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Moritz Poppelauer

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Moritz Poppelauer (auch: Moses Poppelauer; geboren 24. Januar 1824 in Kalisz/Polen; gestorben 17. August 1888 in Karlsbad/Böhmen) war ein österreichischer Journalist, Buchhändler und auf hebräische Literatur und Judaica spezialisierter Verleger.[1]

Leben

Moritz Poppelauer studierte zunächst in Kalisch die Schriften der Bibel und des Talmud bei dem Oberrabbiner Salomon Eger, bevor er in Leipzig an der dortigen Universität bis 1852 Philologie und orientalische Sprachen studierte. Seine Promotion zum Dr. phil. legte er in Jena an der Alma Mater Jenensis ab.[1]

Etikett von „M. Poppelauer's Buchhandlung“ unter der Adresse Neue Friedrichstraße 59 in Berlin;
genutzt circa 1929–1933; Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz

Nachdem Poppelauer zeitweilig als Privatlehrer in Frankfurt am Main tätig war,[1] gründete der Gelehrte 1860 in Berlin die Poppelauer'sche Verlagsbuchhandlung mit angeschlossenem Antiquariat M. Poppelauer, „[...] die als die zweitälteste hebräische Buchhandlung in Deutschland galt“.[2]

Moritz Poppelauer verlegte neben synagogalen Kompositionen und Liedern von Louis Lewandowski vor allem zahlreiche pädagogische und religiöse Schriften.[1]

In Zusammenarbeit mit Moritz Poppelauer gab der Rabbiner Simon Bernfeld aus seinem Nachlass eine Arbeit unter dem Titel Die jüdische Tradition. Reihenfolge der jüdischen Lehrer und Weisen vom Urbeginn der jüdischen Lehre bis 1650 der gewöhnlichen Zeitrechnung heraus.[1]

Nach Poppelauers Tod führten zunächst seine Witwe und seine Tochter die Verlagsbuchhandlung weiter, bis sein Schwiegersohn Jacob Saenger das Unternehmen im August 1894 übernahm.[2] Dessen Ehefrau wurde zur Zeit des Nationalsozialismus und mitten im Zweiten Weltkrieg 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet, während zuvor ihr Sohn Erich (geboren 4. Mai 1907; gestorben 18. Oktober 1979) nach der sogenannten „Reichskristallnacht“ im Jahr 1938 gemeinsam mit seiner Ehefrau Lotte, geborene Mannheim, nach England emigrieren konnte.[3]

Die Sammlung M. Poppelauer

Lotte Saenger wiederum wurde die Gründerin der Sammlung M. Poppelauer Collection aus dem Zeitraum von 1895-1960, die sich heute im Leo Baeck Institut, Center for Jewish History mit Sitz in New York City findet.[3]

Weblinks

 Commons: M. Poppelauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Susanne Blumesberger (Red.): Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert, hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek, Bd. 1: A - I, 1 - 4541, München: Saur, 2002, ISBN 978-3-598-11545-5 und ISBN 3-598-11545-8, S. 1064; Vorschau über Google-Bücher
  2. 2,0 2,1 Ernst Fischer, Stephan Füssel (Hrsg.): Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert, Band 2: Die Weimarer Republik 1918 - 1933, Berlin; Boston, Massachusetts: De Gruyter, 2012, ISBN 978-3-598-24809-2, S. 168, 395 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
  3. 3,0 3,1 Timothy Ryan Mendenhall: Guide to the M. Poppelauer Collection, 1895-1960 / AR 7231 (in englischer Sprache) auf der Seite findingaids.cjh.org des Leo Baeck Institut, zuletzt abgerufen am 11. März 2017
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Moritz Poppelauer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.