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Michael Braun (Kritiker)
Michael Braun (* 1958 in Hauenstein (Pfalz); † 22. oder 23. Dezember 2022[1]) war ein deutscher Literaturkritiker und unter anderem Herausgeber des Deutschlandfunk Lyrikkalenders. Er lebte in Heidelberg.
Werdegang und Werk
Braun studierte Germanistik und Philosophie. Er arbeitete im Rundfunk, war ab 1994 als Moderator beim Erlanger Poetenfest tätig und gab zahlreiche Anthologien zeitgenössischer Lyrik heraus. Mit seinem umfangreichen kritischen Werk in nahezu allen öffentlichen Medien im deutschsprachigen Raum (wie z. B. der Neuen Zürcher Zeitung[2] oder dem Tagesspiegel) galt Michael Braun als einer der besten Kenner der deutschsprachigen Dichtung.[3][4] Seine mehr als vierzig Jahre kontinuierlich betriebene Literaturkritik war sowohl durch detailreiche Beiträge zu Einzelautorinnen und -autoren[5] als auch durch eine kritische Begleitung der literarischen Institutionen, Festivals und grundlegenden globalen Wandlungen der Literaturszene gekennzeichnet.[6][7] In zahlreichen Interviews[8] eröffnete er innovative Zugänge zu zeitgenössischer Lyrik sowie den Wechselwirkungen zu anderen Künsten, wie etwa der Malerei.[9]
Er starb im Dezember 2022 an einer Embolie.[10]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Der poetische Augenblick. Essays zur Gegenwartsliteratur. Vis-à-Vis, Berlin 1986 ISBN 3-924040-07-9
- Der zertrümmerte Orpheus. Über Dichtung. Das Wunderhorn, Heidelberg 2002 ISBN 3-88423-197-9
- Hugo Ball. Der magische Bischof der Avantgarde. Das Wunderhorn, Heidelberg 2011 ISBN 978-3-88423-364-1
- mit Michael Buselmeier: Der gelbe Akrobat. 50 deutsche Gedichte der Gegenwart, kommentiert. poetenladen, Leipzig 2011
- mit Michael Buselmeier: Der gelbe Akrobat 2. 50 deutsche Gedichte der Gegenwart, kommentiert. poetenladen, Leipzig 2016
- Die zweite Schöpfung : Poesie und bildende Kunst : Michael Braun im Gespräch mit Klaus Merz, Nico Bleutge, Gerhard Falkner, Marcus Roloff, Silke Scheuermann. Das Wunderhorn, Heidelberg 2016
Als Herausgeber
- mit Hans Thill: Punktzeit. Deutschsprachige Lyrik der 80er Jahre. Das Wunderhorn, Heidelberg 1987 ISBN 3-88423-049-2
- mit Hans Thill: Das verlorene Alphabet. Deutschsprachige Lyrik der neunziger Jahre. Das Wunderhorn, Heidelberg 1998 ISBN 3-88423-139-1
- mit Hans Thill: Lied aus reinem Nichts. Deutschsprachige Lyrik des 21. Jahrhunderts. Das Wunderhorn, Heidelberg 2010 ISBN 978-3-88423-326-9
- Jean Krier: Eingriff sternklar. Gedichte aus dem Nachlass. poetenladen Verlag 2014 ISBN 978-3-940691-61-3
Auszeichnungen (Auswahl)
Weblinks
- Literatur von und über Michael Braun im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Porträt des Autors auf der Website des poetenladens
- Michael Braun, Biografie und lieferbare Titel auf der Website des Verlags Das Wunderhorn
- Michael Braun, bei volltext.net
Einzelnachweise
- ↑ Freund der Poetik: Literaturkritiker Michael Braun ist tot. In: SWR.de. 23. Dezember 2022, abgerufen am 23. Dezember 2022.
- ↑ Michael Braun: Zeit der Auflösung | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 2014-08-21 ISSN 0376-6829 (https://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/zeit-der-aufloesung-1.18366903).
- ↑ Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2018 / Freund der Poeten. Abgerufen am 15. Februar 2018.
- ↑ Vgl. lyrikwelt.de (Memento vom 5. November 2010 im Internet Archive)
- ↑ Feine Verwehungen | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 2013-05-15 ISSN 0376-6829 (https://www.nzz.ch/feine-verwehungen-1.18081875).
- ↑ Interview mit Kritiker Michael Braun / Lyrik-Anthologien: "Für Jäger und Sammler". Abgerufen am 15. Februar 2018.
- ↑ Leukerbad 2015 | Literaturfestival | Michael Braun. Abgerufen am 15. Februar 2018.
- ↑ Vgl. Michael Brauns Gespräche auf volltext.net. In: Volltext. Abgerufen am 28. April 2021.
- ↑ Begegnungen | Fixpoetry. Abgerufen am 15. Februar 2018.
- ↑ Pfälzer Lyrik-Doyen Michael Braun gestorben - Lyrik. Abgerufen am 23. Dezember 2022.
- ↑ Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2018: Freund der Poeten, boersenblatt.net, 15. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018
Personendaten | |
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NAME | Braun, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Literaturkritiker und Herausgeber |
GEBURTSDATUM | 1958 |
GEBURTSORT | Hauenstein (Pfalz) |
STERBEDATUM | vor 23. Dezember 2022 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Michael Braun (Kritiker) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |