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Michael Ponti

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Michael Ponti (* 29. Oktober 1937 in Freiburg im Breisgau; † 17. Oktober 2022 in Garmisch-Partenkirchen) war ein US-amerikanischer Pianist, der in Deutschland geboren und teilweise ausgebildet wurde.

Leben

Ponti war der Sohn eines Presseoffiziers der US-Armee.[1] Er studierte Klavier in Washington, D.C. bei Gilmour McDonald (Schüler und ehemaliger Assistent von Leopold Godowsky) von 1945 bis 1955 und bei Erich Flinsch (einst Schüler und Assistent von Emil von Sauer) an der Frankfurter Musikhochschule von 1955 bis 1961, nachdem der Vater erneut nach Deutschland versetzt worden war. Seine internationale Karriere begann mit dem 1. Preis beim Busoni-Wettbewerb 1964, nachdem er bei diesem Wettbewerb bereits 1956 den 4. und 1958 den 3. Preis erhalten hatte.

Ponti galt als Pianist, der die technischen Schwierigkeiten suchte; so umfasste ein Klavierabend in London sechs der Études d’exécution transcendante von Liszt, gefolgt von den Chopin-Etüden op. 25, den Sinfonischen Etüden und der Toccata von Schumann und endete mit Skrjabins 4. Sonate.[2] Zu seinem New Yorker Debüt spielte er drei Stunden lang und gab neun Zugaben.[2] Von 1977 bis 1999 spielte Ponti auch im Trio mit dem US-amerikanischen Geiger Robert Zimansky und dem Cellisten Jan Polasek[3] und trat in einer Auswahl von Liedern von Charles Ives als Begleiter für Dietrich Fischer-Dieskau auf.

Anfang der 70er Jahre nahm Ponti eine große Anzahl unbekannter romantischer Klavierkonzerte für Vox/Turnabout, zumeist in Weltersteinspielungen, sowie das Solo-Gesamtwerk mehrerer Komponisten, unter anderem Skrjabin, Rachmaninoff und Tschaikowski, auf. Seine v. a. aus dieser Zeit stammende Diskografie umfasst daher mehr als 80 Platten. Später spielte er für das französische Label Dante sowie für Naxos ein.

Im Jahr 2000 erlitt Ponti einen Schlaganfall, wonach er die rechte Hand nicht mehr nutzen konnte.[1] Ab 2002 trat Ponti mit Repertoire für die linke Hand alleine, wie von dem einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein in Auftrag gegebenen Werken, auf. Ein Klavierkonzert für die linke Hand schrieb der Komponist und Dirigent Paul Theissen für Ponti, mit dem er schon vor dem Schlaganfall zusammengearbeitet hatte.

Ponti lebte im Norden von Garmisch-Partenkirchen, wo er im Oktober 2022 im Alter von 84 Jahren starb.[4]

Literatur

  • Michael  Stegemann, M. Ponti, in: Neue Zeitschrift für Musik 144, 1983, H. 1, S. 19–22
  • Thomas Schipperges: Klavierspiel als Lebensaufgabe – Romantik als Lebenswerk – Virtuosität als Lebenslast. Michael Ponti, dem fabelhaften Pianisten und frühen Archäologen der Musik des 19. Jahrhunderts zum 80. Geburtstag. In: Musik in Baden-Württemberg. Jahrbuch 2017/18, Bd. 24 (Jubiläumsband), hrsg. von Bärbel Pelker, Stuttgart 2018, S. 303–309.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Der Pianist Michael Ponti. SWR2-Musikstunde mit Thomas Rübenacker. In: SWR2. 3. November 2007, archiviert vom Original am 21. April 2014; abgerufen am 3. Mai 2021.
  2. 2,0 2,1 Michael Ponti auf: Naxos
  3. Robert Zimansky | Biografie. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
  4. Pianist Michael Ponti gestorben. In: rtl.de, 18. Oktober 2022, abgerufen am 18. Oktober 2022.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Michael Ponti aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.