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Mike Pence

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Dieser Artikel befasst sich mit dem US-Politiker. Zu weiteren Bedeutungen des Begriffs Pence siehe Pence (Begriffsklärung).
Mike Pence (2016)

Michael Richard „Mike“ Pence (* 7. Juni 1959 in Columbus, Indiana) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Seit dem 8. November 2016 ist er der designierte Vizepräsident der Vereinigten Staaten („Vice President-Elect“). Im Juli zuvor wählte der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ihn als seinen Vizepräsidentschaftskandidaten („Running Mate“) für die Wahl 2016 aus, welche die beiden dann für sich entscheiden konnten. Pence ist seit dem 14. Januar 2013 Gouverneur des Bundesstaates Indiana. Von 2001 bis 2013 vertrat er Indiana im US-Repräsentantenhaus.

Frühere Jahre und politischer Aufstieg

Pence bei einer Rede im Jahr 2011

Mike Pence wuchs in einem katholischen Elternhaus auf und wollte Priester werden.[1] Nach seinem Abschluss am Hanover College und der Indiana University School of Law in Indianapolis arbeitete er als Anwalt und Talk-Show-Moderator.

1986 und 1988 bewarb sich Pence um einen Sitz im US-Repräsentantenhaus, verlor jedoch gegen den langjährigen demokratischen Amtsinhaber Philip R. Sharp. Im Jahr 2000 trat er erneut an und gewann den Sitz, nachdem der bisherige Mandatsinhaber David M. McIntosh nicht wieder angetreten war, um für den Gouverneursposten zu kandidieren. In der Folge wurde Pence jeweils wiedergewählt, zuletzt im Jahr 2010. Pence wurde in verschiedenen US-Medien als möglicher Kandidat zur Präsidentschaftswahl 2008 gehandelt, entschied sich aber gegen eine Kandidatur.

Sein Abstimmungsverhalten im Repräsentantenhaus weist ihn als Abtreibungsgegner und Gegner von LGBT-Gleichberechtigung aus.[2] Mike Pence unterstützt Intelligent Design, das sich gegen die Evolutionstheorie richtet.[3] Pence akzeptiert auch den weitgehenden Konsens unter Wissenschaftlern nicht, dass die globale Erwärmung durch menschliches Handeln verursacht wurde.[4]

Im Mai 2011 gab Pence bekannt, sich für die Wahl 2012 kein weiteres Mal für sein Abgeordnetenmandat zu bewerben, sondern das Amt des Gouverneurs von Indiana anzustreben. Folglich schied er am 3. Januar 2013 aus dem Kongress aus.

Gouverneur von Indiana

Im Frühjahr 2012 wurde er von seiner Partei zum Kandidaten für die anstehende Gouverneurswahl nominiert. Die Wahl Anfang November 2012 entschied Pence mit 49,6 Prozent der Stimmen gegenüber 46,4 Prozent seines demokratischen Konkurrenten John R. Gregg für sich und trat den Gouverneursposten am 14. Januar 2013 an. Er löste seinen Parteikollegen Mitch Daniels ab, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren durfte.

Als Regierungschef seines Bundesstaates nahm Pence Steuersenkungen vor, die vor allem zu mehr Wirtschaftswachstum führen sollen. Pence ist Befürworter eines schlanken Staates, weshalb öffentliche Ausgaben während seiner Amtszeit gekürzt wurden. Kurz nach seinem Amtsantritt forderte er, eine Schuldenbremse in der Verfassung des Bundesstaates zu verankern. Dieses Vorhaben passierte bis Anfang 2016 eine Kammer der State Legislature und befindet sich weiterhin in parlamentarischer Beratung. Trotz seines Sparkurses gelang es Pence, die bundesstaatlichen Zuschüsse für das Bildungswesen zu erhöhen. Im Jahr 2015 stimmte seine Regierung außerdem einer Ausweitung der Gesundheitsreform von Präsident Obama zu, obwohl er diese Reform aus dem Jahr 2010 auf Bundesebene ablehnt. Mit dem Vorhaben sollen mehr Bürger eine Krankenversicherung erhalten. Pence geriet 2015 in die Kritik, als er ein Gesetz unterzeichnete, mit dem Ladenbesitzer mit Verweis auf ihren Glauben Dienstleistungen an Homosexuelle verweigern können (sogenannter Religious Freedom Bill). Nach massiven Protesten und der Drohung einiger Unternehmen, Indiana zu verlassen, wurde der Gesetzentwurf deutlich entschärft. Die Demokraten warfen Pence daraufhin Homophobie vor, während Pence erklärte, er lehne jegliche Diskriminierung Homosexueller ab.[5]

Seine Amtszeit als Gouverneur endet im Januar 2017. Zu Pences Nachfolger wurde im November 2016 sein bisheriger Stellvertrer Eric Holcomb gewählt.

Vizepräsidentschaftskandidat 2016

Pence bei einem Wahlkampfauftritt in Arizona im August 2016
Logo der Trump/Pence-Kampagne 2016

Am 15. Juli 2016 wurde Pence vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump als sein Vizepräsidentschaftskandidat für die Wahl im November 2016 vorgestellt. Pence hatte sich zuvor bei der am 3. Mai stattfindenden republikanischen Vorwahl in seinem Staat positiv zu Trump geäußert, jedoch erklärt, er werde für dessen Kontrahenten Ted Cruz stimmen. Nachdem Trump als Präsidentschaftskandidat der Partei feststand, erklärte der Gouverneur seine Unterstützung für Trump im eigentlichen Wahlkampf. Nach Medienangaben spielten Trumps Kinder Donald Junior, Ivanka und Eric eine zentrale Rolle in der Auswahl des Vizekandidaten. Im Wahlkampf soll Pence demnach vor allem die mangelnde politische Erfahrung des Seiteneinsteigers Trump kompensieren. Aus seiner Zeit im Kongress verfügt er über gute Beziehungen zu wichtigen Funktionsträgern der Republikaner, und auch als Gouverneur sammelte Pence Erfahrungen sowohl in der gesetzgeberischen als auch in der Regierungsarbeit. Auch soll Pence durch seine als ruhig und sachlich beschriebene Persönlichkeit Trumps extrovertiertes Auftreten ausgleichen. Er gilt als populär unter evangelikalen Wählern, die als wichtige republikanische Wählergruppe Trump eher skeptisch gegenüberstehen. Darüber hinaus werden Pence gute Verbindungen zu traditionellen Wahlkampfspendern der Partei zugeschrieben, die sich Trump gegenüber bis dahin eher zurückhielten.[6] Pence stammte ursprünglich aus einer aktiven katholischen Familie und wurde später zu einem evangelikalen Christen.[7]

Pence hatte sich in der ebenfalls im November 2016 anstehenden Gouverneurswahl für eine zweite Amtszeit als Gouverneur beworben. Nach gewonnener Primary im Frühjahr stellte ihn seine Partei erneut auf. Diese Kandidatur zog er jedoch am 15. Juli, dem letztmöglichen Datum, wieder zurück. Statt seiner nominierten die Republikaner Vizegouverneur Eric Holcomb, der erneut auf Pences Herausforderer von 2012 John R. Gregg trifft.[8] Trump verschob die Vorstellung von Pence wegen der Amokfahrt in Nizza um einen Tag;[9] am 16. Juli präsentierte er ihn als seinen „Running Mate“.[10] Auf dem Parteitag Mitte August wurden Trump und Pence formal nominiert. Sein direkter Gegner bei dieser Wahl war der US-Senator von Virginia Tim Kaine, der „Running Mate“ der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton.

Nachdem im Oktober 2016 Ton- und Bildaufzeichnungen mit Prahlereien Trumps über von ihm selbst mutmaßlich verübte sexuelle Belästigungen öffentlich gemacht worden waren und eine Reihe hochrangiger Republikaner den Rückzug Trumps aus dem Präsidentschaftswahlkampf forderte, distanzierte sich Pence mit den Worten: „Als Ehemann und Vater war ich empört über die Worte und die von Donald Trump beschriebenen Handlungen.“[11] Er sagte auch einen geplanten gemeinsamen Auftritt mit Trump am Folgetag ab, was die New York Times als beispiellose Zurückweisung eines Präsidentschaftskandidaten durch seinen „Running Mate“ bezeichnete.[12]

Entgegen den meisten politischen Prognosen konnten sich Trump und Pence am Wahltag überraschend durchsetzen und gewannen die Wahl. Dazu trug nicht zuletzt das starke Abschneiden in traditionell eher demokratisch wählenden Bundesstaaten im sogenannten Rust Belt des Mittleren Westens bei. Die Amtseinführung von Trump und Pence soll gemäß der Verfassung am 20. Januar 2017 stattfinden.

Privatleben

Mike Pence mit seiner Frau Karen (2015)

Mike Pence und seine Frau Karen, mit der er seit dem Jahr 1985 verheiratet ist, haben drei Kinder. Er konvertierte zur Grace Evangelical Church und engagiert sich mit seiner Familie für diese Kirche. Pence ist bekennender Fan der Chicago Cubs.[13]

Weblinks

 Commons: Mike Pence – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mike Pence: Vize: Ich bin Christ, Konservativer und Republikaner In: idea, 16. Juli 2016
  2. Hannah Levintova: Mike Pence Has Led a Crusade Against Abortion Access and LGBT Rights. In: Mother Jones, 14. Juli 2016 (englisch).
  3. Theory of the Origins of Man. In: Congressional Record, 11. Juli 2002 (Statement von Pence, englisch).
  4. Anthony Adragna, Dean Scott: Indiana Governor Mike Pence’s Views on Climate Change. In: Bloomberg BNA, 14. Juli 2016 (englisch).
  5. Mike Pence hat, was Trump fehlt. In: Tagesschau.de, 15. Juli 2016; Pence a polarizing governor in Indiana. In: New Hampshire Daily Gazette, 15. Juli 2016 (englisch).
  6. Trump will Pence als Vize. In: Tagesschau.de, 15. Juli 2016.
  7. Mike Pence’s Journey: Catholic Democrat to Evangelical Republican. In: The New York Times, 20. Juli 2016 (englisch).
  8. Indiana Gov. Mike Pence is Donald Trump’s VP pick. In: The Indy Star, 15. Juli 2016 (englisch).
  9. Veit Medick, Roland Nelles: US-Wahlkampf: Trump verschiebt wegen Anschlag seine Vize-Kür. In: Spiegel Online, 15. Juli 2016.
  10. Trumps Anti-Trump. In: Spiegel Online, 16. Juli 2016.
  11. Dies könnte ihn die Präsidentschaft kosten. In: SRF.ch, 8. Oktober 2016.
  12. Jonathan Martin, Maggie Haberman, Alexander Burns: Lewd Donald Trump Tape Is a Breaking Point for Many in the G.O.P. In: The New York Times, 8. Oktober 2016 (englisch).
  13. Pence won't abandon Cubs for Ohio votes, CBS News, 25. Oktober 2016 (englisch)

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