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Methylphenidat

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Strukturformel
Strukturformel von Methylphenidat
Vereinfachte Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Freiname Methylphenidat
Andere Namen
  • (±)-2-Phenyl-2-(2-piperidyl)essigsäure-methylester (IUPAC)
  • Methylphenidati hydrochloridum
Summenformel C14H19NO2
CAS-Nummer
  • 113-45-1 (Methylphenidat)
  • 298-59-9 [(2RS,2′RS)-Methylphenidat·Hydrochlorid]
PubChem 4158
ATC-Code

N06BA04

DrugBank APRD00657
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Sympathomimetikum, Stimulans

Wirkmechanismus

Dopamin/Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer

Eigenschaften
Molare Masse 233,31 g·mol−1
Schmelzpunkt
  • 224–226 °C [(2RS,2′RS)-Methylphenidat·Hydrochlorid][1]
  • 74–75 °C (Base)[2]
Siedepunkt

135–137 °C (79,98 Pa) (Methylphenidat)[1]

Löslichkeit

gut in Wasser, Ethanol und Chloroform [(2RS,2′RS)-Methylphenidat·Hydrochlorid][3]

Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [4]
07 – Achtung 08 – Gesundheitsgefährdend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​334
P: 261​‐​342+311 [4]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5][4]

Xn
Gesundheits-
schädlich
R- und S-Sätze R: 22​‐​42
S: 22​‐​26​‐​36
Toxikologische Daten

350 mg·kg−1 (LD50Ratteoral, Hydrochlorid)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Methylphenidat (kurz: MPH; Handelsname u. a. Ritalin) ist ein Arzneistoff mit stimulierender Wirkung aus der Gruppe der Phenylethylamine. Er wird zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und off-label auch bei Narkolepsie eingesetzt.

Die Substanz zählt zu den Weckaminen (Amine mit „aufweckender“ Wirkung). MPH ähnelt zwar strukturell den Amphetaminen, wird jedoch als Piperidin-Derivat eingestuft. Es hat eine ähnliche Wirkung wie Pemolin und ist chemisch eng verwandt mit Desoxypipradrol.

In Deutschland ist Methylphenidat als verkehrs- und verschreibungsfähiges Betäubungsmittel eingestuft.[6]

Geschichte

Methylphenidat wurde erstmals 1944 von Leandro Panizzon, einem Angestellten der schweizerischen Firma Ciba (heute Novartis), synthetisiert. Zu der damaligen Zeit war es auch üblich, Selbstversuche mit neu entwickelten Substanzen durchzuführen – so probierten Leandro Panizzon und seine Ehefrau Marguerite („Rita“) Methylphenidat aus. Besonders beeindruckt war Marguerite davon, dass sich ihre Leistung im Tennisspiel nach Einnahme von Methylphenidat steigerte. Von ihrem Spitznamen Rita leitet sich der bekannte Handelsname Ritalin für Methylphenidat ab.[7] Ritalin wurde 1954 von Ciba auf dem deutschsprachigen Markt eingeführt.[8]

Das Medikament wurde in Deutschland zunächst rezeptfrei abgegeben, aber 1971 dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt.[9]

Pharmakologie

Methylphenidat wirkt anregend und aufregend (psychoanaleptisch). Es unterdrückt Müdigkeit und Hemmungen und steigert kurzfristig die körperliche Leistungsfähigkeit. Normalerweise bei körperlicher Überlastung auftretende Warnsignale wie Schmerz und Erschöpfungsgefühl werden vermindert. Methylphenidat hemmt den Appetit.

Wirkungsweise

Siehe auch: Pharmakodynamik
Die Signalübertragung vom Axon eines Neurons (oben) zum Dendriten eines anderen Neurons (unten) wird erhöht z. B. durch die Blockade von Transportern, die ausgeschüttete Neurotransmitter in das Axon zurückführen. Dadurch erhöht sich die Menge der Transmitter im Spalt zwischen den Zellen und damit die Signalübertragung von Zelle zu Zelle. Methylphenidat bewirkt eine solche Signalverstärkung durch Blockade von Transportern.

Methylphenidat hemmt die Funktion von Transportern für die Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin. In seinem Wirkungsmechanismus hinsichtlich der Blockade der Dopamintransporter (DAT) ähnelt es dem Kokain.[10] Diese Transporter sitzen in der Zellmembran der präsynaptischen Nervenzelle und dienen einer schnellen Wiederaufnahme der Neurotransmitter aus dem synaptischen Spalt. Infolge der Wiederaufnahmehemmung (Reuptake-Inhibition) ist die Konzentration dieser Neurotransmitter erhöht und länger andauernd. Dies führt zu erhöhtem Signalaufkommen am Rezeptor und unter anderem zu einer Erhöhung des Sympathikotonus. In geringem Maße sorgt Methylphenidat für die Freisetzung von Katecholaminen, die große Erhöhung der Dopaminkonzentration wird aber in erster Linie durch Wiederaufnahmehemmung erreicht.[11] Methylphenidat zeigt außerdem eine Affinität zum Serotonin-Rezeptor 5-HT1A und 5-HT2B. Eine Wirkung als Agonist konnte nicht nachgewiesen werden.[12]

Verstoffwechselung

Siehe auch: Pharmakokinetik

Methylphenidat wird rasch und fast vollständig resorbiert. Die gleichzeitige Einnahme von Nahrung hat keine relevante Wirkung auf die Absorption. Die Bioverfügbarkeit beträgt 22 ± 8 % für das d-Enantiomer und 5 ± 3 % für das l-Enantiomer p.o. in unretardierter Form. Die maximale Plasmakonzentration ist nach ca. 2 Stunden erreicht. Methylphenidat wird mit einer mittleren Halbwertszeit von 2 bis 3 Stunden aus dem Plasma eliminiert und die systemische Clearance beträgt 0,40 ± 0,12 l/h/kg für D-Methylphenidat und 0,73 ± 0,28 l/h/kg für L-Methylphenidat. Die absolute Wirkdauer beträgt ca. 4 Stunden.[13]

Chemie

Methylphenidat gehört nicht zu den klassischen Phenethylaminen,[14] ist aber ein indirektes Sympathomimetikum mit zentraler Wirkung. Die chemische Struktur ähnelt teilweise dem Ethanolamingrundgerüst der Katecholamine.

Stereoisomere von Methylphenidat

Isomerie

Methylphenidat besitzt zwei stereogene Zentren. Es gibt also vier Konfigurationsisomere: (2R,2′R)-Form, (2S,2′S)-Form, (2R,2′S)-Form und die (2S,2′R)-Form. Bei der nicht-stereoselektiven Synthese entstehen die (2R,2′R)-Form und die (2S,2′S)-Form als Racemat in gleicher Menge sowie das Racemat aus der (2R,2′S)-Form und der (2S,2′R)-Form. Arzneilich verwendet werden sowohl das Racemat der threo-Form, das [(2RS,2′RS)-Methylphenidat], als auch die reine D-threo-Form. Das für die pharmakologische Wirkung hauptsächlich verantwortliche Dexmethylphenidat. Erythro-Methylphenidat [(2RS,2′SR)-Methylphenidat] ist in Deutschland als verkehrsfähiges, aber nicht verschreibungsfähiges Betäubungsmittel eingestuft.[15]

Synthese

Klassische Syntheseroute von Methylphenidat
Selektive Synthese von threo-Methylphenidat

Für die Herstellung von Methylphenidat sind verschiedene Synthesewege bekannt.[16] Bereits 1944 stellte Pannizon einen Syntheseweg vor, der zu einem Diastereomerengemisch von Methylphenidat führt.[17] Neuere Synthesewege ermöglichen die selektive Herstellung von threo-Methylphenidat oder Dexmethylphenidat.

Synthese nach Pannizon

Die von Pannizon beschriebene Syntheseroute und die zahlreichen bekannten Abwandlungen dieses Synthesewegs stellen den klassischen Weg zur Herstellung von Methylphenidat dar. Im ersten Schritt dieser Synthese wird im basischen Milieu Benzylcyanid mit 2-Chlorpyridin aryliert. Das erhaltene Phenyl-(2-pyridyl)-acetonitril wird im Sauren hydrolysiert und mit Methanol zum entsprechenden Methylester verestert. Die abschließende Reduktion des Pyridinrings mit Wasserstoff unter Platin-Katalyse in wässriger Essigsäure führt zu einem Diastereomerengemisch von Methylphenidat.[18] Die energetisch begünstigten threo-Isomere lassen sich aus den erythro-Isomeren des Diastereomerengemischs durch Epimerisierung gewinnen.

Synthese von threo-Methylphenidat

Eine Möglichkeit der selektiven Darstellung von threo-Methylphenidat besteht in einer Kondensation von Phenylglyoxylsäureestern mit Piperidin und einer anschließenden Lactamspaltung.[19]

Synthese von Dexmethylphenidat

Als anspruchsvoller gilt die Synthese des Eutomers Dexmethylphenidat.[20] Eine Enantiomerenanreicherung durch Rekristallisation erlaubt die Isolierung von Dexmethylphenidat unter Substanzverlust.[21] Die Enantiomerentrennung gelingt auch während der Synthese beispielsweise mit Hilfe von (S)-(–)-α-Methylbenzylamin auf der Stufe der intermediär gebildeten (±)-threo-Ritalinsäure oder unter Verwendung von Dibenzoyl-D-tartrat auf der Stufe des Amids. Eine Enantiomerentrennung aus (±)-threo-Methylphenidat ist unter anderem mit (R)-(–)-Binaphthyl-2,2'-diylhydrogenphosphat, (–)-Methoxyessigsäure, O,O’-Di-p-toluoyl-D-Weinsäure oder O,O’-Dibenzoyl-D-Weinsäure möglich.[21][22]

Ausgehend von L-erythro-2-Phenyl-2-(2-piperidyl)acetamid wurde 1958 erstmals eine stereoselektive Synthese beschrieben. Weitere stereoselektive Synthesewege für Dexmethylphenidat gehen unter anderem von (R)-Pipecolinsäure und Phenyllithium[23] oder Phenyldiazoessigsäuremethylester und N-BOC-Piperidin unter Rh2(5R-MEPY)4-Katalyse[19] aus.

Struktur-Aktivitäts-Beziehungen

Zur Ergründung von Struktur-Aktivitäts-Beziehungen (engl. SAR) wurden zahlreiche MPD-Analoga synthetisiert. Die Einführung eines einzelnen Bromatoms im Aromaten erhöht am stärksten in meta-Stellung die Hemmung bestimmter Monoamin-Transporter (Dopamintransporter (DAT), Noradrenalintransporter (NET), Affinitätserhöhung etwa jeweils 20-fach).[24][25] Wie anderweitig gezeigt, ist die elektrostatische Eigenschaft des Amino-Stickstoffs für die Monoamintransporter-Bindung (MAT-Bindung) von geringer Bedeutung; dass dagegen das räumliche Profil von entscheidendem Einfluss ist, zeigt der Ersatz durch Bausteine ähnlicher räumlicher Gestalt (Isostere).[26] Durch Ringverengung zum Pyrrolidinyl können zum Serotonintransporter affine (SERT-affine) Verbindungen erzeugt werden.[27] Die Ester-Gruppe ist nach bewährtem Muster austauschbar gegen Alkyle oder Carbonyle.[28]

Analytik

Die zuverlässige qualitative und quantitative Analyse von Methylphenidat gelingt in den verschiedenen Untersuchungsmaterialien wie Blut,[29] Blutserum, Blutplasma,[30] Haaren,[31] Urin, Speichel,[32] Abwässern[33] oder Schmeißfliegenlarven[34] nach geeigneter Probenvorbereitung durch die Kopplung chromatographischer Verfahren wie der Gaschromatographie oder HPLC mit der Massenspektrometrie. Auch Enzymimmunoassays sind als Screeningtests verfügbar, sollten jedoch für forensische Zwecke durch die oben genannten spezifischeren Methoden ergänzt werden.

Anwendungsgebiete

ADHS bei Kindern und Jugendlichen

Methylphenidat ist im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen bei Kindern ab einem Alter von 6 Jahren und Jugendlichen angezeigt, wenn sich andere therapeutische Maßnahmen allein als unzureichend erwiesen haben. Die Diagnose darf sich nicht allein auf das Vorhandensein von Symptomen stützen, sondern muss auf einer vollständigen Anamnese und Untersuchung des Patienten anhand der Kriterien im DSM-5 oder ICD-10 basieren.

Eine therapeutische Gesamtstrategie beinhaltet sowohl psychologische, pädagogische, soziale als auch medikamentöse Maßnahmen und zielt auf eine Stabilisierung von Kindern mit einem Verhaltenssyndrom ab, das durch folgende Symptome charakterisiert sein kann: chronisch kurze Aufmerksamkeitsspanne, Ablenkbarkeit, Impulsivität, mäßige bis starke Hyperaktivität, emotionale Labilität, geringfügige neurologische Anzeichen und abnormales Elektroenzephalogramm. Die Lernfähigkeit kann gegebenenfalls beeinträchtigt sein. Ein Spezialist für Verhaltensstörungen muss die Behandlung beaufsichtigen.[35]:S. 12

Das Anwendungsgebiet wurde im Juni 2006 in Umsetzung einer Entscheidung der EU-Kommission nach einem europäischen Risikobewertungsverfahren europaweit eingeschränkt. Bei therapiebedürftigem ADHS ist also regelmäßig eine multimodale Therapieform angezeigt;[36] die ausschließlich medikamentöse Behandlung mit Methylphenidat ist normalerweise nicht ausreichend und als unsachgemäß zu betrachten. In Deutschland hat der Gemeinsame Bundesausschuss dies im September 2010 nachvollzogen und in der Arzneimittel-Richtlinie festgelegt, dass Methylphenidat auch nur in der bestimmungsgemäßen, zugelassenen Anwendung zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden darf.[37][38]

Früher wurde empfohlen, Methylphenidat nur an Schultagen zu verwenden. Heute ist vielfach auch die durchgehende Medikation (d. h. auch an schulfreien Tagen) praktikabel,[36][39][40] wenn zusätzlich das außerschulische Sozialverhalten im Ziel der Therapie steht.

Seit Juni 2006 ist in den USA als eine weitere Darreichungsform ein transdermales Pflaster (Daytrana von Shire Pharmaceuticals) zur Applikation von Methylphenidat über die Haut erhältlich.[41] Das Pflaster wird täglich für bis zu neun Stunden getragen, wobei sich eine Wirkdauer von bis zu zwölf Stunden erreichen lässt. Wirkung und Nebenwirkungen von transdermal appliziertem Methylphenidat sind mit denen der Retardkapseln vergleichbar. Zusätzlich können am Applikationsort Hautreizungen und allergische Reaktionen auftreten, aus denen sich eine generelle Methylphenidatüberempfindlichkeit entwickeln kann.[42]

ADHS bei Erwachsenen

Im April 2011 wurde in Deutschland das zugelassene Anwendungsgebiet für ein Methylphenidat-haltiges Medikament (Medikinet adult) um die Behandlung von Erwachsenenen mit ADHS erweitert;[43][44] im Mai 2014 kam mit Ritalin adult eine weitere Behandlungsoption hinzu.[45]

Deren Therapie war bis dahin nur „off label“ möglich und somit auch nicht erstattungsfähig gewesen. Die Zulassung umfasst sowohl die Weiterbehandlung über das Kinder- bzw. Jugendalter hinaus als auch die Neueinstellung mit Methylphenidat im Erwachsenenalter, sofern eine seit der Kindheit fortbestehende ADHS vorliegt und sich andere therapeutische Maßnahmen allein als unzureichend erwiesen haben.[44] Zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit war es notwendig, für Kinder bzw. Jugendliche und Erwachsene unterschiedliche Präparate zur Verfügung zu stellen. Die Packungsbeilagen bzw. Fachinformationen unterscheiden sich wesentlich aufgrund unterschiedlicher Anwendungsdetails wie etwa bezüglich der jeweils empfohlenen Höchstdosis und Einnahmezeitpunkte.

Narkolepsie

Zudem findet Methylphenidat bei der Therapie der Narkolepsie Anwendung.

Dosierung

Die Dosierung erfolgt individuell nach einer sorgfältigen Diagnosestellung, da die optimale Wirkung bei unterschiedlichen Dosen erreicht wird. Die individuell optimale Wirkung lässt sich weder auf das Körpergewicht noch auf die Plasmakonzentration allein zurückführen.

Arzneilich verwendet wird das Methylphenidat-Hydrochlorid. Für die Therapie stehen Tabletten oder Kapseln in verschiedenen Stärken und mit entweder rascher, verlangsamter (retardierter) oder kombinierter (anfangs rascher, danach verlangsamter) Wirkstofffreisetzung zur Verfügung. Entsprechend resultiert eine unterschiedliche Wirkdauer, die von ein bis vier Stunden (nicht retardierte Formen)[46] bis zu zwölf Stunden (retardierte Formen) reichen kann. Nach Ende der Wirkungsdauer können sich die Symptome von ADHS verstärkt zeigen (ein sogenannter Rebound).

Die medikamentöse Therapie wird mit einer niedrigen Einzeldosis (z. B. 2,5 oder 5 mg bei Kindern) begonnen und wöchentlich um 5–10 mg pro Tag gesteigert (sog. Titrationsmethode), bis die optimale Dosis erreicht ist. Die durchschnittliche Dosis für Kinder liegt bei 10–20 mg/Tag,[47] für Erwachsene bei 20–30 mg/Tag.[13] In vielen Fällen ist nach einigen Monaten eine neue Einstellung auf eine höhere Dosis erforderlich. Die Höchstdosis liegt bei 1 mg pro kg Körpergewicht, höchstens jedoch 60 mg bei Kindern bzw. 80 mg bei Erwachsenen pro Tag.[48] Zu Beginn der Therapie wird Methylphenidat in einer rasch freisetzenden, kurzwirksamen Form verabreicht, weil es so besser zu steuern ist. Später kann dann auf ein Retard-Präparat umgestellt werden. Eine grundsätzliche Aussage über die richtige Dosis zu treffen ist nicht möglich: in manchen Fällen genügt bereits eine Tagesdosis von 5–10 mg, während in anderen Fällen bis zu 60 mg (MPH-HCl) erforderlich sind. Gewöhnlich wird die Tagesdosis auf zwei bis drei Einzeldosen einer kurzwirksamen Arzneiform oder eine bis zwei Dosen einer retardierten Form verteilt. Zur Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter wird anfangs gewöhnlich eine Einzeldosis von 10 mg gegeben. Eine Steigerung auf höhere Dosierungen als die für Kinder empfohlene Obergrenze von 60 mg/Tag ist keine Seltenheit. Verschreibungen von mehr als 92,5 mg/Tag (MPH-HCl, entsprechen 80 mg/Tag MPH) sind nach BtMVV nur in begründeten Einzelfällen und unter Wahrung der erforderlichen Sicherheit des Betäubungsmittelverkehrs zulässig.

Überdosierung

Eine moderate Überdosierung (zum Beispiel durch eine versehentlich doppelt eingenommene Dosis) von Methylphenidat kann zu Schwindel, Herzklopfen, Schlafstörungen, erhöhter Vigilanz („Wachheit“) oder auch zu übermäßiger Beruhigung führen. Durch die kurze Wirkungsdauer von wenigen Stunden ist normalerweise keine Behandlung erforderlich.

Eine starke Überdosierung kann zu Übererregtheit des zentralen Nervensystems, Krämpfen und Delirium bis zum Koma führen. Es können Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen auftreten. Ärztliche Behandlung ist in solchen Fällen dringend notwendig. Ein Delirium kann nur bei starkem Missbrauch über mehrere Wochen durch plötzliches Absetzen des Medikamentes auftreten.

Wechselwirkungen

Methylphenidat darf nicht zu nichtselektiven irreversibel wirkenden Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) ergänzt werden (bis 14 Tage nach dessen letzter Einnahme), da die Gefahr einer hypertensiven Krise bestehen kann.[13]

Bei gleichzeitiger Anwendung kann Methylphenidat die Wirkung von blutdrucksenkenden Mitteln, insbesondere von Guanethidin, herabsetzen. Andererseits kann die anfängliche sympathomimetische Wirkung von Guanethidin und Amantadin verstärkt werden.

Da Methylphenidat den Abbau von Antikoagulanzien des Cumarintyps, Antiepileptika (zum Beispiel Phenobarbital, Phenytoin, Primidon), Neuroleptika und trizyklischen Antidepressiva (zum Beispiel Imipramin, Desipramin) sowie Phenylbutazon im Organismus hemmt, muss deren Dosis bei gemeinsamer Gabe reduziert werden.

Bei der Einnahme von Alkohol gemeinsam mit Methylphenidat kann es eventuell zu einer überhöhten Dopaminkonzentration im Gehirn kommen. Außerdem kann der Abbau von Alkohol erschwert oder deutlich verzögert werden. Während der Einnahme von Methylphenidat sollte daher auf Alkoholkonsum verzichtet werden.

Einige retardierte Formulierungen von Methylphenidat sollten nicht zusammen mit Antazida oder H₂-Rezeptor-Antagonisten eingenommen werden, da es dabei zu einer rascheren Freisetzung kommen kann.[46]

Nebenwirkungen

Während einer Behandlung mit Methylphenidat erleben Kinder und Jugendliche mit einer Rate von 556 pro 1000 nicht-schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (non-serious adverse events), verglichen mit einer Rate von 406 pro 1000 bei Kontrollgruppen. Am häufigsten sind Schlafprobleme und verringerter Appetit.[49]

Laut Patienteninformation zählen zu den sehr häufigen Nebenwirkungen (in mehr als 1 von 10 Fällen) verminderter Appetit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Nervosität und Übelkeit zu Beginn der Behandlung. Sie können in der Regel durch Reduktion der Dosis oder durch Auslassen der Nachmittags- oder Abenddosis kontrolliert werden.[13]

Allgemeine Beschwerden

Häufig (1 von 100 bis 1 von 10): Appetitlosigkeit, Angstgefühle, anfängliche Schlafstörungen, depressive Verstimmung, Nervosität, Unruhe, Agitiertheit, Aggressionen, Zähneknirschen, Depressionen, verminderte Libido, Verwirrung, Spannung, Schwindelgefühl, Zittern, Ameisenlaufen (Kribbeln), Dämpfung (Sedierung), Spannungskopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Drehschwindel, Schmerzen in Nasen-Rachenraum, Aufstoßen (Dyspepsie), Erbrechen, Verstopfung, übermäßiges Schwitzen, Muskelspannung, Reizbarkeit, Gewichtsverlust, Muskelzuckungen (Tic), emotionale Labilität.

Bei Kindern und Jugendlichen außerdem Entzündung des Nasen-Rachenraums, Schwindel, Husten, Oberbauchschmerzen und Fieber.

Sehr selten (weniger als 1 von 10000 Fällen) treten Orientierungslosigkeit, akustische und visuelle Halluzinationen, Manien und beginnende Psychosen, Zorn, Agitiertheit, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmung, Traurigkeit, Lethargie oder Schläfrigkeit auf.

Appetit

Rückgang des Appetits und der Flüssigkeitsaufnahme ist eine häufige Nebenwirkung. Dies kann dadurch gemildert werden, dass das Methylphenidat nach dem Essen verabreicht wird oder die Hauptmahlzeit auf den Abend verlegt wird, wenn die Wirkung abgeklungen ist. Gewöhnlich verliert sich diese Nebenwirkung innerhalb einiger Monate.[13]

Schlaf

Übersichtsarbeiten (Metaanalysen), die eine Vielzahl bereits durchgeführter Studien zusammenfassen, stellen in Bezug auf die Verabreichung von Stimulanzien bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS fest, dass Schlafstörungen zunehmen, sich die Einschlafenszeit nach hinten verschiebt, die Schlafeffizienz schlechter und der Schlaf kürzer wird.[49][50] Es zeigte sich eine mögliche Dosis-Wirkungsbeziehung, d. h. der Effekt war umso stärker, je häufiger das Medikament im Laufe eines Tages eingenommen wurde.

Gastrointestinale Störungen

Da Methylphenidat in der Regel als Hydrochlorid vorliegt, reagiert es beim Lösen leicht sauer. Wenn Methylphenidattabletten ohne Flüssigkeit eingenommen werden, kann es zu Übelkeit oder Brennen in der Speiseröhre kommen. Zu Beginn der Behandlung treten häufig Bauchschmerzen oder Erbrechen auf.[13]

Haut, Unterhaut

Vermehrtes Schwitzen, Dermatitis (entzündliche Reaktion der Haut), Juckreiz, Quincke-Ödem können bei der Behandlung von Kindern auftreten,[51] ebenso kann es zu Haarausfall kommen. Des Weiteren können schuppende Hauterkrankungen und Nesselsucht auftreten.

Suizidalität

Bei Konsumenten von Methylphenidat-haltigen Zubereitungen wurden, neben erfolgtem Suizid, Suizidversuche und Suizidgedanken beobachtet.[52]

Herz-Kreislauf-System

Häufig (1:100 bis 1:10) kommt es zu Tachykardie (Herzrasen), Palpitationen (Herzklopfen), Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen) und Veränderungen (meist Erhöhung) von Blutdruck und Herzfrequenz. Selten (1:10000 bis 1:1000) tritt Angina pectoris auf.[13]

Wegen Berichten über teilweise schwere unerwünschte kardiovaskuläre Wirkungen wurde für methylphenidathaltige Arzneimittel ein Stufenplanverfahren zur Abwehr von Arzneimittelrisiken eingeleitet,[53] in dessen Folge die Produktinformationstexte hinsichtlich entsprechender Sicherheitshinweise überarbeitet wurden.

Eine Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Kinderkardiologie kommt zum Ergebnis, dass die Verabreichung von Ritalin im Einzelfall eine Steigerung des Blutdrucks zur Folge haben kann.[54]

Fahrtüchtigkeit

Bei der Behandlung mit Methylphenidat können Schläfrigkeit und Schwindel auftreten. Dies kann beim Bedienen von Maschinen und beim Autofahren zu Beeinträchtigungen führen.[13] In Deutschland ist das Führen von Kraftfahrzeugen unter Einwirkung von Methylphenidat grundsätzlich erlaubt.[55] In einigen Studien wurde nachgewiesen, dass durch die Einnahme von Methylphenidat die Fahrtauglichkeit von Menschen mit ADHS dosisabhängig signifikant verbessert wird.[56][57]

Schwangerschaft

Es wurden keine klinischen Studien durchgeführt, aus denen hervorgeht, ob die Anwendung von Methylphenidat während der Schwangerschaft sicher ist. Methylphenidat sollte aus diesem Grunde von Schwangeren nur eingenommen werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.[13]

Abhängigkeitsentwicklung

Fälle von Abhängigkeit wurden bei fachgerechter medikamentöser Therapie von ADHS mittels Methylphenidat nicht berichtet. Entsprechend ist die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung nicht in der Liste der unerwünschten Wirkungen in der Patienteninformation („Beipackzettel“) enthalten. Das plötzliche (eigenmächtige) Absetzen von Methylphenidat sollte jedoch unterlassen werden, da dies unter Umständen zu so genannten Absetzerscheinungen wie etwa verstärkter Hyperaktivität, Gereiztheit oder depressiver Verstimmung führen kann.

Generell wird für die Gruppe der ADHS-Betroffenen eine verstärkte Neigung zum Suchtmittelgebrauch (z. B. Nikotin, Alkohol oder Cannabis) angenommen.[58] Studien zeigen, dass eine Behandlung des ADHS mithilfe von Stimulanzien wie Methylphenidat die Suchtgefährdung bei den Betroffenen senkt.

Wachstum

Bei Kindern könnte die Langzeitanwendung von Methylphenidat zu einer Wachstumsverzögerung und zu reduzierter Gewichtszunahme führen,[13] wobei sich nach dem Absetzen der Medikation in den meisten Fällen der Wachstumsverlauf der Kinder später wieder normalisieren soll. Bis heute fehlen aber gesicherte Daten aus Langzeitstudien.

Nichtmedizinischer Gebrauch

Bei hochdosierter Anwendung, insbesondere wenn es nasal oder intravenös konsumiert wird, wirkt Methylphenidat stark antriebssteigernd und kann zu überschwänglicher Euphorie führen. Bei intravenösem Konsum besteht die Gefahr einer Embolie durch die Tablettenstoffe (Talkumembolie) nebst anderen Nebenwirkungen. Aufgrund seiner Wirkung, der eingeschränkten Verfügbarkeit und seines Rufes als angebliches Sedativum hat Methylphenidat in der Drogenszene gegenwärtig kaum eine Bedeutung. Eine solche Entwicklung kann aber langfristig nicht ausgeschlossen werden.

Methylphenidat wird nach Medienberichten jedoch missbräuchlich eingesetzt, um die Leistung in Schule und Beruf zu steigern und um die im Alltag normalen Konzentrationseinbrüche zu vermeiden. Dies scheint bisher vor allem auf Akademiker begrenzt zu sein. Eine Studie von 2013 untersuchte die Nutzung von Methylphenidat durch Medizinstudierende anhand englischer, spanischer und portugiesischer Publikationen der Jahre 1990 bis 2012. Der Anteil Medizinstudierender, welche innerhalb des letzten Jahres Methylphenidat konsumiert hatten, wurde je nach Publikation mit 3 % bis 16 % beziffert. Es gab keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Die zitierten Gründe der Studierenden lassen sich unter Steigerung ihrer akademischen Leistungsfähigkeit subsumieren. Die Untersuchung kam zu dem Schluss, dass es keine Beweise für gesteigerte Lern- oder Gedächtnisleistungen gäbe. Die Nutzung steigere schlicht die generelle Wachheit und Aufmerksamkeit und verkürze die Schlafdauer. Somit überstiegen die Erwartungen von positiven Effekten den tatsächlichen Nutzen der Substanz (siehe auch Neuroethik).[59]

Rechtliches

Methylphenidat unterliegt betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften und damit einer gesonderten Verschreibungspflicht. Entsprechend der Höchstdosis von 80 mg pro Tag darf ein Arzt innerhalb von 30 Tagen im Grundsatz nicht mehr als eine Menge von 2400 mg verschreiben.[60]

Handelsnamen

Concerta (D, A, CH, USA), Daytrana (USA), Equasym (D, A, CH), Medikinet (D, A, CH), Medikinet adult (D), Metadate (USA), Ritalin/Ritalin Adult (D, A, CH, USA) sowie diverse Generika.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Methylphenidat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 1. Juni 2014.
  2. Clarke's Analysis of Drugs and Poisons FOURTH EDITION. Pharmaceutical Press, London/ Chicago 2011, ISBN 978-0-85369-711-4.
  3. CliniPharm -Wirkstoffdaten Methylphenidat.
  4. 4,0 4,1 4,2 Datenblatt Methylphenidate hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 10. April 2011 (PDF).
  5. Seit dem 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Gemischen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  6. Anlage III des Betäubungsmittelgesetzes.
  7. Jörg Auf dem Hövel: Stefan und die Geschichte vom Ritalin
  8. Psychopharmaka Zeittafel
  9. Fünfte Verordnung über die den Betäubungsmitteln gleichgestellten Stoffe (Fünfte Betäubungsmittel-Gleichstellungsverordnung – 5. BtMGlV), vom 6. April 1971, einsehbar bei Eve & Rave (www.eve-rave.net).
  10. Nora Volkow u. a.: Methylphenidate and cocaine have a similar in vivo potency to block dopamine transporters in the human brain. In: Life Sciences. 65. Jg., Nr. 1, 1999, S. 7–12. PMID 10403500
  11. Eintrag zu Methylphenidat bei Vetpharm, abgerufen am 18. April 2012.
  12. Journal of Child and Adolescent Psychopharmacology: A Comprehensive In Vitro Screening of d-, l-, and dl-threo-Methylphenidate: An Exploratory Study.
  13. 13,0 13,1 13,2 13,3 13,4 13,5 13,6 13,7 13,8 13,9 Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Ritalin®/- SR/- LA; Stand der Informationen: März 2012. Neueste Fassung hier.
  14. T. J. Volz: Neuropharmacological Mechanisms Underlying the Neuroprotective Effects of Methylphenidate. In: Current Neuropharmacology. 2008. doi:10.2174/157015908787386041. Volltext bei PMC: 2701286.
  15. Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln (BtMG). Anlage II (zu § 1 Abs. 1) (verkehrsfähige, aber nicht verschreibungsfähige Betäubungsmittel). Abgerufen am 16. Juni 2013.
  16. Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher, Dieter Reichert: Pharmaceutical Substances. 4. Auflage. 2 Bände. Thieme-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 1-58890-031-2; seit 2003 online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
  17. L. Pannizon: La preparazione di piridil- e piperidil-arilacetonitrili e di alcuni prodotti di trasformazione (Parte Ia). In: Helv. Chim. Acta. 27, 1944 S. 1748–1756, doi:10.1002/hlca.194402701222.
  18. The Art of Drug Synthesis. John Wiley & Sons, 2013, ISBN 978-1-118-67846-6, Approved treatments for attention deficit hyperactivity disorder.
  19. 19,0 19,1 Jeffrey M. Axten, Lori Krim, Hank F. Kung, Jeffrey D. Winkler: A Stereoselective Synthesis of dl-threo-Methylphenidate: Preparation and Biological Evaluation of Novel Analogues. In: The Journal of Organic Chemistry. 63, 1998, S. 9628–9629, doi:10.1021/jo982214t.
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  28. M. Froimowitz, Y. Gu, L. A. Dakin u. a.: Slow-onset, long-duration, alkyl analogues of methylphenidate with enhanced selectivity for the dopamine transporter. In: Journal of Medical Chemistry. 50, Nr. 2, 2007 S. 219–232, doi:10.1021/jm0608614, PMID 17228864.
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  35. Annexe II-IV zur Entscheidung der Europäischen Kommission vom 27. Mai 2009.
  36. 36,0 36,1 Leitlinie Nr. 028/019, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, online auf den Seiten der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).
  37. Bundesministerium für Gesundheit: Bekanntmachung eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie: Anlage III Nummer 44 Stimulantien vom 16. September 2010. In: Bundesanzeiger. Nr. 181, 30. November 2010, S. 3975: „Die Änderungen in der arzneimittelrechtlichen Zulassung von Stimulantien zur Anwendung bei hyperkinetischen Störungen bzw. Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörungen (ADS/ADHS) werden in Bezug auf die Regelung in Anlage III Nummer 44 nachvollzogen.“
  38. Gemeinsamer Bundesausschuss: Tragende Gründe zum Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Änderung der Arzneimittel-Richtlinie: Anlage III Nummer 44 Stimulantien. Berlin, 16. September 2010.
  39. B. Blanz, C. Filz: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn der Kindheit. In: Kasper u. a.: Psychiatrie und Psychotherapie. Thieme Verlag, 2008.
  40. W. Kiess u. a. (Hrsg.): Therapie in der Kinder- und Jugendmedizin: Strategien für Klinik und Praxis. Elsevier, München 2007, ISBN 978-3-437-23200-8, S. 284. (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  41. Shire's transdermales Pflaster DAYTRANA(TM) erhält FDA-Zulassung für Behandlung von ADHS.
  42. Fachinformation zu Daytrana von Shire Pharmaceuticals.
  43. Methylphenidat auch für Erwachsene: BfArM erweitert Zulassung. In: Pressemitteilung 02/11. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, 15. April 2011, archiviert vom Original am 1. September 2011; abgerufen am 21. Dezember 2013.
  44. 44,0 44,1 Methylphenidat: Zulassung auf Erwachsene ausgeweitet. Govi-Verlag, Eschborn 2011-04-18 (http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=37610).
  45. Ritalin jetzt auch für Erwachsene. In: Pharmazeutische Zeitung online, 5. Juni 2014, abgerufen am 24. September 2016.
  46. 46,0 46,1 Fachinformation Medikinet 5/10/20 mg. Stand Mai 2009.
  47. E. Mutschler, G. Geisslinger, H. K. Kroemer, P. Ruth, M. Schäfer-Korting: Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. 9. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8047-1952-1.
  48. Änderungen des Betäubungsmittelrechts: BTM-Pflicht ab 1. Januar 2013 für flüssige Tilidin-haltige Fertigarzneimittel, Änderung von Höchstmengen ab 26. Juli 2012. Kassenärztliche Vereinigung Sachsen, 17. September 2012, abgerufen am 5. Dezember 2012; vgl. auch Fachinformation Medikinet adult. Mai 2013, abgerufen am 21. Dezember 2013 (RTF-Datei).
  49. 49,0 49,1 Ole Jakob Storebø u. a.: Methylphenidate for children and adolescents with attention deficit hyperactivity disorder (ADHD). In: Cochrane Review. (online) 25. November 2015.
  50. Katherine M. Kidwell, Tori R. Van Dyk, Alyssa Lundahl, Timothy D. Nelson: Stimulant Medications and Sleep for Youth With ADHD: A Meta-analysis. In: Pediatrics. 136, Dezember 2015.
  51. Rote Liste 2003.
  52. Annexe II-IV zur Entscheidung der Kommission, 27. Mai 2009.
  53. Methylphenidat-haltige Arzneimittel: Artikel 31-Verfahren, Schreiben des BfArM vom 4. März 2008.
  54. Medical Observer: Einfluss auf den Blutdruck
  55. Vgl. § 24a Abs. 2 i. V. m. Anlage zu § 24a StVG; siehe auch: Jörn Patzak: Mit Ritalin im Blut im Straßenverkehr unterwegs – darf man das? In: Joern.Patzak's blog. auf blog.beck.de, 30. Oktober 2011, abgerufen am 25. Dezember 2015.
  56. Maria Hofecker Fallahpour: Psychostimulanzien und Fahrtauglichkeit – Wie beeinflusst Methylphenidat das Fahrverhalten?. In: INFO Neurologie & Psychiatrie. 6, Nr. 3, 2005 S. 16–21 (http://www.sfg-adhs.ch/files/Fahrtauglichkeit%20und%20Stimulanzien.pdf).
  57. G. Laux, A. Brunnauer: Fahrtauglichkeit bei affektiven Störungen und unter Psychopharmaka. In: Der Nervenarzt. 85, Nr. 7, 2014 S. 822-828 (http://link.springer.com/article/10.1007/s00115-013-3994-2).
  58. ADHS-Therapie verringert die Suchtneigung. In: Ärzte-Zeitung. 29. September 2005.
  59. Guilherme Finger, Emerson Rodrigues da Silva, Asdrubal Falavigna: Use of methylphenidate among medical students: a systematic review. In: Revista da Associacao Medica Brasileira (1992). 59, Nr. Nr. 3 (Mai/Juni), 2013 S. 285–289, doi:10.1016/j.ramb.2012.10.007, PMID 23680277.
  60. § 2 Abs. 1 Buchst. a Nr. 13 der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV).

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