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Michail Salkind

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Michail Salkind, in Deutschland, Frankreich und nach 1945 international: Michael Salkind, in Mexiko: Miguel Salkind, geboren als Michail Jakowlewitsch Salkind (kyrill.: Михаил Яковлевич Залкинд) (geb. 1890 in Kiew, Russisches Kaiserreich, heute: Ukraine; gest. 10. Januar 1974[1] in Paris, Frankreich) war ein russisch- und ukrainischstämmiger Filmproduzent beim internationalen Film.

Leben und Wirken

Salkind gilt als einer der großen Unbekannten des Welt-Kinos, nur wenige Fakten über seine Vita sind überliefert. Noch zur Zarenzeit begann der Sohn des Anwalts Jakow Salkind (1858–1932) an der juristischen Fakultät der Universität seiner Heimatstadt Kiew mit einem Jurastudium, das er auch abschloss. Anschließend hat er zeitweise als Direktor die Kiewer Oper geleitet. Nach der bolschewistischen Machtübernahme bekam Salkind offensichtlich Schwierigkeiten mit den Behörden, 1921 ist er via Minsk mit seiner hochschwangeren Frau in den Westen ausgereist und konnte bei dieser Flucht Teile des Familienschmucks aus dem Lande schmuggeln. Kaum auf deutschem Boden angekommen, wurde sein Sohn Alexander Salkind, der später in Michails Fußstapfen treten und gleichfalls Filme produzieren sollte, in Danzig geboren. Bald darauf kehrte Michail Salkind jedoch in die Sowjetunion zurück und übernahm für sechs Monate die Leitung der Leningrader Staatsoper. Anschließend entschloss er sich erneut zur Flucht und verließ die UdSSR, diesmal für immer. Für die kommenden Jahre ließ sich die Familie Salkind in Berlin nieder.

Michail Salkinds Tätigkeiten in Deutschland sind weitgehend im Dunkeln verborgen, gesichert scheint nur zum Jahresbeginn 1925 seine Produzententätigkeit (gemeinsam mit Romain Pinès) bei dem Filmklassiker Die freudlose Gasse von G. W. Pabst. Trotz des enormen Kritikererfolges sind weitere Filmproduktionen Salkinds in Deutschland nicht nachzuweisen. Im Herbst 1932 soll er auch an Pabsts filmischer Umsetzung von Don Quichotte beteiligt gewesen sein. Als Jude 1933 zur Flucht aus dem nationalsozialistisch gewordenen Deutschland genötigt, ließ sich die Salkind-Familie in Frankreich nieder. Erst in den ausgehenden 1930er Jahren konnte Michail dort erneut Arbeit in der Filmproduktion finden. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verließen die Salkinds Frankreich und ließen sich zunächst auf Kuba, dann schließlich in Mexiko nieder. Dort konnte Michail Salkind, der hier seinen Vornamen in “Miguel” hispanisierte, ab 1943 eine Fülle von Filmen herstellen. In dieser Zeit führte Salkind auch seinen Sohn Alexander an die Filmproduktion heran. Mit Beginn der 1950er Jahre kehrten Michail und Alexander Salkind nach Europa zurück. Michail lebte nunmehr in Paris, trat aber nur noch sporadisch als Filmproduzent in Erscheinung, zumeist im Zusammenspiel mit Alexander. Beide stellten gemeinsam vor allem großangelegte, bildstarke und ebenso prominent wie international besetzte Filmproduktionen wie Austerlitz – Glanz einer Kaiserkrone, Der Prozeß, Cervantes – Der Abenteurer des Königs und Die vier Musketiere – Die Rache der Mylady her.

Weitere Aktivitäten

1972 wurde Salkind Vertreter der Liga für Menschenrechte an der Côte d'Azur.

Michail Salkind hat sich auch einen Namen als Autor von Gedichten gemacht.

Filmografie

Einzelnachweise

  1. Grabplatte von Michail und Alexander Salkind, die das häufig zu lesende Sterbedatum „Dezember 1973“ widerlegt

Weblinks


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Michail Salkind aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.