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Michaela Coel

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Michaela Coel (* 1. Oktober 1987 in London als Michaela Ewuraba Boakye-Collinson) ist eine britische Poetin, Drehbuchautorin und Schauspielerin ghanaischer Abstammung. Sie kreierte die Fernsehserien Chewing Gum von 2015 bis 2017 nach ihrem Theaterstück Chewing Gum Dreams sowie die 2020 erschienene I May Destroy You, für die sie jeweils das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle spielte.

Frühes Leben

Michaela Coel wurde unter dem Namen Michaela Ewuraba Boakye-Collinson als Tochter ghanaischer Eltern geboren, die sich vor ihrer Geburt getrennt hatten, und wuchs daher mit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester im London Borough of Tower Hamlets auf. Dort war sie in der Grundschule das einzige schwarze Mädchen ihrer Altersklasse, was dazu führte, dass sie als isoliertes Mädchen andere schlug und mobbte. Die Universität brach sie zweimal ab.[1]

Mit 18 Jahren wurde Coel pentekostale Christin und begann, zölibatär zu leben. Ihr Verhalten als Christin beschreibt sie selbst als militant und urteilend, wodurch sie ihre Freunde verlor. Um sich über Christus auszudrücken, begann sie 2006, Gedichte zu schreiben, die sie im Theater Hackney Empire vortrug. Dort entdeckte sie der Theatorautor und -regisseur Ché Walker, der sie darauf in einen Meisterkurs, den er an der Royal Academy of Dramatic Art gab, einlud. Danach ging Coel auf die Guildhall School of Music and Drama, wo sie ihre Religion wieder ablegte.[1] Sie meldete sich auf Anregung Walkers bei Guildhall an, erhielt ein Stipendium und war dort das erste schwarze Mädchen seit fünf Jahren, das sich einschrieb. Ihren Abschluss machte sie 2012.[2]

Karriere

Chewing Gum Dreams und Chewing Gum

2012 schrieb Cole ihr Abschlussprojekt an der Guildhall: Chewing Gum Dreams, das sie im Yard Theatre in Hackney Wick aufführte und 2014 in der Shed (dem Temporary Theatre) des Royal National Theatre.[2] Dort hatte sie im selben Jahr bereits in zwei Stücken, Home und Blurred Lines, gespielt und als viertes folgte die Medea. Coels Stück ist als One-Woman-Show ein 45 Minuten langer, semi-autobiographischer Monolog in der Rolle der 14-jährigen Tracey, die Bühne nur mit einem einzelnen Stuhl bestückt.[3] Das Stück erhielt sehr positive Kritiken: Oliver Prout vom Evening Standard[4] und Maddy Costa vom Guardian vergaben 4 von 5 Sterne. Costa nennt es eine überschäumende, gutgelaunte Performance und ein Knallbonbon an Monolog.[5]

Coel wurde von der Produktionsfirma Retort auf die Idee einer Fernsehserie angesprochen, zögerte aber erst noch. Sie wurde zunächst überredet, sich für eine Rolle in Top Boy zu bewerben, in der sie 2013 in zwei Episoden erschien.[2] Danach drehte sie mit Channel 4 zwei sogenannte Comedy Blaps, und im August 2014 genehmigte der Sender eine Comedy-Fernsehserie namens Chewing Gum.[6] Sie wurde von Oktober 2015 bis Februar 2017 ausgestrahlt und zeigt Coel als 24-jährige Tracey. Coel schrieb außerdem die Drehbücher aller Episoden und schrieb und sang den Titelsong und weitere Lieder[7] und wirkte in der zweiten Staffel an der Produktion mit. In der sehr positiven Rezeption der Serie wird ihre Comedy-Leistung hochgelobt. Mike Hale von der New York Times schreibt, Coel sei ein Clown im besten und traditionellen Sinn: „voll Freude, zügellos, ohne Scham und bereit, in jede Richtung zu gehen auf der Suche nach Lacher.“[8] Für den Guardian schreibt Filipa Jodelka nach der ersten Staffel, Coels Timing, Wärme und Gabe für Körper-Comedy mache sie zur Wiederkunft von Lucille Ball.[9] Für die Serie wurde Coel mit zwei BAFTA Awards und zwei Royal Television Society Awards, jeweils als Breakthrough-Talent und für ihre Comedy-Leistung, ausgezeichnet.[10]

I May Destroy You

2015 hatte Coel eine Gastrolle in London Spy und 2016 eine Hauptrolle in The Aliens. Sie ist eine von wenigen Schauspielern, die in der Anthologieserie Black Mirror in mehr als einer Episode zu sehen war; nämlich in Abgestürzt und USS Callister. 2018 spielte sie bei Netflix die Hauptrollen in der Serie Black Earth Rising und dem Film Been So Long.

Im August 2018 hielt Coel mit dreißig Jahren als jüngste Person und erste schwarze Frau[11] die MacTaggart Lecture genannte Keynote-Rede beim Edinburgh International Television Festival und enthüllte, dass sie in einer Nacht, in der sie an dem Drehbuch für die zweite Staffel von Chewing Gum geschrieben hatte, sexuell missbraucht worden war.[12] Am selben Tag gab BBC die Bestellung einer neuen Serie von Coel mit dem Arbeitstitel Jan 22nd bekannt, in der sie das Thema sexueller Einwilligung in der heutigen Zeit erforsche.[13] Im Oktober 2019 wurde bekannt, dass die Serie von HBO ko-produziert wird.[14] Coel hatte das Angebot einer Streaming-Plattform, ihre eigene Serie zu kreieren und anzuführen, während alle Besitzrechte bei dem Streamingdienst liegen sollten, abgelehnt und nach Gründung ihrer eigenen Produktionsfirma FALKNA Productions in BBC und HBO neue Partner für das Projekt gefunden. Außerdem tat sie sich mit Phil Clarke von Various Artists Limited, der Head of Comedy bei Channel 4 war, als sie Chewing Gum entwickelt hatte, zusammen. Sie schrieb an allen zwölf Episoden gleichzeitig, was etwa anderthalb Jahre dauerte.[15] Am 8. Mai 2020 wurde bekannt gegeben, dass die Serie I May Destroy You heißen wird und am 7. Juni 2020 auf HBO und am 8. Juni im Vereinigten Königreich auf BBC One Premiere hat.[16] Coel nennt die Serie, in der ihre Figur nach Betäubung durch K.-o.-Tropfen sexuell missbraucht wird, aufgrund ihrer eigenen Erfahrung "definitiv nicht vollständig fiktional".[17]

Im August 2020 führte die britische Vogue Coel in ihrer Liste einflussreicher Frauen, die das Jahr beeinflusst und geprägt haben.[18] Im Oktober 2020 hatte sie beim London Film Festival den Vorsitz der Jury für den IWC Schaffhausen Filmmaker Bursary Award inne.[19]

Veröffentlichungen

EP

  • 2007: May 22nd

LP

  • 2009: Fixing Barbie
  • 2011: We're the Losers

Theaterskript

Filmografie

Persönliches

Coel identifiziert sich als aromantisch.[20]

Auszeichnungen

  • Laurence Olivier Bursary Award 2011
  • Alfred Fagon Award 2012: Beste schwarze Theaterautorin, für Chewing Gum Dreams[21]

für Chewing Gum:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Sam Hattenstone: Filthy, funny and Christian: the many sides of Chewing Gum's Michaela Coel. In: The Guardian. 4. Oktober 2015. Abgerufen am 9. März 2020.
  2. 2,0 2,1 2,2 Gabriel Tate: Meet Michaela Coel: the rising star behind Chewing Gum, E4's new drama about London estate life. In: Evening Standard. 18. September 2015. Abgerufen am 10. März 2020.
  3. Kev Geoghegan: Michaela Coel: A rising star at the National Theatre. In: BBC News. 25. März 2014.
  4. Oliver Prout: Chewing Gum Dreams, National's Shed - theatre review. In: Evening Standard. 20. März 2014. Abgerufen am 10. März 2020.
  5. Maddy Costa: Chewing Gum Dreams review: An effervescent look at adolescence. In: Guardian. 19. März 2014. Abgerufen am 10. März 2020.
  6. Interview with Michaela Coel. In: Channel 4. 16. September 2015. Abgerufen am 10. März 2020.
  7. Michaela Coel explains why the music she recorded for Chewing Gum isn't getting released. In: Fader. 12. Januar 2017. Abgerufen am 8. März 2020.
  8. Mike Hale: Review: In ‘Chewing Gum,’ a Young Woman Hilariously Tries to Lose Her Virginity. In: The New York Times. 7. April 2017. Abgerufen am 9. März 2020.
  9. Filipa Jodelka: Council estate of mind: Michaela Coel’s Chewing Gum is smart, bawdy and brilliant. In: The Guardian. 6. Oktober 2015. Abgerufen am 9. März 2020.
  10. Michaela Coel wins two Royal Television Society Awards, Screen Nation Award, BAFTA Breakthrough Nomination for Chewing Gum. In: Retort. 24. März 2016. Abgerufen am 9. März 2020.
  11. Maija Kappler: Why Everyone Is Obsessed With Michaela Coel And 'I May Destroy You'. In: Huffpost Canada. 7. Juli 2020. Abgerufen am 10. Juli 2020.
  12. Ben Dowell: Michaela Coel reveals she was sexually assaulted while writing TV show. In: RadioTimes. 22. August 2018. Abgerufen am 2. Juni 2020.
  13. Ben Dowell: Michaela Coel to explore sexual consent in modern relationships in BBC2 drama series. In: RadioTimes. 22. August 2018. Abgerufen am 2. Juni 2020.
  14. Peter White: HBO To Co-Produce Michaela Coel Drama ‘January 22nd’ As Series Casts Rising British Stars. In: Deadline. 23. Oktober 2019. Abgerufen am 2. Juni 2020.
  15. Kimberly Bond: Why Michaela Coel’s I May Destroy You is your next much-watch show. In: EveningStandard. 2. Juni 2020. Abgerufen am 2. Juni 2020.
  16. Peter White: ‘I May Destroy You’: HBO Sets Premiere For Michaela Coel Sexual Consent Drama. In: Deadline. 8. Mai 2020. Abgerufen am 2. Juni 2020.
  17. Flora Carr: Michaela Coel’s I May Destroy You is a biting and brave look at consent. In: RadioTimes. 2. Juni 2020. Abgerufen am 2. Juni 2020.
  18. The Vogue 25: The Women Shaping 2020. In: British Vogue. 7. August 2020. Abgerufen am 10. August 2020.
  19. Michael Rosser: BFI reveals IWC emerging filmmaker award finalists; Michaela Coel leads jury. In: ScreenDaily. 21. September 2020. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  20. Ann Lee: Michaela Coel On London and Love in Netflix Musical 'Been So Long'. In: culture trip. 15. November 2018. Abgerufen am 6. Juli 2020.
  21. 2012 Awards. In: Alfred Fagon Award. Abgerufen am 10. März 2020.
  22. Female Performance in a Comedy Programme. In: BAFTA. Abgerufen am 8. März 2020.
  23. Television Craft. In: BAFTA. Abgerufen am 8. März 2020.
  24. RTS Programme Awards 2016. In: Royal Television Society. Abgerufen am 9. März 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Michaela Coel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.