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Matt Taibbi

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Matt Taibbi

Matthew C. Taibbi (* 2. März 1970[1]) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Er schreibt die monatliche Kolumne „Road Rage“ für den Rolling Stone und die Onlinekolumne „The Low Post“. Aufsehen erregte er durch einen Artikel über Goldman Sachs bezüglich der Finanzkrise. Taibbi leitete von Februar 2014 bis Oktober 2014 das zweite digitale Magazin von First Look Media,[2] die auch The Intercept herausgeben.

Leben

Taibbi verbrachte seine Kindheit in einem Vorort von Boston, Massachusetts. Er besuchte die Concord Academy und machte 1992[3] seinem Abschluss am Bard College in New York. Während seiner Studienzeit verbrachte er ein Jahr an der Technischen Universität St. Petersburg; später ließ er sich in Moskau nieder.[4] Sein Vater ist Mike Taibbi, ein Fernsehreporter für den NBC.

Karriere

Im Jahre 1992 zog Taibbi nach Usbekistan, wo er sechs Monate blieb, bevor er wegen kritischer Artikel über den Präsidenten Islom Karimov ausgewiesen wurde. Danach arbeitete er für die Moscow Times als Sportkorrespondent, später war er Profisportler in Russland und der Mongolei. Nebenher schrieb er für Montsame, die Nachrichtenagentur der Mongolei. Taibbi verletzte sich beim Basketball in Ulaanbaatar und zog sich eine schwere Lungenentzündung zu. Danach kehrte er zur Behandlung nach Boston zurück. Nachdem er sich bei seiner Familie erholt hatte, ging er wieder nach Russland und wurde Mitarbeiter beim Auswanderermagazin Living Here. Dort schloss er sich mit Mark Ames zusammen und veröffentlichte die Zeitung The eXile. Taibbi sagte später über diese Erfahrung: „Wir waren außerhalb der Reichweite des amerikanischen Gesetzes und wir mussten nicht wirklich Rücksicht auf unsere Werbepartner nehmen. Wir hatten die totale Freiheit.“

2002 kam er zurück nach Amerika um das Satiremagazin The Beast in Buffalo, New York, zu veröffentlichen. Schließlich verließ er das Magazin. Er wurde Freelancer und schrieb für The Nation, Playboy, New York Press (wo er eine regelmäßige politische Kolumne für über 2 Jahre schrieb), Rolling Stone, New York Sports Express und andere. „Für mich ist es eine Karrierefehlentwicklung. Ich wollte Romane schreiben.“ sagte er vor Studenten an der NYU in einer Gastvorlesung.

Taibbi verließ die New York Press im August 2005, kurz nachdem sein Herausgeber Jeff Koyen aufgrund von Taibbi's Kolumne Die 52 lustigsten Dinge über den bevorstehenden Tod des Papstes gefeuert wurde. "Ich habe inzwischen mitbekommen, dass es für mich sowieso keine Möglichkeit gegeben hätte zu bleiben." schrieb Taibbi später. Anschließend heuerte er beim Rolling Stone Magazine an. Er berichtete in ausführlichen Artikeln online und für die gedruckte Ausgabe über internationale und innerpolitische Angelegenheiten.

Im Juli 2009 erschien dort sein aufsehenerregender Artikel über Goldman Sachs. In diesem beschreibt Taibbi die Verquickungen des mächtigen Geldhauses mit höchsten Regierungsstellen in den USA. So wurden die späteren Finanzminister, Robert Rubin (in der Clinton-Administration) und Henry Paulson (unter der Bush-Ägide), jeweils bei Goldman Sachs ausgebildet. Der von Clinton berufene Rubin führte während seiner Amtszeit im Finanzministerium eine Reihe von Entscheidungen mit weitreichenden Folgen für die Deregulierung des Finanzmarktes herbei. Besonders dreist war Taibbi zufolge, dass Goldman Sachs Papiere auf den Markt brachte, gegen die das Geldhaus dann selbst wettete. So strich Goldman angeblich dicke Gewinne dadurch ein, indem man die eigenen Investoren schädigte. Ökonomisch viel weitreichender waren aber die Pleiten der Konkurrenten Bear Stearns und Lehman Brothers, für die Goldman Sachs mehr oder weniger verantwortlich gewesen sein soll. Auch die für Goldman Sachs wichtigste Aufsichtsbehörde, die Federal Reserve Bank of New York, wurde mit Stephen Friedman und William Dudley zeitweise von zwei ehemaligen Goldman-Bankern geführt. Zum Ende seines Artikels kommt Taibbi zu dem Fazit: „Die Regierung mag andere Player am Markt sterben lassen, aber sie wird es definitiv unter keinen Umständen zulassen, dass Goldman Sachs Bankrott macht. Ihre Stellung am Markt ist dafür zu bedeutend.“[5]

Bei Real Time with Bill Maher, einer Emmy-nominierten amerikanischen Talkshow, war Taibbi Spezialkorrespondent für den Präsidentschaftswahlkampf 2008. Für MSNBCs The Rachel Maddow Show stand er im Zuge der Wirtschaftskrise 2009 vor der Kamera.

Ende Oktober 2014 beendete Taibbi die Zusammenarbeit mit First Look Media[6] und kehrte zum Rolling Stone zurück.[7] Im Jahr 2016 schrieb Taibbi dort vor allem Artikel über den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Nach der Wahl Donald Trumps entstand daraus sein im Januar 2017 veröffentlichtes Buch Insane Clown President.[8] Seit 2020 publiziert Taibbi nur noch gelegentlich in Rolling Stone und stattdessen in "Vollzeit" auf der Onlineplattform Substack, wo er zuvor bereits sein Buch "Hate Inc." kapitelweise veröffentlicht hatte.[9]

Auszeichnungen

  • 2008: National Magazine Award in der Kategorie „Kolumnen und Kommentare“

Artikel (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Matt Taibbi in der Notable Names Database (englisch)
  2. First Look Media: Matt Taibbi To Lead First Look’s Next Digital Magazine. (Nicht mehr online verfügbar.) 19. Februar 2014, archiviert vom Original am 20. Juli 2014; abgerufen am 29. Juli 2014 (english). i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/firstlook.org
  3. http://www.bard.edu/about/history/
  4. lt. Selbstauskunft in The Divide
  5. Matt Taibbi: The Great American Bubble Machine. Rolling Stone, 9. Juli 2009, abgerufen am 29. Juli 2014 (english).
  6. Pierre Omidyar: Important Announcement. (Nicht mehr online verfügbar.) First Look Media, 28. Oktober 2014, archiviert vom Original am 29. Oktober 2014; abgerufen am 7. November 2014 (english).
  7. Tom McCarthy: Matt Taibbi returning to Rolling Stone after split from First Look Media. The Guardian, 31. Oktober 2014, abgerufen am 22. Dezember 2014 (english).
  8. Matt Taibbi: Matt Taibbi's New Book: 'Insane Clown President'. Rolling Stone, 17. Januar 2017, abgerufen am 23. Januar 2017 (english).
  9. Matt Taibbi: Announcement to Readers: I'm Moving. 6. April 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Matt Taibbi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.