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Meier Spanier

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Meier Spanier (1907)
Stolperstein vor dem Haus Jenaer Straße 20, in Berlin-Wilmersdorf

Moritz Meier Spanier (gelegentlich auch: Meyer Spanier; geb. 1. November 1864 in Wunstorf; gest. 28. September 1942 in Berlin) war ein deutscher Pädagoge und Germanist.

Leben

Meier Spanier, 1864 als Sohn eines Klempners des niedersächsischen Landjudentums geboren, besuchte die einklassige jüdische Schule. Seine Jugend schildert er später als „glücklich“. Der Ortspfarrer der Gemeinde erkennt ihn als besonders begabten Jungen und schlägt vor, ihn auf die Lehrerbildungsanstalt in Hannover zu schicken. Diese besuchte er bis zu seiner Einschreibung an die Universität Heidelberg, wo er Germanistik studiert, um danach an einer Privatschule in Hamburg zu unterrichten. In dieser Zeit knüpfte er enge Freundschaften zu Detlev von Liliencron und Alfred Lichtwark. Von 1900 bis 1911 war Spanier der Leiter des Lehrerseminars der Marks-Haindorf-Stiftung in Münster. Die Stiftung vertrat als Leitsatz genau die Ansicht, die Meier Spanier Zeit seines Lebens auch unterstützte: Die „geeinte Zwienatur“ des deutschen Judentums erkennen, als patriotischer Deutscher und königstreuer Preuße sich in die Gesellschaft integrieren und dennoch die jüdische Tradition fortführen. Dieses Anliegen schlug sich auch in der Rede Spaniers zum 75-Jährigen der Marks-Haindorf-Stiftung nieder, in der er Jakob Loewenberg zitierte:

„Ihr könnt mir das Gefühl nicht rauben,
das freudigstolz die Brust mir schwellt;
Trotz euer: Deutschland über alles,
Ja, über alles in der Welt.“

Nach 1911 fungierte er bis zu seiner Pensionierung als Direktor der Mädchenmittelschule der jüdischen Gemeinde Berlin. In dieser Zeit veröffentlichte er einige durchaus beachtete Werke über Germanistik und kunstpädagogische Themen. Unmittelbar vor seiner Deportation beging er mit seiner Frau Charlotte Suizid.

Werke

  • Thomas Murners Narrenbeschwörung. Halle, 1894.
  • Vom Alten und Modernen Sturm und Drang. Berlin, 1896.
  • Künstlerischer Bilderschmuck für Schulen. Leipzig, 1897.
  • Gustav Falke als Lyriker. Hamburg, 1900.

Literatur

  • Diethard Aschoff: Unveröffentlichte westfälisch-jüdische Erinnerungen, in: Westfälische Forschungen, Bd. 38 (1988), S. 257-265
  • Gisela Möllenhoff u. Rita Schlautmann-Overmeyer: Jüdische Familien in Münster 1918-1945 - Abhandlungen und Dokumente. Münster 1998. S.30ff.
  • Susanne Freund: Jüdische Bildungsgeschichte zwischen Emanzipation und Ausgrenzung - das Beispiel der Marks-Haindorf-Stiftung in Münster (1825 - 1942). Verlag Schöningh. Münster u. Paderborn 1997. ISBN 3-506-79595-3

Weblinks

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