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Misliya-Höhle

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Blick auf die Reste der Höhle (Bildmitte) aus einiger Entfernung
Abri aus der Nähe

Die Misliya Höhle (früher auch: Brotzen Cave[1]) ist ein archäologischer Fundplatz am Westhang des Karmel-Gebirges in Israel, in der Nähe des Wadi Sefunim, 12 Kilometer südlich von Haifa und rund sieben Kilometer nördlich der Fundplätze Tabun und Skhul. Die Höhle wird insbesondere von Mina Weinstein-Evron (Universität Haifa) und Israel Hershkovits (Universität Tel Aviv) erforscht. Die erste Pilotgrabung fand Ende 2000 / Anfang 2001 statt; zuvor waren aber bereits Oberflächenfunde gesammelt worden. Die paläontologischen und archäologischen Funde stammen aus der Zeitspanne zwischen 400.000 und 150.000 Jahren vor heute.

Die Höhle – heute ein mehrteiliges Abri – befindet sich am Fuß einer 17 bis 20 Meter hohen Felswand aus Kalkstein, die nach West/Südwest ausgerichtet ist, rund 95 Meter über dem Meeresspiegel. Zahlreiche große Gesteinsbrocken unterhalb der Höhle und weitere Anhaltspunkte werden jedoch dahingehend interpretiert, dass hier ursprünglich eine große, tiefer gehende Höhle existierte, deren äußere Bereiche zusammengestürzt sind. Erhalten geblieben sind von ihr nur drei, wenige Meter tief reichende Nischen in der Felswand sowie vor diesen befindliche Terrassen.

Eingebettet in Brekzien oder in weicherem Sedimentmaterial wurden an unterschiedlichen Stellen innerhalb der Abris und unterhalb von ihnen Steingeräte vom Typ Levallois geborgen, die ins Mittelpleistozän datiert wurde, jedoch auch älteres Steingerät[2] sowie zahlreiche Tierknochen. Nachgewiesen wurde ferner, dass Teile der ursprünglichen Höhle in dieser Epoche zwar wiederholt kollabiert sind, sie aber auch nach solchen Ereignissen erneut bewohnt wurde.

Ein besonderer Fund, der bislang nicht sicher datiert wurde, ist ein teilweise erhaltener Oberkiefer eines Erwachsenen, der möglicherweise älter als 150.000 Jahre ist und dem anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) zugeschrieben werden könnte.[3]

Literatur

  • Mina Weinstein-Evron et al.: Introducing Misliya Cave, Mount Carmel, Israel: A new continuous Lower/Middle Paleolithic sequence in the Levant. In: Eurasian Prehistory. Band 1, Nr. 1, 2003, S. 31–55.
  • Mina Weinstein-Evron et al.: A Window into Early Middle Paleolithic Human Occupational Layers: Misliya Cave, Mount Carmel, Israel. In: Paleo Anthropology. 2012: 202−228, doi:10.4207/PA.2012.ART75

Weblinks

Einzelnachweise

  1. F. Brotzen und E.J. Baumgartel: Neue steinzeitliche Funde vom Karmelgebirge in Palästina, 1925–1926. In: Berliner Museen. Berichte aus den Preußischen Kunstsammlungen. Band 48, 1927, S. 119–122
  2. Yossi Zaidner, Dotan Druck und Mina Weinstein-Evron: Acheulo-Yabrudian handaxes from Misliya Cave, Mount Carmel, Israel. In: Axe Age: Acheulian Tool-making from Quarry to Discard. New Approaches to Anthropological Archaeology, 2007, S. 243–66, ISBN 978-1845531386
  3. Human exodus may have reached China 100,000 years ago. Auf: newscientist.com vom 6. August 2014, aufgerufen am 23. Januar 2018
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Misliya-Höhle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.