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Miriam Makeba

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Miriam Makeba mit Dizzy Gillespie (1991)

Miriam Makeba (geb. 4. März 1932 in Prospect Township, nahe Johannesburg, Südafrika; gest. 10. November 2008 in Castel Volturno, Italien; vollständiger Name Zenzile Makeba Qgwashu Nguvama Yiketheli Nxgowa Bantana Balomzi Xa Ufun Ubajabulisa Ubaphekeli Mbiza Yotshwala Sithi Xa Saku Qgiba Ukutja Sithathe Izitsha Sizi Khabe Singama Lawu Singama Qgwashu Singama Nqamla Nqgithi, auch bekannt als Mama Afrika)[1][2] war eine südafrikanische Sängerin und eine Vertreterin der Weltmusik. Sie kämpfte seit ihrem Exil 1960 gegen die damalige Apartheids-Politik Südafrikas und setzte sich für die Menschenrechte ein.

Leben

Miriam Makeba kam als Kind einer Haushaltshilfe und eines Lehrers auf die Welt. Sie heiratete im Jahr 1949 Gooli Kubay und brachte 1950 ihre einzige Tochter Bongi Makeba zur Welt.[3] Im Folgejahr wurde die Ehe geschieden. Miriam Makeba arbeitete wie ihre Mutter als Hausmädchen. Ihre musikalische Laufbahn begann Miriam Makeba als Sängerin der Gruppen Cuban Brothers und Manhattan Brothers. Später gründete sie das Frauentrio The Skylarks.

1959 heiratete sie den Inder Sonny Pillay.[3] Im selben Jahr war sie die Hauptdarstellerin in dem erfolgreichen Musical King Kong. Nachdem sie im gleichen Jahr durch ihren Auftritt in dem Anti-Apartheid-Film Come Back, Africa Aufsehen erregt hatte, kehrte sie nicht sofort in ihre Heimat zurück, woraufhin ihr die Rückreise verweigert wurde. Daraufhin half ihr Harry Belafonte bei der Einreise in die USA und bei ersten Auftritten in Los Angeles und New York. Damit begann ihre Weltkarriere. Makebas größter internationaler musikalischer Erfolg war das in Xhosa geschriebene Lied Pata Pata (1967). Dieses Lied schaffte es in die US-amerikanischen Charts und bis auf Platz 14 in der bundesdeutschen Hitparade. Zu ihren weiteren bekannten Liedern zählen The Click Song, Soweto Blues sowie eine Version von Mbube (The Lion Sleeps Tonight), die sie unter anderem auf der Feier zum 45. Geburtstag John F. Kennedys im Madison Square Garden am 19. Mai 1962 sang. 1963 sprach sie erstmals vor der UNO und verlangte den Boykott des südafrikanischen Apartheid-Regimes. Von 1964 bis 1966 war sie mit dem südafrikanischen Jazzmusiker Hugh Masekela verheiratet. 1968 heiratete sie den Bürgerrechtler und Black-Panther-Aktivisten Stokely Carmichael. Daraufhin wurden sie vom FBI überwacht, so dass sie nach Guinea auswanderten. Dort wurden sie bald gute Freunde von Präsident Ahmed Sékou Touré und seiner Frau. Im Herbst 1974 trat sie mit James Brown, B. B. King, The Spinners und The Crusaders auf einem Großkonzert in Afrika auf. Es war Teil des Rahmenprogramms für den von Don King veranstalteten historischen Boxkampf Rumble in the Jungle (dt.: „Der Kampf im Dschungel“) zwischen dem damaligen Schwergewichtsweltmeister George Foreman und dem Ex-Weltmeister Muhammad Ali, der am 30. Oktober 1974 in Kinshasa (Zaire, heute: Demokratische Republik Kongo) stattfand.

1978 wurde die Ehe von Makeba und Carmichael geschieden.[3] Miriam Makeba wurde dann Zweitfrau von Bageot Bah, einem belgischen Muslim, der Angestellter einer Luftfahrtgesellschaft war.[3] Miriam Makebas Tochter Bongi Makeba starb 1985. 1986 sang Miriam Makeba ein Duett mit Paul Simon auf dessen Konzert. 1987 begleitete sie ihn auf dessen Graceland-Tour. 1988 trat sie zusammen mit Hugh Masekela beim Nelson Mandela 70th Birthday Tribute Concert in London auf. Nach drei Jahrzehnten Exil in den USA und Guinea kehrte sie 1990, auf Bitte von Nelson Mandela, nach Südafrika zurück und lebte wieder in Johannesburg. 1992 war sie an der Seite von Whoopi Goldberg in der Verfilmung des Musicals Sarafina! zu sehen. Am 26. September 2005 erklärte Miriam Makeba ihren Abschied von der Bühne. Eine letzte Welttournee führte sie noch durch die USA, Kuba, Brasilien, Venezuela, Skandinavien und Deutschland. Am 25. Mai 2006 gab Miriam Makeba auf dem 18. Africa Festival in Würzburg ihr letztes Konzert in Deutschland.

Am 9. November 2008 trat Miriam Makeba auf einem Benefizkonzert für den von der Camorra bedrohten Schriftsteller und Journalisten Roberto Saviano in Castel Volturno in Italien auf. Kurz nach ihrem Auftritt erlitt sie einen Herzinfarkt und verstarb am frühen Morgen des 10. November im Krankenhaus.[4]

Ehrungen

Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter den Grammy, den Dag-Hammarskjöld-Preis und 2001 die Otto-Hahn-Friedensmedaille in Gold. 1996 erhielt sie den Kora All African Music Award für ihr Lebenswerk,[5] und 2002 wurde sie mit einem inoffiziellen „Nobelpreis für Musik“, dem Polar Music Prize, ausgezeichnet.

Diskographie

Soloalben

  • Miriam Makeba, 1960
  • The World of Miriam Makeba, 1962
  • Makeba, 1963
  • The Voice of Africa, 1964
  • Makeba Sings, 1965
  • An Evening With Belafonte/Makeba (mit Harry Belafonte), 1965
  • The Click Song, 1965
  • All About Makeba, 1966
  • Malaisha, 1966
  • Pata Pata, 1967
  • Keep Me In Mind, 1970
  • A Promise, 1974
  • Country Girl, 1975
  • Comme une symphonie d'amour, 1979
  • Sangoma, 1988
  • Welela, 1989
  • Eyes on Tomorrow, 1991
  • Sing Me a Song, 1993
  • Live From Paris & Conakry, 1998 (1974/1977)
  • Homeland, 2000
  • Reflections, 2003
  • Forever, 2006

Zusammenstellungen (Auswahl)

  • Africa 1960–65 recordings, 1991
  • The Best Of Miriam Makeba & The Skylarks 1956–59 recordings, 1998
  • Mama Africa: The Very Best of Miriam Makeba, 2000
  • The Guinea Years, 2001
  • The Definitive Collection, 2002
  • The Best of the Early Years, 2003

Filmographie

  • Come Back, Africa. Spielfilm, Südafrika, USA, 1959, Buch: Bloke Modisane, Lewis Nkosi, Lionel Rogosin, Regie: Lionel Rogosin [6]
  • Sarafina! Musikfilm, Südafrika, Großbritannien, USA, 1992 117 Min., Regie: Darrell Roodt, unter anderem mit Whoopi Goldberg; der Film handelt von den Jugendunruhen in Soweto 1976, Makeba stellt die Mutter eines Jugendlichen dar.[7]
  • When We Were Kings. Dokumentarfilm, Regie: Leon Gast, handelt vom im Herbst 1974 in Kinshasa im damaligen Zaire veranstalteten Boxkampf Rumble in the Jungle und enthält Konzertaufnahmen von Miriam Makeba. When We Were Kings erhielt 1997 den Oscar für den besten Dokumentarfilm.
  • Amandla! A Revolution in Four-Part Harmony. Dokumentation, Südafrika, 2002, 108 Min., Regie: Lee Hirsch[8]
  • Mama Africa. Dokumentarfilm, Deutschland, Südafrika, Finnland, 2011, 91 Min., Regie: Mika Kaurismäki [2]

Biographie

1987 verfasste Miriam Makeba zusammen mit dem weißen US-Amerikaner James Hall das Buch Makeba. My Story. 1988 erschien die deutsche Übersetzung Homeland Blues. Ein farbiges Leben. im Goldmann Verlag. (ISBN 3-442-30060-6)

Einzelnachweise

  1. Miriam Makeba: Goodbye, Mama Afrika! in Die Zeit vom 11. November 2008
  2. 2,0 2,1 Mama Makeba in mokant.at vom 26. Januar 2012
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Miriam Makeba im Rheingau, Artikel vom 22. August 2004
  4. «Mama Afrika» in Italien gestorben in Hamburger Morgenpost vom 10. November 2008
  5. List of the 1996 Kora event winners, abgerufen am 16. Februar 2010
  6. Come Back, Africa, englische Wikipedia
  7. Sarafina! - englische Wikipedia
  8. Amandla!: A Revolution in Four-Part Harmony, englische Wikipedia

Weblinks

 Commons: Miriam Makeba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Miriam Makeba aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.