Moritz Levin

Moritz Levin (geb. 1843 in Wongrowitz, Provinz Posen; gest. 1914 in Berlin) war ein deutscher, deutschnational orientierter, liberaler Rabbiner und Autor.

Er wuchs als Sohn eines Rabbiners in einer orthodoxen Familie auf, besuchte das Rabbinerseminar in Berlin und studierte an der Universität Bern, wo er 1871 promovierte.

Anfang 1870 wurde er als junger Mann mit Mitte 20 der erste Rabbiner ("Prediger") der noch jungen Israelitischen Cultusgemeinde Zürich.

1871 veröffentlichte er in Zürich sein Erstlingswerk "Gott und Seele nach jüdischer Lehre".

1872 wurde Moritz Levin zum ersten Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg gewählt, wo er u. a. den deutschen Kronprinzen und späteren Kaiser Friedrich III. in seiner Synagoge empfangen konnte.

1884 wurde er Rabbiner der Reformgemeinde in Berlin, wo er im Kriegsjahr 1914 während einer Predigt zu Chanukka starb. Mit ungebrochener patriotischer Zuversicht hatte er in ihr noch verkündet: "Deutschland ist der Makkabi, der seine Feinde zerhämmert!"