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Max von Sydow

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Max von Sydow, 2016

Max von Sydow, gebürtig Carl Adolf von Sydow[1] (* 10. April 1929 in Lund; † 8. März 2020 in Paris[2][3]), war ein schwedischer Schauspieler deutsch-pommerscher Abstammung und ab 2002 mit französischer Staatsangehörigkeit. Max von Sydow, der durch sein Mitwirken in Filmen von Ingmar Bergman international bekannt wurde, zählte zu den profiliertesten internationalen Charakterdarstellern.

Leben und Werk

Max von Sydow, 1989
Max von Sydow, 1992

Sein Vater Carl Wilhelm von Sydow war Professor für Ethnologie und skandinavische und irische Volksmusik an der Universität Lund, seine Mutter, Maria von Sydow (geb. Freiin Greta Rappe) war Lehrerin. Über seine Kindheit ist wenig bekannt.

Von Sydow besuchte die Kathedralschule in Lund, wo er Mitbegründer einer Theatergruppe war und erste schauspielerische Erfahrungen sammelte. Während seiner Schulzeit lernte er Englisch und Deutsch. Von 1948 bis 1951 wurde er am Königlichen Dramatischen Theater („Dramaten“) in Stockholm zum Schauspieler ausgebildet. Unter der Regie von Alf Sjöberg hatte er 1949 sein Filmdebüt in Rya-Rya – Nur eine Mutter.

1955 zog von Sydow nach Malmö, wo er Ingmar Bergman kennenlernte. Durch die Verbindung mit Bergman wurde von Sydow international bekannt. Zunächst arbeiteten sie am Stadttheater Malmö zusammen, später bei mehreren Filmen. 1957 hatte von Sydow mit dem historischen Filmdrama Das siebente Siegel seinen internationalen Durchbruch. In den Filmen Schande, Die Stunde des Wolfs und Passion spielte er unter Bergmans Regie an der Seite von Liv Ullmann.

Während sich seine Arbeit bis dahin auf den skandinavischen Raum beschränkt hatte, willigte er 1965 erstmals ein, in einer amerikanischen Produktion die Hauptrolle zu übernehmen; dabei handelte es sich um die Rolle Jesu Christi in George Stevens’ Film Die größte Geschichte aller Zeiten. Danach lebte von Sydow mit seiner Familie eine Zeitlang in Los Angeles. Mitte der siebziger Jahre zog er nach Rom und wirkte in zahlreichen italienischen Filmproduktionen mit. Daneben war er auch weiterhin regelmäßig in Hollywood-Produktionen – zuweilen in Rollen als deutscher Offizier des Zweiten Weltkriegs – zu sehen.

Er spielte die Rolle eines Priesters in Der Exorzist und die Figur des Blofeld in dem James-Bond-Film Sag niemals nie. Weitere Rollen übernahm er unter anderem in Filmen wie Die drei Tage des Condor, Flash Gordon, Conan der Barbar, Der Wüstenplanet, In einer kleinen Stadt und Minority Report. In dem Film Hamsun von Jan Troell verkörperte von Sydow 1996 den norwegischen Schriftsteller Knut Hamsun. Trotz seines Mitwirkens in zahlreichen Actionfilmen bevorzugte er bei seiner Rollenauswahl Dramen wie Pelle, der Eroberer, für das er 1989 eine Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller erhielt.

Bei der Darstellung vieler seiner Rollen wird von Sydow von der Filmkritik Charisma und eine archaische Kraft zugeschrieben. Seine hagere Gestalt und seine als knorrig beschriebene Stimme[4] verstärken diesen Eindruck. In dieser Hinsicht entfaltete er eine große Wirkung bei seiner ersten Zusammenarbeit mit Bergman in Das siebente Siegel als Kreuzritter Antonius Block während eines Schachspiels gegen den Tod. Seine markante Stimme wurde außerdem durch zahlreiche Werbefilme, zuletzt auch durch Computerspiele bekannt.

Von Sydow gehörte 2015 zum Darsteller-Ensemble des siebten Teils der Star-Wars-Saga, Star Wars: Das Erwachen der Macht.[5] 2016 verkörperte er in der TV-Serie Game of Thrones die Rolle des dreiäugigen Raben.

Seine deutsche Synchronstimme ist bis auf einige Ausnahmen Jürgen Thormann.

Privates

Max von Sydow war von 1951 bis 1979 in erster Ehe mit der Schauspielerin Christina Olin (auch als Kjerstin oder Kerstin Olin bekannt) verheiratet, mit der er zwei Söhne hatte. Nach seiner Scheidung heiratete er 1997 die französische Dokumentarfilmerin Catherine Brelet; sie lernten sich bei den Dreharbeiten zum Fernsehfilm Die Bibel – Salomon kennen, an dessen Produktion Max von Sydow als Schauspieler und Brelet als Assistentin des Regisseurs Roger Young mitwirkte. Von da an war Brelet ausschließlich die persönliche Assistentin ihres Ehemannes. 2002 nahm von Sydow die französische Staatsbürgerschaft an. Seinen Wohnsitz hatte er in Paris, seine Sommerferien verbrachte er in einem Ferienhaus auf der schwedischen Ostseeinsel Gotland.[6] Max von Sydow starb im März 2020, einen Monat vor seinem 91. Geburtstag.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

Auszeichnung Jahr Kategorie Film / Serie Ergebnis
Oscar 1988 Bester Hauptdarsteller Pelle, der Eroberer nominiert
2012 Bester Nebendarsteller Extrem laut & unglaublich nah nominiert
Bodil 1988 Bester Hauptdarsteller Pelle, der Eroberer Preis
1997 Bester Hauptdarsteller Hamsun Preis
Emmy Award 1990 Outstanding Supporting Actor in a Miniseries or Special Die Mörder warten schon nominiert
2016 Outstanding Guest Actor in a Drama Series Game of Thrones Preis
Europäischer Filmpreis 1988 Bester Schauspieler Pelle, der Eroberer Preis
Genie Awards 2008 Beste Nebenrolle Emotional Arithmetic nominiert
Golden Globe Awards 1966 Best Actor Drama Hawaii nominiert
1973 Beste Nebenrolle Der Exorzist nominiert
Guldbagge 1988 Bester Schauspieler Pelle, der Eroberer Preis
1989 Beste Regie Ved vejen Preis
1997 Bester Schauspieler Hamsun Preis
Kansas City Film Critics Circle Awards 1975 Beste Nebenrolle Die drei Tage des Condor Preis
Robert 1988 Bester Hauptdarsteller Pelle, der Eroberer Preis
Adolf-Grimme-Preis 1995 mit Gold (zusammen mit Axel Corti, Gernot Roll und Tilman Günther) Radetzkymarsch Preis

Weblinks

 Commons: Max von Sydow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Max von Sydow, Encyclopædia Britannica Online, 30. März 2009
  2. Yannick Vely: Max von Sydow est mort. In: Paris Match. 9. März 2020.
  3. Schauspieler Max von Sydow gestorben. In: derstandard.at. 9. März 2020.
  4. Andreas Kilb: „Wolfsauge: Max von Sydow wird achtzig“, FAZ, 9. April 2009, mit Bilderstrecke
  5. Starwars Episode VII, Casting.
  6. Schauspieler Max von Sydow wird 80. Kleine Zeitung, 9. April 2009.
  7. http://www.fernsehserien.de/der-letzte-zivilist
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Max von Sydow aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.