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Menasze Seidenbeutel

Aus Jewiki
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Die Zwillinge Seidenbeutel
Landschaft (Kazimierz an der Weichsel), 1930

Menasze Seidenbeutel auch Seidenbeutlowie (geb. 17. Juni 1903 in Warschau; ermordet April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg) war ein polnisch/jüdischer Maler und Zwillingsbruder des Malers Efraim Seidenbeutel. [1] Auch der ältere Bruder Józef Seidenbeutel (1894 – 1923) war als Maler tätig, der jüngste Bruder Hirsch Seidenbeutel war Bildhauer.

Leben

Die Zwillinge Efraim und Menasze Seidenbeutel waren, mit sechs weiteren Geschwistern, Söhne des Abram Seidenbeutel, eines armen polnischen Juden, der mit Textilien handelte. Sie studierten zwischen 1924 und 1929 an der Schule der Schönen Künste Warschau bei Tadeusz Pruszkowski, Jerzy Skoczylas und Wojciech Jastrzębowski und im Jahr 1931 in Paris.

Die Zwillinge zeigten früh ihr großes Talent und so erhielten sie 1928 und 1929 ihre ersten Stipendien. Sie waren bei vielen großen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten – zum Beispiel bei der Biennale in Venedig - und erhielten zahlreiche Auszeichnungen.

1938 hatten die Brüder vor, sich in der Gegend von Lemberg niederzulassen. Nach dem Überfall Deutschlands auf Polen waren sie als Juden der Verfolgung ausgesetzt. Zunächst waren sie im Ghetto Bialystok interniert, dort wurden sie als Zwangsarbeiter in Industriebetrieben eingesetzt. Nach Auflösung des Ghettos wurden die Zwillinge in das KZ Auschwitz verschleppt, von dort führte ihr Leidensweg sie zunächst nach KZ Sachsenhausen und von dort in das KZ Flossenbürg.[2] Die Zwillinge wurden am gleichen Tag des Aprils 1945, am Tag vor der Befreiung des Lagers, im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet. Der Maler Isaac Celnikier war Zeuge ihrer Ermordung.

Beide waren Mitglied in der Künstlervereingung Szkola Warszawska. Die Brüder schufen Stillleben, Landschaften und Bildnisse, die sie meistens gemeinsam signierten. Ihre Gemälde zeigen gedrängte Ausschnitte mit kraftvoll modellierten Formen und lassen sich dem internationalen Neo-Impressionismus zuordnen. Im Thieme-Becker von 1936 wird in dem von M.Wallis-Walfisz verfassten Artikel erwähnt, dass die Werke beider Künstler in den Museen von Warschau, Lodz, Kattowitz,Moskau und Edinburgh vertreten waren. 1935 fand eine Sonderausstellung in Warschau statt. [3]

Bibliographie

  • Sztuki Piekne, 7 (1931) 283; 10 (1934) 174, 266. Tyg. i
  • Pion, Nr 89 v. 15. 6. 1935 (M. Maslowski).
  • Wiad. Liter., Nr 605 v. 23. 6. 1935 (M. Wallis).
  • Czas v. 9. 6. 1935 (W. Husarski).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Allgemeines Künstlerlexikon
  2. Künstlerbrüder von den Dürers zu den Duchamps, Begleitbuch zur Ausstellung im Haus der Kunst München, Seite 222 ff, Michael Imhoff Verlag, ISBN: 3-86568-043-7
  3. Thieme-Becker/Vollmer

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