising European Young Rabbi» im Rahmen der Europäischen Rabbinervollversammlung in Antwerpen verliehen. Die Auszeichnung wird an Rabbiner unter 45 Jahren vergeben, die ihre Gemeinden enthusiastisch und innovativ führen.

Weblinks (Auswahl)

Videos (Auswahl)

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Seine Bachelor-Arbeit ist eine Kritik des Buches Einleitung in das Jüdische Eherecht von Prof. Walter Homolka, dessen einseitige rechtsgeschichtliche Perspektive er durch die aktuelle halachische Diskussion ergänzt. Generell möchte Moshe Baumel entgegen der historisierenden Ausrichtung der Judaistik das normative Judentum wissenschaftlich untermauern und zur Geltung bringen. Auch in seiner Masterarbeit Orthodoxie und Wissenschaft - Der Weg von Rabbiner Dr. David Zwi Hoffmann unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Langer beschäftigte sich Rabbiner Baumel mit der Synthese von Tradition und Moderne bei einer führenden rabbinischen Autorität an der Wende zum vorigen Jahrhundert.
  2. Dort erbrachte er anhand der Schriften und Responsen den Nachweis, dass R. Hoffmann eine ganz eigenständige Auffassung der neoorthodoxen Bildungsdevise "Talmud Tora im Derech Eretz" vertrat, namentlich im Gegensatz zu S. R. Hirsch, und dabei insbesondere die erzieherische Rolle des Gesetzes in den Mittelpunkt stellte. Dazu wurden die einschlägigen Responsen auch erstmals ins Deutsche übersetzt.
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