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Moabiter

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Die Moabiter waren ein Volk, das östlich des Toten Meeres und südlich des Arnon lebte.

Geschichte

Nach wechselhaften Auseinandersetzungen mit den Israeliten wurden die Moabiter vom Nordreich Israel unter der Dynastie Omri besiegt und blieben offenbar bis etwa 850 v. Chr. tributpflichtig, als der moabitische König Mescha die Oberherrschaft Israels abschüttelte und ein zusammenhängendes Gebiet von der Nord- bis zur Südspitze des Toten Meeres eroberte.

Um 720 v. Chr. wurden die Moabiter von den Assyrern besiegt. Bald darauf verschwanden sie aus den Quellen, sie gingen wohl in den Nabatäern und anderen Wüstenvölkern auf.

Religion

Der Hauptgott der Moabiter war Kemosch, von dem sich ihre Könige ableiteten (König Mescha nannte sich "Sohn des Kemosch") (4. Buch Mose 21,29). Außerdem beteten sie den Baal-Peor, offenbar eine regionale Variation des kanaanäischen Gottes Baal an. Eine moabitische Inschrift erwähnt den auch in der Bibel genannten Seher Bileam.

Bibel

Gemäß der Darstellung der Bibel sind sie die Nachfahren von Moab, einem Sohn von Lot. Die Zeugung Moabs wird jedoch in der Bibel wenig rühmlich dargestellt. Nach 1. Mose 19, Vers 30-38 (Gen 19,30-38 EU) machten die Töchter Lots ihren Vater betrunken und verführten ihn im Rausch. Die ältere Tochter wurde schwanger und gebar Moab. Die jüngere folgte dem Beispiel und kam so zu einem Sohn den sie Ben-Ammi nannte. Er wurde zum Stammvater der Ammoniter. Da Lot ein Neffe Abrahams war, sind die beiden Brudervölker mit den Hebräern bzw. Israeliten verwandt. In weiteren schriftlichen Quellen erscheinen sie erstmals im 13. Jahrhundert v. Chr. auf einer ägyptischen Inschrift.

Der offensichtliche Versuch der Moabiter, die auf ihrem Durchzug nach Kanaan im Lande der Moabiter verweilenden Israeliten zu einer Art "Akkulturation" durch eine Vermischung der Völker ("... zu huren mit den Töchtern der Moabiter") und Religionen zu veranlassen (4. Mose 25 "... die luden das Volk zu den Opfern ihrer Götter"; dies war ggfs. Opfer im Rahmen eines Totenkultes, nach Ps. 106, 29-31), erzürnte den israelischen Gott Jahwe derart, dass er eine nicht näher definierte "Plage" unter das Volk Israel brachte, die 24.000 Mann (4. Mose 25,9) tötete. Diese Plage hörte nach Darstellung des biblischen Textes erst auf als der Enkel des ersten Hohepriesters Aaron, Pinhas, den besonders provokanten Beischlaf-Versuch des Israeliten Simri ("vor den Augen des Mose und der ganzen Gemeinde") durch eine Art exemplarische Exekution in flagranti (gemäß jüdischem Rechtsverständnis) "in dessen Zelt" in praktisch öffentlicher Weise beendete.

Es war "im Lande Moab" aber (5. Mose 29 ff.), wo der Gott Jahwe - neben dem Bundesschluss am Berg Horeb - einen zweiten Bund mit dem Volk Israel schloss. Im Rahmen dieses zweiten Bundesschlusses wird Josua als Nachfolger Moses eingesetzt, und dort, "im Lande Moab" enden auch die fünf Bücher Mose.

Auf der Wanderung der Israeliten ins gelobte Land starb dann auch Mose der Bibel zufolge (5. Mose 34,5)im Land der Moabiter, vermutlich auf dem Berg Nebo und wurde "im Tal gegenüber Bet-Peor" begraben. Ein konkretes Grab habe aber, so der biblische Bericht, niemand je gefunden.

Die Moabiter werden in der Bibel fast immer als Gegner der Israeliten erwähnt, was evtl. auch mit dem unter ihnen vorherrschenden Baals-Kult zusammenhing.

Trotzdem war die Moabiterin Ruth (Buch Rut) Urgroßmutter von König David (vgl. Ruth 4,17; 4,20-22; Sam 22,3-4) und somit eine Stammesmutter des Geschlechts Davids. Dabei ist jedoch vermutlich nicht die (ethnische) Abstammung ausschlaggebend, sondern die Loyalität und Gefolgstreue der Ruth.

Siehe auch

Literatur

  • Erasmus Gaß: Die Moabiter - Geschichte und Kultur eines ostjordanischen Volkes im 1. Jahrtausend v. Chr. (Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins 38). Wiesbaden 2009. ISBN 3-447-05108-6
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Moabiter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.