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Menachem Kipnis

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Menachem Kipnis (geb. 1878 in Uzhmir in der heutigen Ukraine; gest. 15. Mai 1942 in Warschau) war ein jüdischer Kantor/Sänger, Musikkritiker, Fotograf und Sammler jüdischer Musik.

Vita

  • Menachem Kipnis Vater war Kantor. Nach desen Tod wurde er von seinem Bruder, auch einem Kantor, erzogen, der ihn auch im Gesang unterwies. Später wurde er Tenor und sang u. a. mit den Kantoren Berl Miller oder Jakub Samuel Morogowski. Mit anderen Kantoren sang er auch in Städten der Ukraine, Podoliens, Wolhyniens, Weißrusslands, Litauens und Polens.
  • Der Kantor Abraham Ber Birnbaum half ihm, seinen Gesangsstil zu perfektionieren.[1]
  • Während seiner Konzertreisen sammelte er jüdische Volksmusik und präsentierte diese auch bei seinen Konzertauftritten.
  • Im Jahr 1897 zog er nach Warschau und sang, obwohl er keinen Noten lesen konnte, an der Warschauer Oper 16 Jahre lang den 1. Tenor. Außerdem trat er in der Großen Synagoge in Warschau in der Tlomackie-Straße auf. Er studierte ab 1902 auch am Warschauer Konservatorium.
  • Danach sammelte er weiter jüdische Volksmusik sowie Synagogalmusik und begleitete seine Frau, die Sängerin Zimra Zeligfeld, auf Tourneen u.a. auch durch Deutschland und Frankreich. Heute halten viele Kipnis und Seligfeld für die ersten Sänger, die jiddische Lieder in Konzerten relativ authentisch präsentierten.[2] Für seine Sammlung jüdischer Musik nutzte er auch phonografische Aufzeichnungsmittel.
  • Als Fotograf dokumentierte er das jüdische Leben und er sammelte Kunst und antike Gegenstände mit Bezug zur jüdischen Kultur.
  • Von 1907 bis 1939 publizierte er Essays, Reviews und Artikel über Musik in jüdischen Journalen. Außerdem schrieb er Bücher über jüdische Musiker, Klezmermusik und jüdische Volksmusik.[3]
  • Er sammelte jiddische Volkslieder, die er bearbeitete. Sie wurden in zwei Bänden herausgegeben: Zechcik folks-lider im Jahr 1918, und Achcik folks-lider im Jahr 1925.[4]
  • Bekannt wurde auch seine humoristische Satire Di Chelemer majses aus dem Jahr 1930. Außerdem gab er ein Buch über den Ort Chelm mit dem Titel Rabin bez głowy - Opowieści z Chełma heraus[5]
  • Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs organisierte er in Warschau ein Orchester aus jüdischen Musikern, die aus anderen Orchestern entlassen worden waren.
  • 1942 starb er im Warschauer Ghetto an einem Schlaganfall.
  • Seine Aufzeichnungen behielt seine Witwe. Als diese später nach Treblinka deportiert wurde, gingen seine Aufzeichnungen leider alle verloren. Nur seine vorher in New York veröffentlichten Fotografien und seine publizierten Bücher und Liedersammlungen blieben erhalten.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Virtuelles Schtetl auf www.sztetl.pl
  2. Mikołaj Gliński: Pre-war Jewish Life - The Secret Life of Menachem Kipnis
  3. Marian Fuks: Kipnis, Menachem; in Glenda Abramson: Encyclopedia of Modern Jewish Culture, Band I, Routledge, S. 463
  4. Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 410
  5. Mikołaj Gliński: Pre-war Jewish Life - The Secret Life of Menachem Kipnis
  6. Joanna Nalawajko-Kulikov: "Di haynt-mishpoke": Study for a Group Piece; in Glenn Dynner und François Guesnet: Warsaw - The Jewish Metropolis, S. 258 und 259

Andere Wikis

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Menachem Kipnis aus der freien Enzyklopädie PlusPedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der PlusPedia ist eine Liste der ursprünglichen PlusPedia-Autoren verfügbar.