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Miriam Magall

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Miriam Magall (2011)
Miriam Magall (Genf, 1963)
Miriam Magall (Israel, ca. 1970)

Miriam Magall (geb. 7. Dezember 1942 in Treuburg/Ostpreußen als Keren Kowalski; gest. 17. August 2017 in Berlin) war eine in Deutschland lebende und in deutscher Sprache arbeitende israelische Schriftstellerin, Übersetzerin (14 erlernte Sprachen, davon 6 Arbeitssprachen) und Publizistin. Sie verfasste Romane, Sachbücher, schrieb Essays und hat über 300 Bücher übersetzt. Die Themen ihrer Werke reichen von jüdischer Religion über jüdische Küche bis hin zu Kunst und Geschichte des Judentums.

Leben

Miriam Magall wuchs bei Goslar als "verstecktes Kind" auf und verbrachte die ersten drei Lebensjahre in einem Keller. Ihre Mutter (Zelda Kowalski, geborene Nussboim) starb kurz nach ihrer Geburt. (Zitat Miriam Magall:) "Mein Vater wurde zusammen mit seiner Schwester, meiner Tante Rachel, ca. 14 Tage nach meiner Geburt [...] zusammen mit seiner Schwester lebendig von SA-Leuten verbrannt. Ich habe weder meinen Vater noch meine Mutter noch meine Tante je kennen gelernt - ja, ich weiß nicht einmal, wie sie aussahen, denn ich habe keinerlei Fotos von meiner Familie".

Aufgewachsen ist Miriam Magall bei dem früheren Dienstmädchen ihrer Eltern. Ihr Vater (Dr. Gabriel Kowalski) war Arzt. Erst als Miriam Magall 18 Jahre alt war, gab diese zu, dass sie nicht ihr leibliches Kind ist. Das Verhältnis zwischen den beiden Frauen blieb schlecht. Für Miriam Magall war es Schock und Erleichterung zugleich: "Ich verstand endlich, warum ich mich meiner 'Mutter' nie zugehörig fühlte". Auch ihr Judentum musste Miriam Magall neu entdecken. Später bezeichnete sie sich als modern-orthodox: "Das Judentum und die jüdische Gemeinschaft sind für mich die Quelle von Halt und Sinn".

Sie studierte Übersetzen und Dometschen in Saarbrücken und belegte den Dolmetscherlehrgang Hebräisch in Tel Aviv. Es folgte eine Karriere als Konferenzdolmetscherin in Israel und bei der Europäischen Union. Sie lebte bis 1988 in Tel-Aviv, danach bis 2002 in Heidelberg, bis 2010 in München, danach in Berlin. Bis 2001 war sie Vorstandsmitglied der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg.

Als sich in den letzten Jahren vor ihrem Tod ihr Gehör stetig verschlechterte, gab sie ihren Beruf als Konferenzdolmetscherin notgedrungen auf. Die plötzlich vorhandene freie Zeit nutzte sie, um nicht länger nur Bücher zu übersetzen, sondern selbst als Autorin in Erscheinung zu treten. Mit grosser Energie schrieb sie seither immer an mehreren Büchern gleichzeitig.

Werke (Auswahl)

  • Kleine Geschichte der jüdischen Kunst, Köln 1984 (Neuauflage Wiesbaden 2005)
  • Archäologie und Bibel. Wissenschaftliche Wege zur Welt des Alten Testaments, Köln 1986
  • Ein Rundgang durch das jüdische Heidelberg mit Miriam Magall, Heidelberg, 2006
  • Die Blut-Braut. Eine politische Liebesgeschichte, Lich/Hessen 2008 (Roman, unter Pseudonym: Rachel Kochawi)
  • Warum Adam keinen Apfel bekam. Grundfragen des Judentums, Stuttgart 2008
  • Wie gut sind deine Zelte, Jakob! Spaziergänge im jüdischen München, München 2008
  • Nakajima, Lich/Hessen, 2009 (Erzählung, unter Pseudonym: Rachel Kochawi)
  • Das Brot der Armut. Die Geschichte eines versteckten jüdischen Kindes, Lich/Hessen, 2010 (Autobiografie, unter Pseudonym: Rachel Kochawi)
  • Jerusalem. Heilige Stätten der Juden, Paderborn 2010
  • Internationale Jüdische Festmahlzeiten: 1. Bd. – Pessach: 16 Menüs mit 71 Rezepten aus 5 Ländern; 2. Bd. – Die Hohen Feiertage: 21 Menüs mit 147 Rezepten aus 20 Ländern; beide erschienen 2012
  • Auf dem Obasute-Yama. Oder: Verwirf’ mich nicht in meinem Alter!, Lich/Hessen 2014 (Roman)
  • Noch einmal: Gegen Apion. Der neue kulturelle Antisemitismus aus der Mitte der Gesellschaft, Hessen/Lich, 2015
  • kosher & kosher style. Einkaufen / Essen / Catering in Berlin, Berlin 2015 (deutsche und englische Ausgabe)
  • Kindheit in Ägypten, 2016 (Roman)

Weblinks (Auswahl)

Andere Wikis

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