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Maurice Kriegel-Valrimont

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Maurice Kriegel-Valrimont

Maurice Kriegel-Valrimont (geb. 14. Mai 1914 als Maurice Kriegel in Straßburg; gest. 2. August 2006 in Paris) war ein französischer kommunistischer Politiker, der während des Zweiten Weltkrieges führend in der Résistance tätig war.

Gemeinsam mit General Leclerc und Oberst Henri Rol-Tanguy, dem Führer der Pariser Résistance, akzeptierte er die Kapitulation der Nazis und die Übergabe der Stadt durch Dietrich von Choltitz ("Befreiung von Paris").

Leben

Maurice Kriegel wurde als Kind jüdischer Eltern in Straßburg geboren. Dort studierte er Jura und wurde ab 1936 in Paris in der Versicherungsbranche tätig. Er engagierte sich in der Gewerkschaftsbewegung und stand dem Sektor Versicherungen in der Confédération générale du travail (CGT) vor. Ebenso war er aktiv im Mouvement Jeunes Communistes de France (MJCF).

1939 begab er sich, nachdem er bei der Armee wegen seines schlechten Gesundheitszustands ausgemustert worden war, nach Toulouse in die nicht-besetzte Zone und wurde bald von einem Führer der linken Widerstandsbewegung angesprochen und um seine Mithilfe gebeten. In der Folge spielte er eine wesentliche Rolle beim Aufbau einer paramilitärischen Kampforganisation. Während des aktiven Widerstandes legte er sich neben anderen das Pseudonym "Valrimont" zu. Im März 1942 wurde er in Lyon verhaftet, kam aber mit nur geringen Strafen davon, weil er es aufgrund seiner Deutschkenntnisse als Elsässer verstanden hatte, die Durchführenden der Verhöre über seine wahre Herkunft und Ziele zu täuschen. Im Mai 1942 entkam er aus dem Gefängnis mit mehreren Verbündeten und nahm seine Sabotagetätigkeit in Fabriken usw. sofort wieder auf. Bis zum Jahr 1944 hatte die Résistance eine komplexe und gut funktionierende Organisationsstruktur aufgebaut einschliesslich eines militärischen Aktionskomitees (Comac), das die inländischen Widerstandstruppen (FFI) dirigierte. Als Comac-Mitglied war Kriegel-Valrimont an der Spitze des Widerstands.

Während der Landung in der Normandie unterstützte er - im Gegensatz zu den Plänen de Gaulles - einen unverzüglichen Aufstand der französischen Bevölkerung. Nach Ausbruch der Strassenkämpfe in Paris am 19. August handelten de Gaulles Vertreter mit dem deutschen Kommandeur einen Waffenstillstand aus. Kriegel-Valrimont und Rol-Tanguy lehnten dies ab. Als die alliierten Truppen unter dem Kommando General Leclercs in der Stadt ankamen, war Kriegel-Valrimont einer der drei Anführer des Widerstands, die die Kapitulation des deutschen Militärgouverneurs von Paris, Generals Dietrich von Choltitz, entgegennahmen (25. August 1944).

Nach dem Krieg war Kriegel-Valrimont Mitglied der Französischen Kommunistischen Partei (PCF) und wurde 1945 in die Nationalversammlung gewählt. Ab 1947 war er Mitglied des Zentralkomitees der Partei und zuständig für deren Öffentlichkeitsarbeit. Später versuchte er, der Partei eine liberalere Linie zu geben, wurde aber beiseite gedrängt, geächtet und trat schliesslich 1961 aus der Partei aus. 1995 wurde er durch die Leitung der Kommunistischen Partei förmlich rehabilitiert und kandidierte für die Partei 1997 für das Europäische Parlament.

Im Alter von 92 Jahren starb er in Paris an einer Lungenembolie.

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