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Monokini

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Schema-Zeichnung

Der Monokini gehört zu der weiblichen Badebekleidung. Er ist eine Steigerung des Bikinis und besteht aus einer kurzen Hose, die bis an die unteren Rippen reicht, und zwei Trägern, die sich vor der Brust kreuzen. Die Brüste waren zunächst unbedeckt. Die Träger fungierten als Andeutung des Oberteils. Seit 2006 gibt es auch eine Neuauflage mit Bikini-Oberteil. [1]

Entstehungsgeschichte

1946 löste der Bikini durch zu viel Nacktheit einen Skandal aus. Anfang der 60er Jahre sahen u. a. die Modeschöpfer Emilia Puccini und Rudi Gernreich die Unausweichlichkeit des Oben-ohne-Trends in naher Zukunft.[2] 1963 prognostizierte Rudi Gernreich in einem Interview der Woman´s Wear Daily, dass die Amerikanerinnen in den nächsten fünf Jahren auf ihr Bikinioberteil verzichten würden:[3] „Es war zuerst meine Prognose! Und um der geschichtlichen Wahrheit willen wollte ich nicht, dass Puccini mir zuvorgekommen wäre.“[4] 1964 präsentierte Gernreich zum ersten Mal den Monokini. Er fungierte als Pressegag, war nicht für die Produktion vorgesehen. Über Nacht erhielt Gernreich 1000 Bestellungen und gab den Monokini zur Produktion frei.[5] In der Öffentlichkeit war der Monokini untragbar, dennoch zahlten die begeisterten Kundinnen wegen des begehrten Labels und ihrer Sammelleidenschaft 24$ für das exquisite Stück.

Etymologie

Der Bikini wurde nach dem Bikini-Atoll benannt. Da bi- auch eine lateinische Vorsilbe ist, die „zwei“ bedeutet, und der Bikini aus zwei Teilen besteht, wurde der Name des einteiligen Bikinis etymologisch falsch mit der griechischen Vorsilbe mono für „eins“ gebildet.[6]

Kritik der frühen Jahre

Rudi Gernreich ist bekannt für seine gewagte Mode, die stets der Zeit vorauseilte. 1954 entwarf der Avantgardist für Westwood Knitting Mills Strickbadeanzüge. Gegensätzlich zur zeitgenössischen (Bade)mode, die Wespentaille und hochgepuschte Brust bevorzugt, zeichnen seine Modelle die Silhouette naturgetreu ab. Die Prüderie der 50er Jahre dauerte Anfang der 60er Jahre an. Das Frauenmagazin Constanze informierte seine Leserinnen im Mai 1964: „Und da die Mode weiterhin vorschreibt sich außerhalb des Wassers artig verhüllt zu zeigen, wird der Bikini in jedem Fall von einem knappen Strandkleid ergänzt.[7] Der Monokini, den blanken Busen zeigend, verstoße gegen Sitte und Anstand. „Weder vorher noch nachher hat je ein Bikini weltweit so viele Schlagzeilen bekommen wie der Monokini.“[8] Der Monokini blieb erfolglos, bis 1968 waren nur 3000 Modelle verkauft.[9] Die Fachwelt spottete über ihn, so der Bleyele-Vertrix Werbechef: „Meiner Meinung nach werden die Frauen, die nicht so herumlaufen können, schon dafür sorgen, dass die Frauen, die es könnten, es nicht dürfen.“[10] Die Zeitschrift Life bezeichnete den Monokini als Modewitz: „Der Oben-ohne-Badeanzug taugt nicht zum Schwimmen, weil er im Wasser nach unten rutscht, er taugt nicht zum Sonnen, weil er verheerende Striemen auf der Brust hinterlässt. Er nützt auch nicht, wenn man mit ihm gerne in die Zeitung käme, denn zu viele haben das nun schon probiert… Topless ist der beste Modewitz seit Jahren.“[11]

Prägnant für die erste Hälfte der 60er Jahre sind zahlreiche Verhaftungen von Frauen, die sich im Monokini in die Öffentlichkeit gewagt hatten.

Neuinterpretation

Ein moderner „Monokini“ im Januar 2009

Der moderne Monokini ist vor allem in den USA ein Badeanzug, der zwar „stark ausgeschnitten“ ist, aber auch die Brüste der Trägerin bedeckt. Ober- und Unterteil des Monokinis sind fest vernäht, verknüpft oder auf eine andere Art (z.B. Bänder oder Ringe[12]) aneinander befestigt.[13]

Literatur

  • Patrik Alac: Der Bikini. Geschichte, Mode und Skandal. New York 2002
  • Beate Berger: Bikini. Hamburg 2004
  • Constanze, Mai 1964
  • Life, 27. Juli 1964
  • Süddeutsche Zeitung 20./21. Juni 1964
  • Time, 1. Dezember 1967

Weblinks

 Commons: Monokini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alac 2002, S.66
  2. Berger 2004, S.149
  3. Berger 2004, S. 148
  4. Life, 27. Juli 1964, zitiert bei Berger 2004, S. 149
  5. Berger 2004, S. 150
  6. Loreto Todd, Ian F. Hancock; Loreto Todd (Hrsg.): International English usage. Routledge, 1986, ISBN 9780709943143, S. 199 (in Google Books, abgerufen am 15. Februar 2010). (englisch)
  7. Constanze, Mai 1964, zitiert bei Berger 2004, S. 138
  8. Berger 2004, S. 138
  9. Time, 1. Dezember 1967, zitiert bei Berger 2004, S. 142
  10. Süddeutsche Zeitung, 20./21. Juni 1964, zitiert bei Berger 2004, S. 142
  11. Life, 27. Juli 1964, zitiert bei Berger 2004, S. 139
  12. Bademode.com, abgerufen am 6. März 2010
  13. Monikini-Today's Styles (englisch) Abgerufen am 15. Februar 2010
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Monokini aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.