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Mercédès Jellinek

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Mercédès Adrienne Ramona Manuela Jellinek im Alter von 13 Jahren

Baronin Mercédès Adrienne Ramona Manuela von Weigl, geborene Jellinek, geschiedene Schlosser (geb. 16. September 1889 in Wien; gest. 23. Februar 1929 in Wien), war Tochter des österreichisch-ungarischen Diplomaten und Autohändlers Emil Jellinek und seiner Frau Rachel Goggmann Cenrobert. Sie ist Namenspatin der Automobilmarke Mercedes-Benz.

Schon früh entwickelte ihr Vater ein Interesse am Automobil und richtete nach dem Tod seiner Frau 1893 ein Büro in Nizza ein. 1897 erhielt er seinen ersten Wagen der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG). Bei der Tourenfahrt NizzaMagagnone–Nizza am 21. März 1899 erzielte ein 16 PS starker Daimler Rennwagen den ersten Preis, den Emil Jellinek unter dem Pseudonym Mercédès angemeldet hatte. Im April 1900 bestellte Jellinek 36 Daimler-Wagen – ein Drittel der Jahresproduktion – und forderte die Konstruktion eines neuen Wagens, den er Mercedes nannte und von denen der erste am 22. Dezember nach Nizza geliefert wurde. Im März 1901 erzielte der neue Wagen große Erfolge bei der Rennwoche in Nizza.

Am 26. März 1902 wurde Mercedes als geschützter Markenname der DMG registriert.

Mercédès heiratete 1909 den Wiener Baron Karl Schlosser in Nizza, mit dem sie 1912 die Tochter Elfriede und 1916 den Sohn Hans-Peter bekam. Nach 14 Jahren trennte sie sich 1926 von ihrem Mann und heiratete den Wiener Bildhauer Rudolf von Weigl, der aber nach wenigen Monaten an Schwindsucht starb. Mercédès selbst starb 1929 an Knochenkrebs und fand auf dem Wiener Zentralfriedhof ihre letzte Ruhestätte. Obwohl eine der bekanntesten Automarken ihren Vornamen trägt, hat Mercédès Jellinek selbst nie ein Auto besessen.

Nach Mercédès' Gesichtszügen wurde Undine, die Hauptfigur des Undinebrunnens, gestaltet. Dieser befindet sich in Baden bei Wien und wurde von dem Kärntner Bildhauer Josef Valentin Kassin geschaffen. Kassins Gestalten des Undinebrunnens wurden nach lebenden Modellen geformt. Kassin fertigte zudem die Statue einer Klagefrau des Jellinek-Familiengrabes auf dem Wiener Zentralfriedhof nach dem Vorbild der Mercédès Jellinek.

Ihr Sohn wurde während der deutschen Besetzung Frankreichs von der Gestapo verhaftet und 1944 durch die US-Army gerettet, die Tochter war Verfolgungen durch die Nationalsozialisten ausgesetzt.[1] Ihr Halbbruder Raoul Fernand Jellinek-Mercedes verübte unter dem Druck der antisemitischen Verfolgung 1939 Suizid.

Literatur

  • Guy Jellinek-Mercédès: Mon père, Monsieur Mercédès. Editions France-Empire, Paris 1961
    • Mein Vater der Herr Mercedes. Vom Autor aus dem Französischen. P. Neff, Wien 1962

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reinhard Brenner: Zur Geschichte der Sammlung Jellinek-Mercedes. Ein Briefwechsel, in: Buch und Bibliothek, 56 (2004), S. 353
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mercédès Jellinek aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.